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Beitrag vom 13.05.2016 - 14:51 Uhr
UserMuck
User (293 Beiträge)
Prekär ist etwas ganz anderes, das stimmt. Man denke an andere Airlines mit scheinselbstständigen Flugzeugführern und Pay-to-Fly-Modellen.

Beitrag vom 13.05.2016 - 14:53 Uhr
UsercosmoB
User (230 Beiträge)
@gordon - Zum einen schafft es nur ein ganz kleiner Teil der Bewerber in der LH-Flugausbildung aufgenommen zu werden. Man kann daher durchaus von einer gewissen Elite sprechen. Zudem habe ich als normaler Angestellter
keine 100.000€ Schulden bei Berufsbeginn, habe keine direkte Verantwortung für bis zu 500 Passagiere hinter mir und arbeite in den seltensten Fällen viele Nächte und Wochenenden durch. Als Passagier bin ich bereit gutes Geld für gute Leistungen zu zahlen und erwarte, dass die Piloten und Flugbegleiter vernünftig von ihrem Job leben können ohne noch einer Zweitbeschäftigung nach zu gehen. Keine Ahnung wieso gerade im Bereich der Passagiere solch ein Neid auf die Verdienste der Piloten besteht und wieso man nicht selbst Pilot geworden ist obwohl es für diese Manna zu regnen scheint. Ich fliege seit 25 Jahren mit der LH als Passagier auf der Langstrecke und hatte schon damals ein gutes Gefühl wenn ein ausgeschlafener, zufrieden wirkender Pilot an der Tür stand und die Gäste begrüsste. Wer ab und an mal in den USA fliegt, der sieht dort dann doch häufiger Piloten, die so aussehen als hätten sie gerade die Nachtschicht bei Burger King abgerissen und wenig vertrauenserweckend sind. Gute Leistung verdient gute Gehälter, leider wurde dieser Grundsatz in Deutschland in den letzten Jahren extrem verwässert. Gut tut es einer Volkswirtschaft nicht, wenn in jedem Bereich die Neueinsteiger zu sehr viel schlechteren Konditionen beschäftigt werden, als noch die Generation zuvor. Motivation und MItarbeiterzufriedenheit lässt sich hiermit nur schwer erzielen.

Beitrag vom 13.05.2016 - 15:17 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@gordon - Zum einen schafft es nur ein ganz kleiner Teil der Bewerber in der LH-Flugausbildung aufgenommen zu werden. Man kann daher durchaus von einer gewissen Elite sprechen. Zudem habe ich als normaler Angestellter
keine 100.000€ Schulden bei Berufsbeginn,

Kann mal einer sagen, wie hoch die monatliche Belastung für die Abbezahlung des Kredits ist? Nur aus Interesse.

habe keine direkte Verantwortung für bis zu 500 Passagiere hinter mir und arbeite in den seltensten Fällen viele Nächte und Wochenenden durch.

Sagen Sie das mal der Krankenschwester, die übermüdet Medikamentierungen vornehmen muss.


Als Passagier bin ich bereit gutes Geld für gute Leistungen zu zahlen und erwarte, dass die Piloten und Flugbegleiter vernünftig von ihrem Job leben können ohne noch einer Zweitbeschäftigung nach zu gehen.

Das ist das eigentliche Problem: Sie stehen mit dieser Einstellung relativ alleine dar.

Keine Ahnung wieso gerade im Bereich der Passagiere solch ein Neid auf die Verdienste der Piloten besteht und wieso man nicht selbst Pilot geworden ist obwohl es für diese Manna zu regnen scheint.

Es ist kein Neid, es ist Marktwirtschaft. Wenn das Eurowingsangebot nicht attraktiv ist, dann wird es erhöht werden. Ist doch gar keine Frage. Es gibt auch gar keinen Grund neidisch zu sein, denn das Pilotenleben ist ja kein Zusckerschlecken.

Ich fliege seit 25 Jahren mit der LH als Passagier auf der Langstrecke und hatte schon damals ein gutes Gefühl wenn ein ausgeschlafener, zufrieden wirkender Pilot an der Tür stand und die Gäste begrüsste. Wer ab und an mal in den USA fliegt, der sieht dort dann doch häufiger Piloten, die so aussehen als hätten sie gerade die Nachtschicht bei Burger King abgerissen und wenig vertrauenserweckend sind.

Da können Sie sehen, das es gar nicht an der Bezahlung liegen kann, verdient doch ein Pilot in den USA mehr als ein Lufthansapilot. War hier oft zu lesen.

Gute Leistung verdient gute Gehälter, leider wurde dieser Grundsatz in Deutschland in den letzten Jahren extrem verwässert. Gut tut es einer Volkswirtschaft nicht, wenn in jedem Bereich die Neueinsteiger zu sehr viel schlechteren Konditionen beschäftigt werden, als noch die Generation zuvor. Motivation und MItarbeiterzufriedenheit lässt sich hiermit nur schwer erzielen.

Absolut Ihrer Meinung.
Aber prekär sind die Eurowingsgehälter immer noch nicht (Top-5%-Verdiener in Deutschland, Anfangsgehalt 30% über dem Vollzeitdurchschnittsgehalt)

Dieser Beitrag wurde am 13.05.2016 15:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.05.2016 - 15:36 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Herr Garnardt, Verantwortlicher der Eurowings, hat immer schon gesagt, dass der Markt es regelt....

Nun regelt der Markt es anders als Herr Garnardt es sich gewünscht hat. Jungen Leute scheint der Beruf Flugbegleiter für 1380€ nicht ausreichend attraktiv zu sein...

Und Piloten findet man zu den bekannten Konditionen der Eurowings nun auch nicht! Entweder wird das Management der LH bald umdenken, wie es die Manager der amerikanischen Carrier auch machen. Oder LH wird sich nicht gesund, sondern vom Markt schrumpfen.

Da bringen Sie etwas durcheinander. Hr. Garnadt ist für die EW zuständig, nicht die LH. Der genannte Betrag ist a. falsch und b. nicht vollständig, die Zulagen und Urlaubsgeld fehlen. Spesen zähle ich nicht zum Einkommen, würden hier aber auch fehlen.

Es ist auch nicht korrekt, dass sich nicht genug FBs finden würden. Es sind nur zu viele in zu kurzer Zeit, die benötigt werden. Das liegt aber an anderen Problemen. Der letzte Kurs an dem ich geschult habe hatte Kollegen der AUA, EK und JAL. So unattraktiv scheint es also nicht zu sein.

Soweit wir das mitbekomen hat EW auch kein FB Problem.

Richtig ist, der Markt regelt das, aber kabinenseitig scheint es da ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage zu geben.

Dieser Beitrag wurde am 13.05.2016 15:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 13.05.2016 - 15:37 Uhr
User382
User (23 Beiträge)
Prekär bedeutet doch einfach nur "unangenehm, schwierig". Wenn ein Angestellter durch Krankheit substantielle Gehaltseinbußen hinnehmen muss, kann sich dadurch sehr wohl eine unangenehme Situation entwickeln. Entweder der Angestellte bringt sich in finanzielle Nöte, weil er privaten Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann, oder er meldet sich nicht krank, was zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Flugsicherheit führt.

Die Fortzahlung der Vergütung im Krankheitsfall ist eine wichtige Errungenschaft unseres Sozialstaats, die durch die Sektorenregelung teilweise über Bord geworfen wird. Ich finde das sehr beunruhigend. Besonders wenn das in sicherheitsrelevanten Bereichen geschieht.
Beitrag vom 13.05.2016 - 15:51 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Prekär bedeutet doch einfach nur "unangenehm, schwierig". Wenn ein Angestellter durch Krankheit substantielle Gehaltseinbußen hinnehmen muss, kann sich dadurch sehr wohl eine unangenehme Situation entwickeln. Entweder der Angestellte bringt sich in finanzielle Nöte, weil er privaten Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann, oder er meldet sich nicht krank, was zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Flugsicherheit führt.

Die Fortzahlung der Vergütung im Krankheitsfall ist eine wichtige Errungenschaft unseres Sozialstaats, die durch die Sektorenregelung teilweise über Bord geworfen wird. Ich finde das sehr beunruhigend. Besonders wenn das in sicherheitsrelevanten Bereichen geschieht.

Aber das ist doch heute schon so.

Ich bekomme mein Grundgehalt für Mimimumstunden. Alles was darüber geht wird gesondert vergütet, mit Faktor. Da kommt ordentlich was zusammen. Wenn ich krank bin bekomme ich keine Flugstunde und falle möglicherweise auf das Grundgehalt zurück. Die Flug(Schicht)zulage kürzt sich auch.

Man meldet sich ohnehin nich so gern krank wegen der Planstabilität.

Ich sehe da keinen Unterschied zum Sektorenprinzip.
Beitrag vom 13.05.2016 - 16:47 Uhr
User382
User (23 Beiträge)
@gpower: Auf welchen Tarifvertrag beziehen Sie sich? Beim KTV fällt man im Krankheitsfall nicht auf Grundgehalt sondern auf Grundgehalt + Flugzulage zurück. Man bekommt lediglich keine Spesen (weil ja auch kein Verpflegungsmehraufwand entsteht) und keine Mehrflugstundenvergütung.

Bei der Sektorenregelung handelt es sich aber nicht um eine Bezahlung von Überstunden, sondern es wird ein "normales Arbeitspensum" berechnet und wenn man dieses unterschreitet, muss man auf Gehalt verzichten. Das ist was ganz anderes als eine Zulage für besonders viel Arbeiten!
Beitrag vom 13.05.2016 - 17:05 Uhr
UserSotototo
User (17 Beiträge)
@ gordon,

Die Belastungen durch den Ausbildungskredit liegen bei einer Laufzeit von 10 Jahren bei etwa 600€ monatlich.
Allerdings soll das System für die neue Flugschule nicht beibehalten werden. Durch die Citation und Arizona sind Lufthansas Ausbildungskosten sicher jenseits von 120 000€ und bei einem EWE Gehalt vmtl ein sehr schlechter Deal.
Beitrag vom 13.05.2016 - 17:19 Uhr
UserCGNWAW
User (562 Beiträge)
 http://www.welt.de/wirtschaft/article155323299/Die-Wahrheit-ueber-die-Methoden-der-Billigflieger.html

Zulagen von 425 Euro für die tollen Ryanair Uniformen finde ich ein fast unschlagbares goodie, kein Wunder, dass dort die Flugbegleiterkandidaten Schlange stehen
Beitrag vom 13.05.2016 - 17:50 Uhr
UserFAF30
User (2 Beiträge)
@gordon

Ich möchte kurz auf Ihre Frage bzgl. der monatlichen Rückzahlungsraten eingehen. Auf Grund des fehlenden Gehaltes, entscheiden sich viele Flugschüler für einen Vertrag mit einer 36 monatigen tilgungsfreien Zeit. Wählt man diese Varianten, fallen nach drei Jahren 1300€ an monatlicher Belastung an. Siehe Hier  https://portal.albatros.de/documents/1346034/1790398/FSF+Beraterinfo+Konditionstableau+PilotenKredit.pdf/c70f22bf-e7b3-406c-8305-e623d03bddd2
Beitrag vom 13.05.2016 - 17:58 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
@gpower: Auf welchen Tarifvertrag beziehen Sie sich? Beim KTV fällt man im Krankheitsfall nicht auf Grundgehalt sondern auf Grundgehalt + Flugzulage zurück. Man bekommt lediglich keine Spesen (weil ja auch kein Verpflegungsmehraufwand entsteht) und keine Mehrflugstundenvergütung.

Bei der Sektorenregelung handelt es sich aber nicht um eine Bezahlung von Überstunden, sondern es wird ein "normales Arbeitspensum" berechnet und wenn man dieses unterschreitet, muss man auf Gehalt verzichten. Das ist was ganz anderes als eine Zulage für besonders viel Arbeiten!

Ich beziehe mich auf die Kabine, das ist, soweit ich mich erinnere, von der Thematik her gleich.

Ohne mich im Detail zu verzetteln ist die Aussage, wenn ich krank bin bekomme ich weniger Geld. Also versuche ich nicht krank zu sein.

Bei LH bekomme ich ein Grundgehalt für eine bestimmte Stundenanzahl und was darüber hinaus geht wird zusätzlich abgerechnet. In der Regel dürfte der flexible Anteil bei 15% liegen (Gibts bei COC auch Faktor?). Wenn ich nun krank bin gibt es weniger.

Gleiches bei EW. Grundgehalt plus Sektorenzulage. Weniger Sektoren, weniger Geld.

Es geht dabei nicht um die Höhe der Bezüge. Der Vorwurf war, dass man wenn man das Geld braucht möglicherweise eher fliegt als sich krank zu melden. Das ist aber nichts Neues.

Was die Details betrifft, sicher mit der FZL? Bleibt sie auch dann steuerfrei? Das würde mich wundern. Dier Steuerfreiheit ist an enge Bedingungen geknüft. Bei der Kabine gibt es dann pro Tag 1/30tel weniger FZL. Im Urlaub läuft sie durch, aber muss versteuert werden. Tut aber nichts zur Sache, ging ja um das Prinzip.

Bei dem Begriff "Überstunden" bin ich, zugegeben, kleinlich. Überstunden sind über das vereinbahrte Maß hinaus geleistete Atbeit und arbeitsrechtlich auch klar definiert. Die Mehrflugstunde ist der flexible Anteil des vereinbahrten Maßes und somit Teil des geregelten Einkommens. Auf dieses Einkommen nehme ich mit einer Krankmeldung Einfluß.
Beitrag vom 13.05.2016 - 20:07 Uhr
UserEricM
User (5496 Beiträge)
Und währenddessen verhungern die ausgebremsten Flugschüler weiter in ihrer Vertragsfalle am ausgestreckten Arm von Herrn Spohr...
Beitrag vom 13.05.2016 - 20:28 Uhr
Userfbwlaie
User (4888 Beiträge)
Spohr muss nicht nur zeigen, welche verlustbringenden Strecken er einstampfen kann, sondern auch, wo und wie er neue gute Märkte erschliessen kann...
Der Konflikt mit den Flugschülern ist noch nicht ausgetragen. Wie kann man auch einem normalöen Menschen erkären, weshalb die frozen ATPL-Ausbildung so lange dauern muss!
Beitrag vom 13.05.2016 - 20:34 Uhr
UserSotototo
User (17 Beiträge)
Ist es bei der ganzen Sektorengeschichte nicht irgendwie seltsam, dass ein 1h Flug von TXL-STR fast genauso viel Wert ist wie 4-5h nach Teneriffa? Bei 6 Stunden Dienstzeit wird ja fast der Mindestlohn unterschritten, oder sehe ich was falsch?
Noch dazu, bei der Vorausbezahlung der Sektoren erhält man ja die ersten 6 Monate des Jahres (bis die 281S erflogen sind) auch nur das Grundgehalt plus die 1200€ der vorausbezahlten Sektoren. Ist auch nicht gerade einfach von 3500€ Brutto nochmal ordentlich für die Schulden abzudrücken.
Beitrag vom 13.05.2016 - 20:52 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@ gordon,

Die Belastungen durch den Ausbildungskredit liegen bei einer Laufzeit von 10 Jahren bei etwa 600€ monatlich.
Allerdings soll das System für die neue Flugschule nicht beibehalten werden. Durch die Citation und Arizona sind Lufthansas Ausbildungskosten sicher jenseits von 120 000€ und bei einem EWE Gehalt vmtl ein sehr schlechter Deal.

Ich kann nicht verstehen, wie man mit einem Anfangsgehalt, dass 30% über dem Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt und der Aussicht zu den 5% Top-Verdienern in Deutschland zu gehören, diesen Kredit nicht zurückzahlen kann.
Wenn ich sehe, dass Arbeitnehmer mit niedrigerem Einkommen Doppelhaushälften oder Eigentumswohnungen finanzieren können ist mir diese Problematik hier einfach schleierhaft.
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