Community / / Die Forkner-Affäre

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Beitrag vom 21.10.2019 - 10:56 Uhr
UserAvokus
User (888 Beiträge)
Erschreckend, wie hier fiktionale Hollywood Ideen in die Realität übertragen werden. Das ist doch nicht Hollywood, dies ist bittere Realität für viele Familien, die bei den zwei Abstürzen Angehörige verloren haben. Hier hat Boeing sehr viel öffentliches Vertrauen verspielt. Das ganze ist nur fassungslos. Ich werde niemals in eine 737 Max einsteigen, soviel steht für mich fest.
Beitrag vom 21.10.2019 - 11:18 Uhr
UserKate Austen
User (549 Beiträge)
und sollte die 737MAX eingestampft werden, verlieren auch viele US-Angestellte ihren Job...
Beitrag vom 21.10.2019 - 11:45 Uhr
UserWauwi
User (13 Beiträge)
Vor allem Politiker und Mitarbeiter von Behörden lassen sich weltweit mit dem "Argument" von Arbeitsplätzen unter Druck setzen, egal, wie groß der Mist ist, den jemand verbockt hat. Ehrlich gesagt: ich kann dieses "Argument" nicht mehr hören.
Beitrag vom 21.10.2019 - 12:34 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Eigentlich ist es ein Meisterstück, wie Boeing die Max durchgebracht hat und auch jetzt das Katastrophenmanagement ist erstaunlich - gut wenn einem die Menschenleben egal sind.

Scheibchenweise kommt ans Licht, das Boeing Mord begangen hat, oder zuminderst vorsätzliche Körperverletzung mit Todesfolge, sowie Betrug.
Dafür steht die Company immer noch verdammt gut da, und da immer mehr Zeit zwischen Abstürzen und "Ans Licht kommen der Hintergründe" vergeht, ist das ganze auch relativ wenig Skandalös, wenn man an andere Dinge denkt.

Eigentlich müsste es das für Boeing gewesen sein.
Kein Pax sollte mehr einsteigen, das wäre es gewesen.
Aber so wie das rauskommt, kommt Boeing mit ein paar Mrd. Entschädigung und einem Mamangement Wechsel hin, muss nicht mal tiefgreifend in die eigene Kulutr reingehen und fragen wie es zu sowas kommen konnte.
Beitrag vom 21.10.2019 - 13:45 Uhr
UserRolfKeller
User (25 Beiträge)
Ich stelle mir die bange Frage, ob es bei der Zulassung der früheren (d.h. heute noch aktiven) Typen in etwa ähnlich verlaufen ist. Ok, es gab bisher keine "systematischen" Abstürze, nun aber Risse in den Flügel-Rumpf-Verbindungen beim Vorgängermodell, gefährliche Akku-Lösungen und andere Probleme in der Dreamliner-Anfangsphase usw. Spätestens wenn die Überprüfung der MAX-Zulassung beendet ist. müssten auch frühere Zulassungen verifiziert werden.
Beitrag vom 21.10.2019 - 13:54 Uhr
UserLAWOLF
User (269 Beiträge)
Wäre so etwas in Japan einem japanischem unternehmen passiert, würde es keinen Vorstand mehr geben, durch Harakiri bzw. Seppuku sich ganz von alleine aufgelöst.
Beitrag vom 21.10.2019 - 14:25 Uhr
UserModellmotor
User (3 Beiträge)
Das Schlimme an dieser Problemalk ist, dass Boeing mit einem blauen Auge davonkommt,weil,es auf dem Sektor der Verkehrsflugzeuge aktuell praktisch keine Konkurrenz gibt.Die Auftragsbücher vom einzigen Boeing -Konkurrenten Airbus sind derart voll, dass man nicht in der Lage ist größere Aufträge zeitnah abzuwickeln.
Gruß vom
Modellmotor
Beitrag vom 21.10.2019 - 15:17 Uhr
UserNicci72
User (570 Beiträge)
Das Schlimme an dieser Problemalk ist, dass Boeing mit einem blauen Auge davonkommt,weil,es auf dem Sektor der Verkehrsflugzeuge aktuell praktisch keine Konkurrenz gibt.Die Auftragsbücher vom einzigen Boeing -Konkurrenten Airbus sind derart voll, dass man nicht in der Lage ist größere Aufträge zeitnah abzuwickeln.
Gruß vom
Modellmotor
>
Boeing hat für die MAX über 5000 Aufträge eingesammelt, die allermeisten vor den beiden Crashs, zum Teil natürlich weil Airbus mit seiner A 320-Familie auf viele Jahre hinaus "ausgebucht" ist, zum Teil (und wahrscheinlich zum größeren Teil) weil es alte Boeing-Kunden sind, die ihre bisherigen NG´s auf die neuen, Treibstoff sparenden und damit kostengünstigeren und wettbewerbsfähigeren MAX umstellen woll(t)en. Aber diese wirtschaftlichen, verkaufstechnischen Dinge sind im Augenblick überhaupt nicht mehr von Relevanz in diesem Fall - und ob die Zivilluftfahrtsparte von Boeing diese Krise übersteht, das wird überhaupt nichts mit Airbus zu tun haben.

Wenn dieser jetzt veröffentlichte Chat stimmt und tatsächlich so zwischen diesen betreffenden Herren stattgefunden hat, dann wird hier aus Fahrlässigkeit Vorsatz - dann war man bei Boeing bereits im November 2016, also noch vor der Markteinführung der 737 MAX - darüber informiert, dass MCAS bei fehlerhaften Sensordaten die Maschine in den Boden rammt oder zumindest rammen kann - und hat nichts dagegen unternommen und hat das Modell mit dieser fehlerhaften Technik bewusst so auf den Markt gebracht, unter bewusster Inkaufnahme der möglichen Folgen und zwar zunächst einmal, ohne auch nur die Existenz von MCAS auch nur in den Handbüchern zu erwähnen. Das ist schlicht und einfach kriminell, und zwar im strafrechtlichen Sinne dieses Begriffes. Wenn es sich nicht um Boeing handeln würde, mit seiner immensen Bedeutung auch für den Rüstungssektor und damit für die Stellung der USA als Supermacht, ich bin mir sicher, die US-Justiz würde jetzt ihr volles Programm abspulen mit Hausdurchsuchungen, Festnahmen und alles, was dazugehört. So wird es wohl zunächst einmal dabei bleiben, dass Mr. Muilenburg Ende des Monats einige unangenehme Fragen vor dem US-Kongress zu beantworten hat, allerdings wohl ein paar wirklich unangenehme - und im Augenblick ist er immer noch CEO von Boeing - Mr. Forkner, so habe ich irgendwo im Netz gelesen, soll dagegen inzwischen als FO für Southwest (?) arbeiten.

Ob Boeing mit einem blauen Auge davonkommt - oder mit zwei blauen Augen, da bin ich mir trotz der Systemrelevanz des Unternehmens für die Supermachtstellung der USA inzwischen nicht mehr so sicher. Dafür ist inzwischen zu viel blutiger Dreck ans Tageslicht gekommen - und man/ frau fragt sich inzwischen auch so langsam, was für böse Überraschungen einen da in nächster Zeit noch erwarten.

Ausbaden werden es leider zuerst die Boeing-Arbeiter, also diejenigen, die an diesem Desaster überhaupt keine Schuld tragen.


Dieser Beitrag wurde am 21.10.2019 15:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.10.2019 - 15:56 Uhr
UserLP
User (397 Beiträge)
Es nimmt tatsächlich ungeahnte Ausmaße an. Ich hätte das in der heutigen Zeit nie für möglich gehalten.
Der Aktienkurs müsste ins bodenlose fallen. Der CEO müsste schon längst Verantwortung übernehmen. Und die bauen weiterhin das Ding auf Halde. Irgendwie erscheint es mir irreal!
Beitrag vom 21.10.2019 - 18:25 Uhr
UserKate Austen
User (549 Beiträge)
Boeing’s response yesterday (19.10.2019):

"We understand and regret the concern caused by the release Friday of a Nov. 15, 2016, instant message involving a former Boeing employee, Mark Forkner, a technical pilot involved in the development of training and manuals. And we especially regret the difficulties that the release of this document has presented for the U.S. Federal Aviation Administration and other regulators.

It is unfortunate that this document, which was provided early this year to government investigators, could not be released in a manner that would have allowed for meaningful explanation.”

 https://simpleflying.com/boeing-mcas-instant-messages/

Dieser Beitrag wurde am 21.10.2019 18:27 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.10.2019 - 18:39 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Boeing’s response yesterday (19.10.2019):

"We understand and regret the concern caused by the release Friday of a Nov. 15, 2016, instant message involving a former Boeing employee, Mark Forkner, a technical pilot involved in the development of training and manuals. And we especially regret the difficulties that the release of this document has presented for the U.S. Federal Aviation Administration and other regulators.

It is unfortunate that this document, which was provided early this year to government investigators, could not be released in a manner that would have allowed for meaningful explanation.”

 https://simpleflying.com/boeing-mcas-instant-messages/

@LP: Ja, irreal trifft es ganz gut.
Wie auch bei diesem Statement von Boeing...

Nicht der Inhalt des Chats ist angeblich laut Boeing das Problem, sondern wie bzw dass es veröffentlicht wurde.

Am schärfsten finde ich jedoch die Einschätzung, das Dokument würde die FAA und andere Regulierer in Schwierigkeiten bringen. Der Satz ist an Dreistigkeit schwer zu überbeiten...
Nein, Boeing, ich denke das bringt primär Euch in Schwierigkeiten.


Dieser Beitrag wurde am 21.10.2019 19:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.10.2019 - 22:30 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Es war doch bekannt, dass Forkner bewusst die Bedeutung von MCAS gegenüber der FAA heruntergespielt hat.
Die Frage ist doch, ob Forkner besagte Tests auch mit einer endgültigen Version mit MCAS durchgeführt hat. Das wäre an sich sein Job gewesen. Welche Aufgabe hat der (andere) Boeing-MA? Hätte er auch akltiv werden müssen?
Forkner ist jetzt kein Boeing-MA. Zivilrechtlich mag er abgesichert sein. Aber den strafrechtliche Aspekt seines Handelns kann ich nicht beurteilen.

Dieser Beitrag wurde am 21.10.2019 22:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.10.2019 - 23:30 Uhr
UserMHalblaub
User (750 Beiträge)

Boeing hat für die MAX über 5000 Aufträge eingesammelt, die allermeisten vor den beiden Crashs, zum Teil natürlich weil Airbus mit seiner A 320-Familie auf viele Jahre hinaus "ausgebucht" ist, zum Teil (und wahrscheinlich zum größeren Teil) weil es alte Boeing-Kunden sind, die ihre bisherigen NG´s auf die neuen, Treibstoff sparenden und damit kostengünstigeren und wettbewerbsfähigeren MAX umstellen woll(t)en. Aber diese wirtschaftlichen, verkaufstechnischen Dinge sind im Augenblick überhaupt nicht mehr von Relevanz in diesem Fall - und ob die Zivilluftfahrtsparte von Boeing diese Krise übersteht, das wird überhaupt nichts mit Airbus zu tun haben.

Gerüchten zufolge versucht Southwest Airlines, mit einer bisher reinen 737-Flotte, eine andere Airline aufzukaufen, um an A320 heran zu kommen. Southwest scheint bisher nicht sehr amüsiert darüber zu sein, was Boeing als Ausgleich für die Verluste anbietet: verbilligte 787. Nur die sind eh günstig zu haben.

"Southwest buying another airline? Carrier downgraded on M&A speculation"
 https://www.bizjournals.com/dallas/news/2019/10/21/southwest-airlines-acquisition.html
Beitrag vom 22.10.2019 - 08:34 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Forkner ist jetzt kein Boeing-MA. Zivilrechtlich mag er abgesichert sein. Aber den strafrechtliche Aspekt seines Handelns kann ich nicht beurteilen.

Ja, er wäre so ein ganz typisches Bauernopfer, während sich alle seine Kollegen, Vorgesetzten, Programm-Manager, Sicherheitsbeauftragte, Vorstand und CEO gegenseitig toooootale Unwissenheit über irgendein Problem bei der 737MAX bestätigen...
Beitrag vom 22.10.2019 - 08:53 Uhr
Usermotozuko
User (3 Beiträge)
in Bezug auf einige Kommentare : Trim: soweit mir bekannt bezieht sich der Sim Pilot auf Reaktionen des SPEED Trims im Simulator, woraufhin er erwähnt dass dies in der nächsten (Sim) Version überarbeitet werden sollte. Die Antwort der real fliegenden Piloten hierzu steht noch aus, ebenso , ob die Programmierung dieses Trims genauso belassen wurde, oder eben überarbeitet wurde oder überhaupt im realen Flugzeug angewendet wurde.
Veröffentlichung: Dies hatte einige rechtliche Probleme, da unterdessen eben auch gegen die FAA ermittelt wurde und ein "Absprachen"-Verkehr zwischen Boeing und FAA wohl kontraproduktiv gewesen wäre, egal, ob dies eine Absprache gewesen wäre oder nicht.
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