Community / / Ryanair droht Piloten Konsequenzen an

Beitrag 16 - 30 von 52
Beitrag vom 09.12.2017 - 08:58 Uhr
UserEricM
User (5455 Beiträge)
Provokante Frage:

Was ist der Unterschied zwischen FR (und deren Lohnpolitik) und der 5 Star Airline Tochter EWE? Sollten die auch mal erwägen zu arbeitskämpfen, fände das dann hier auch soviel Unterstützung?

Gute Frage.
Aus gesellschaftlicher Sicht sehe ich zumindest den Unterschied dass EWD/EWE seine Angestellten zumindest soweit mir bekannt nicht dazu zwingt als Scheinselbständige auch noch die Sozialkassen der Staaten zu schädigen, in denen sie stationiert sind.

Aus der Perspektive eines normalen Arbeitskampfs von Arbeitnehmern: Vermutlich schon, da sich die EWE Gehälter und das Verhalten der Firma nach allem was man hört, nicht so sehr von FR unterscheiden.

Dieser Beitrag wurde am 09.12.2017 08:59 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.12.2017 - 10:28 Uhr
Userfbwlaie
User (4870 Beiträge)
Provokant ist diese Frage überhaupt nicht!
Provokant könnte eher ein LH-interner Vergleich der AN-Rechte bzw. -Abnsicherungen sein.

Beitrag vom 09.12.2017 - 10:32 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Provokante Frage:

Was ist der Unterschied zwischen FR (und deren Lohnpolitik) und der 5 Star Airline Tochter EWE? Sollten die auch mal erwägen zu arbeitskämpfen, fände das dann hier auch soviel Unterstützung?

Ein Unterschied liegt z.B. darin, dass FR mit einer Umsatzrendite von fast 20% hoch profitabel ist und höhere Gehälter leicht verkraften könnte, während es bei EW völlig anders aussieht.
Beitrag vom 10.12.2017 - 21:53 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Provokante Frage:

Was ist der Unterschied zwischen FR (und deren Lohnpolitik) und der 5 Star Airline Tochter EWE? Sollten die auch mal erwägen zu arbeitskämpfen, fände das dann hier auch soviel Unterstützung?

Ein Unterschied liegt z.B. darin, dass FR mit einer Umsatzrendite von fast 20% hoch profitabel ist und höhere Gehälter leicht verkraften könnte, während es bei EW völlig anders aussieht.


Bedeutet im Umkehrschluss das Model FR ist Top, EW dagegen ein Flop?

Das bedeutet, dass in der augenblicklichen Lage FR höhere Gehälter leichter verkraften könnte als EW und daher ein Arbeitskampf bei EW vielleicht nicht so große Unterstützung erfahren würde.

Dieser Beitrag wurde am 10.12.2017 22:06 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.12.2017 - 06:04 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)

Ein Unterschied liegt z.B. darin, dass FR mit einer Umsatzrendite von fast 20% hoch profitabel ist und höhere Gehälter leicht verkraften könnte, während es bei EW völlig anders aussieht.


Bedeutet im Umkehrschluss das Model FR ist Top, EW dagegen ein Flop?

Das bedeutet, dass in der augenblicklichen Lage FR höhere Gehälter leichter verkraften könnte als EW und daher ein Arbeitskampf bei EW vielleicht nicht so große Unterstützung erfahren würde.

Ist das dann nicht aber ein Stück weit (Pardon) Heuchelei? EW Mitarbeiter haben alles zu "schlucken", damit über kurz oder lang Profite (für wen?) gemacht werden!? Weil: es ist ja die Tochter der guten, deutschen LH ? Während dem irischen Herrn MOL nun endlich mal richtig gezeigt werden muss, was eine "Harke" ist. Um nicht missverstanden zu werden: ich finde das Geschäftsmodell von FR, aber auch WizzAir und Norwegian widerlich, aber eben das von EW genauso! Ich muss und möchte zugeben: bis vor kurzem habe ich über EasyJet ähnlich gedacht. Allerdings was man so in der letzten Zeit über deren Gehaltspolitik, Mitarbeiterumgang und insbesondere das Angebot/ Verhalten der Airline zu den ehemaligen AB MitarbeiterInnen erfährt, hat meine Meinung sehr verändert.

Es kann aber auch nicht im Sinne der Beschäftigten sein, in einer Firma zu arbeiten, die Verluste schreibt. Das ist das, was in den letzten Jahren die Air Berlin Beschäftigten gemacht haben. Mit bekanntem Ende.
Ansprüche der Mitarbeiter können doch nur befriedigt werden, wenn auch die Ergebnisse des Unternehmens es rechtfertigen. Der Mitarbeiter kann ja zu Easyjet gehen, wenn die Konditionen dort so gut sind. Aber man kann einfach einem nackten Mann nicht die Hose ausziehen. Bzw. kann man schon, aber dann wird dieser sich zurückziehen und nicht mehr vor die Tür gehen.
Daher - um auf Ihre Frage zurückzukommen - wird die Zustimmung zu einem Arbeitskampf bei EW geringer sein als bei FR.
Beitrag vom 11.12.2017 - 07:17 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Ein Unterschied liegt z.B. darin, dass FR mit einer Umsatzrendite von fast 20% hoch profitabel ist und höhere Gehälter leicht verkraften könnte, während es bei EW völlig anders aussieht.


Bedeutet im Umkehrschluss das Model FR ist Top, EW dagegen ein Flop?

Das bedeutet, dass in der augenblicklichen Lage FR höhere Gehälter leichter verkraften könnte als EW und daher ein Arbeitskampf bei EW vielleicht nicht so große Unterstützung erfahren würde.

Ist das dann nicht aber ein Stück weit (Pardon) Heuchelei? EW Mitarbeiter haben alles zu "schlucken", damit über kurz oder lang Profite (für wen?) gemacht werden!? Weil: es ist ja die Tochter der guten, deutschen LH ? Während dem irischen Herrn MOL nun endlich mal richtig gezeigt werden muss, was eine "Harke" ist. Um nicht missverstanden zu werden: ich finde das Geschäftsmodell von FR, aber auch WizzAir und Norwegian widerlich, aber eben das von EW genauso! Ich muss und möchte zugeben: bis vor kurzem habe ich über EasyJet ähnlich gedacht. Allerdings was man so in der letzten Zeit über deren Gehaltspolitik, Mitarbeiterumgang und insbesondere das Angebot/ Verhalten der Airline zu den ehemaligen AB MitarbeiterInnen erfährt, hat meine Meinung sehr verändert.

Es kann aber auch nicht im Sinne der Beschäftigten sein, in einer Firma zu arbeiten, die Verluste schreibt. Das ist das, was in den letzten Jahren die Air Berlin Beschäftigten gemacht haben. Mit bekanntem Ende.
Ansprüche der Mitarbeiter können doch nur befriedigt werden, wenn auch die Ergebnisse des Unternehmens es rechtfertigen. Der Mitarbeiter kann ja zu Easyjet gehen, wenn die Konditionen dort so gut sind. Aber man kann einfach einem nackten Mann nicht die Hose ausziehen. Bzw. kann man schon, aber dann wird dieser sich zurückziehen und nicht mehr vor die Tür gehen.
Daher - um auf Ihre Frage zurückzukommen - wird die Zustimmung zu einem Arbeitskampf bei EW geringer sein als bei FR.

Seien Sie sich da mal nicht zu sicher ;-)

Am Ende des Tages dreht sich alles um die Frage, warum FR überhaupt 20% Umsatzrendite machen kann, wenn sich die Gehälter doch angleichen?
Warum ist das bei einer EW nicht so?
Darüber kann man jetzt trefflich spekulieren...

Zurück zum Thema: Das Geschäftsmodell von FR und EW ist zumindest ähnlich. Allerdings hat MOL schon jahrelange Erfahrung darin, wie man seine Mitarbeiter so "führt", dass dem Unternehmen möglichst wenig Kosten durch diese entstehen. Was ja per se erst einmal auch gut und richtig in einer Marktwirtschaft ist, bekommt eben ein "Geschmäckle", wenn dies zu Lasten der "Allgemeinheit" (Stichworte: Sozialabgaben Betrug, Subventionsbetrug, o. ä., was im Raum steht) geht.

Daher stellt sich die Frage schon zu recht: Warum wird ein Gebaren eines MOL an den Pranger gestellt, wenn das Gebaren einer EW/LH im Zusammenhang mir AB ähnliche Züge aufweist?

Soweit man das als Aussenstehender nachvollziehen kann, bewegen sich alle grundsätzlich noch im legalen Rahmen, aber moralisch hat man sich bei schon ziemlich weit von dem entfernt, was man im Allgemeinen als "Richtig" empfindet.

Als Kunde muss man sich dann fragen, ob man, wenn EW und FR eh gleich "bescheiden" agieren, dann doch legitimiert wird sich "nur" nach dem Preis zu richten (und bei FR zu landen ;-( )...
Und ob da EW langfristig mit einer FR mithalten kann, wage ich bei der aktuellen Komplexität und dem daraus resultierenden Chaos ganz ehrlich zu bezweifeln..

Dieser Beitrag wurde am 11.12.2017 07:18 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.12.2017 - 10:55 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@gordon

Es kann aber auch nicht im Sinne der Beschäftigten sein, in einer Firma zu arbeiten, die Verluste schreibt. Das ist das, was in den letzten Jahren die Air Berlin Beschäftigten gemacht haben. Mit bekanntem Ende...

Daher - um auf Ihre Frage zurückzukommen - wird die Zustimmung zu einem Arbeitskampf bei EW geringer sein als bei FR.

Bitte, jetzt wärmen Sie nicht die Mähr auf, dass die "gierigen Piloten und Mitarbeiter" an der Pleite von AB "Schuld sind" (dann müßte LH ja schon lange pleite sein, gestreikt wurde bei AB m.W. noch nie - im Gegenteil, die Mitarbeiter haben vor 2 oder 3 Jahren kollektiv auf Gehalt - bzw. Steigerungen verzichtet, um dem Unternehmen zu helfen). Und das wissen Sie auch besser, das ist nun wirklich nicht Ihr Niveau. Aber zurück zum Thema.

Das wollte ich auch nicht andeuten. Aber wenn eine Firma eine Zukunft haben soll, muss halt wirtschaftlich gehandelt werden, d.h. Gewine müssen erzielt werden.

Dazu hat @Digiflieger eine interessante Frage gestellt:

"Daher stellt sich die Frage schon zu recht: Warum wird ein Gebaren eines MOL an den Pranger gestellt, wenn das Gebaren einer EW/LH im Zusammenhang mir AB ähnliche Züge aufweist?"

Hat Digiflieger nicht selbst schon die Antwort gegeben? Stichwort Sozialabgabenbetrug.

Gerade im Hinblick auf den "Background" den EW hat: eine Mutter LH, die vor Kraft und Geld kaum laufen :) kann. Wenn das ganze unter dem Titel "fit machen für die Zukunft" läuft, na dann gute Nacht. Und wenn Sie das gut finden, dann muss ich leider sagen, das mein Respekt für Ihre sonstigen, sehr fundierten, sachlichen und neutralen Beiträge, sehr schwindet. Schade.

Sie meinen also, wenn sich die Eurowings in ihrem Marktumfeld nicht bewährt, soll die Lufthansa das entsprechend subventionieren. So wie Etihad das jahrelang bei AB getan hat. Ist das das Geschäftsmodell, dass Ihnen vorschwebt?
Beitrag vom 11.12.2017 - 14:08 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
@paulTU154
Ich muss und möchte zugeben: bis vor kurzem habe ich über EasyJet ähnlich gedacht. Allerdings was man so in der letzten Zeit über deren Gehaltspolitik, Mitarbeiterumgang und insbesondere das Angebot/ Verhalten der Airline zu den ehemaligen AB MitarbeiterInnen erfährt, hat meine Meinung sehr verändert
Bisher war Easyjet in der Brache schon länger die rühmliche Ausnahme. Gute Bedingungen, gutes Geld und fairer Umgang. Daher verwundert mich Ihre Ansicht.
Allerdings heißt das nicht, dass Easy hier der weiße Ritter ist. Die handeln völlig eigennützig mit ihrer Herangehensweise an die AB Thematik. Die müssen rein, und das schnell. Stichwort Brexit. Sie haben keine OPS in TXL und die Möglicjkeit für ein langsames Wachstum wie EW haben sie nicht. Sie stellen über die guten Bedingungen und die Warteprämie sicher, dass wenn gebraucht, alle Teile auch vorhanden sind. Man kann sicher sein, wenn sie das nicht müssten oder es ihnen helfen würde, dann würden sie das nicht tun. Warum auch? Die haben auch nichts zu verschenken und stehen im brutalen Wettbewerb.

@Digiflieger
Daher - um auf Ihre Frage zurückzukommen - wird die Zustimmung zu einem Arbeitskampf bei EW geringer sein als bei FR.
Seien Sie sich da mal nicht zu sicher ;-)
Oder, freuen Sie sich nicht zu früh ;-)

Am Ende des Tages dreht sich alles um die Frage, warum FR überhaupt 20% Umsatzrendite machen kann, wenn sich die Gehälter doch angleichen?
Warum ist das bei einer EW nicht so?
Darüber kann man jetzt trefflich spekulieren...
Ich habe eine Idee, wo Sie mit der Frage hinwollen... aber das ist zu kurz gesprungen. FR ist etabliert im Geschäft und hat alle Prozesse super effizient. Da muss EW erst noch hin. Aber das wissen Sie, da bin ich sicher.

Zurück zum Thema: Das Geschäftsmodell von FR und EW ist zumindest ähnlich. Allerdings hat MOL schon jahrelange Erfahrung darin, wie man seine Mitarbeiter so "führt", dass dem Unternehmen möglichst wenig Kosten durch diese entstehen. Was ja per se erst einmal auch gut und richtig in einer Marktwirtschaft ist, bekommt eben ein "Geschmäckle", wenn dies zu Lasten der "Allgemeinheit" (Stichworte: Sozialabgaben Betrug, Subventionsbetrug, o. ä., was im Raum steht) geht.
Eben, das steht auch nur im Raum. Wie Sie selbst weiter unter schreiben bewegt man sich im legalen Rahmen. Auch wenn man die Anschuldigungen immer wieder wiederholt werden sie darurch nicht wahr. Das ist ja noch offen. Nicht falsch verstehen ich finde das auch nicht gut, was die da machen. Aber eine Hypothese als Grundlage der Argumentation funktioniert nicht.
Daher stellt sich die Frage schon zu recht: Warum wird ein Gebaren eines MOL an den Pranger gestellt, wenn das Gebaren einer EW/LH im Zusammenhang mir AB ähnliche Züge aufweist?
Hier müsste man schauen, wer stellt an den Pranger? Lieschen Müller und ihre 115 Mio Schwestern jedenfalls nicht. Ok, man muckt mal auf wenn was in der Presse ist aber im nächsten Moment bucht man wieder den nächsten Flug.
Ob man die LH Strategie bei der AB Geschichte (Übernahme sagt man ja nicht mehr) mit den Praktiken der FR im Allgemeinen vergleichen kann? Das meinen Sie nicht ernst, oder?
Soweit man das als Aussenstehender nachvollziehen kann, bewegen sich alle grundsätzlich noch im legalen Rahmen, aber moralisch hat man sich bei schon ziemlich weit von dem entfernt, was man im Allgemeinen als "Richtig" empfindet.
Na dann sagen Sie doch mal was "Richtig" ist? Das könnte spannend werden.

Als Kunde muss man sich dann fragen, ob man, wenn EW und FR eh gleich "bescheiden" agieren, dann doch legitimiert wird sich "nur" nach dem Preis zu richten (und bei FR zu landen ;-( )...
Fragt sich der Kunde aber nicht, s. o.
Und ob da EW langfristig mit einer FR mithalten kann, wage ich bei der aktuellen Komplexität und dem daraus resultierenden Chaos ganz ehrlich zu bezweifeln..
Eben. Das werden sie nicht wenn sie nicht in allen Bereichen mit Vehemenz auf wettbewerbsfähige Prozesse und Kosten achten.

Daher, warum sollte man sich unötigerweise die Kostenbasis von Anfang an versauen?

Seien wir ehrlich, wir alle handeln völlig egoistisch. Uns muss es gutgehen und wir wollen uns gut fühlen. Sie selbst wollen eine starke Verhandlungsbasis um Bedingungen in Ihren Vorteil zu drehen. Völlig ok. Der Kunde will ein tolles Produkt zu einem sehr günstigen Preis. Völlig ok. Die AB Kollegen wollen das alles so bleibt wie es ist (völlig ok) und die Airlines wollen Geld verdienen. Auch völlig ok. Der Eine will dies und der Andere will das. So ist das nun mal und es geht hin und her. Wer heute gewinnt verliert womöglich morgen und übermorgen dreht es sich wieder. Gut so.

Die Easy Absicht habe ich beschrieben, die LH und EW Absicht ist auch klar. Wenn EW das nicht gewuppt bekommt und scheitert, dann haben Sie (ich vermute das jetzt mal so) ein Problem. Bei der nächsten Gehaltsrunde fällt der Betrag klein aus, da LH ja noch die EW quersubventionieren muss. Oder schlimmer, die EW ist wieder weg und zwischen FR und LH ist nichts mehr was puffert. Das könnte interessant werden.

Dieser Beitrag wurde am 11.12.2017 14:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 11.12.2017 - 14:57 Uhr
Userluftfahrtbundesa..
User (27 Beiträge)
Ich verstehe die "provokante" Frage nicht. LH sucht einen Gegenspieler zu Ryanair. Ryanair sammelt vor allem sehr preissensible Kunden auf. Ergo muss über den Preis gegangen werden. Ryanair hat ist in vielen Dingen ein hocheffizientes Unternehmen, d.h. soweit alles optimiert, dass man über Effizienzsteigerungen bzw. dem Übertrumpfen der existierenden Effizienz (Einsatzplanung mal abgesehen :-)) der Produktionskostenbasis nicht bekommen kann. Also muss man mindestens bei den Gehälten als einem wichtigen Faktor versuchen, gleichzuziehen. Muss nun Ryanair die Bezahlung der Mitarbeiter erhöhen, indem fragwürdige Praktiken rund um das Personal zwangsweise einzustellen sind (Sozialabgaben, Krankheitsfall z.B.), so gibt das EW auch wieder Luft bzw. lässt keine andere Wahl, als nachzuziehen. Allerdings sind die Personalkosten nur ein Faktor unter mehreren.
Beitrag vom 11.12.2017 - 17:47 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@ Digiflieger

Am Ende des Tages dreht sich alles um die Frage, warum FR überhaupt 20% Umsatzrendite machen kann, wenn sich die Gehälter doch angleichen?
Warum ist das bei einer EW nicht so?
Darüber kann man jetzt trefflich spekulieren...

Ja dann lassen Sie uns doch mal spekulieren. Ich fange an:
- Hohe Infrastrukturkosten an deutschen Flughäfen
- Luftverkehrssteuer
- kein Rubbellosverkauf in den Flugzeugen
- Personalproduktivität
- hohe Lohnnebenkosten in Deutschland

Und ob da EW langfristig mit einer FR mithalten kann, wage ich bei der aktuellen Komplexität und dem daraus resultierenden Chaos ganz ehrlich zu bezweifeln..

Da können Sie recht haben. Aber die Konsequenz einer EW Pleite wird auch nicht in Ihrem Sinn sein. Daher sollte alles getan werden, dass zu vermeiden. Mit Arbeitskämpfen allerdings, für die Sie ja anscheinend eine große Zustimmung sehen, wird diese Lage sich aber nicht verbessern.
Beitrag vom 11.12.2017 - 18:13 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
@ Digiflieger

Am Ende des Tages dreht sich alles um die Frage, warum FR überhaupt 20% Umsatzrendite machen kann, wenn sich die Gehälter doch angleichen?
Warum ist das bei einer EW nicht so?
Darüber kann man jetzt trefflich spekulieren...

Ja dann lassen Sie uns doch mal spekulieren. Ich fange an:
- Hohe Infrastrukturkosten an deutschen Flughäfen
Scheint FR nicht zu stören (BRE, FRA, ...)
- Luftverkehrssteuer
s.o.
- kein Rubbellosverkauf in den Flugzeugen
Stimmt da ist noch Luft drin. Man könnte bei einem HAJ-VIE Flug sicher noch ein bisschen mehr Werbung für das aktuelle Parfüm Angebot machen...
- Personalproduktivität
Welche Personal meinen Sie denn? Eigenes Bodenpersonal gibt es so gut wie nicht und an Bord ist EASA größtenteils einschränkender als die entsprechenden Tarifverträge...
- hohe Lohnnebenkosten in Deutschland
Da drückt sich FR ja nun vor und wäre eine der rechtlichen Fragen, die zu klären sind...

Und ob da EW langfristig mit einer FR mithalten kann, wage ich bei der aktuellen Komplexität und dem daraus resultierenden Chaos ganz ehrlich zu bezweifeln..

Da können Sie recht haben. Aber die Konsequenz einer EW Pleite wird auch nicht in Ihrem Sinn sein. Daher sollte alles getan werden, dass zu vermeiden. Mit Arbeitskämpfen allerdings, für die Sie ja anscheinend eine große Zustimmung sehen, wird diese Lage sich aber nicht verbessern.

Das habe ich auch nicht behauptet. Mein Wunsch wäre es, dass FR genau die gleichen Lohnnebenkosten tragen müsste, wenn sie in D agieren und eben nicht, dass eine EW sich gezwungen sieht, das FR Modell zu kopieren und sich das billigste EU-Land, den billigsten Flugbetrieb aussucht, in dem sie ihre Angestellten "über den Tisch zieht".
Und ich frage mich, was es bringen soll, mit 7 (in Worten: sieben) Flugbetrieben ein Produkt anzubieten, was genau dieser FR Konkurrenz machen soll.
Ich(!) hätte mir gewünscht, dass man sich bei LH zum Produktionsstandort D bekennt und alles was hauptsächlich deutschen Kunden angeboten wird, auch durch einen gut tarifierten deutschen Flugbetrieb produziert wird.
Stattdessen "kauft" man nur eine NIKI und eine LGW, die einen, die mit österreichischen Billigststrukturen in D "wildert" und die anderen, die auf Turbopop-Niveau unterwegs sind...
Man hätte auch die AB einfach übernehmen können und darauf aufbauen können, macht es aber nicht, weil man glaubt es auf durch die Notsituation der ABner billiger zu bekommen.
Beitrag vom 11.12.2017 - 18:45 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
@ Digiflieger

Am Ende des Tages dreht sich alles um die Frage, warum FR überhaupt 20% Umsatzrendite machen kann, wenn sich die Gehälter doch angleichen?
Warum ist das bei einer EW nicht so?
Darüber kann man jetzt trefflich spekulieren...

Ja dann lassen Sie uns doch mal spekulieren. Ich fange an:
- Hohe Infrastrukturkosten an deutschen Flughäfen
Scheint FR nicht zu stören (BRE, FRA, ...)
- Luftverkehrssteuer
s.o.

Also wenn ich mir im Internet so die Preise ex FRA anschaue und die Kosten dazugehörigen Kosten anschaue, ist es mehr als unwahrscheinlich, dass die 20% Rendite in Deutschland erzielt wird. Ich glaube sogar, dass hier z. Zt. überhaupt keine Gewinne gemacht werden.

- kein Rubbellosverkauf in den Flugzeugen
Stimmt da ist noch Luft drin. Man könnte bei einem HAJ-VIE Flug sicher noch ein bisschen mehr Werbung für das aktuelle Parfüm Angebot machen...
- Personalproduktivität
Welche Personal meinen Sie denn? Eigenes Bodenpersonal gibt es so gut wie nicht und an Bord ist EASA größtenteils einschränkender als die entsprechenden Tarifverträge...

Ich habe keine Ahnung, was bei Ryanair als produktive Einsatzzeit gilt, aber es könnte Unterschiede zu EW geben. Oder?

- hohe Lohnnebenkosten in Deutschland
Da drückt sich FR ja nun vor und wäre eine der rechtlichen Fragen, die zu klären sind...
Eben!

Ich dachte, Sie spekulieren auch ein wenig über die Gründe und kommentieren nicht nur meine Thesen.


Und ob da EW langfristig mit einer FR mithalten kann, wage ich bei der aktuellen Komplexität und dem daraus resultierenden Chaos ganz ehrlich zu bezweifeln..

Da können Sie recht haben. Aber die Konsequenz einer EW Pleite wird auch nicht in Ihrem Sinn sein. Daher sollte alles getan werden, dass zu vermeiden. Mit Arbeitskämpfen allerdings, für die Sie ja anscheinend eine große Zustimmung sehen, wird diese Lage sich aber nicht verbessern.

Das habe ich auch nicht behauptet. Mein Wunsch wäre es, dass FR genau die gleichen Lohnnebenkosten tragen müsste, wenn sie in D agieren und eben nicht, dass eine EW sich gezwungen sieht, das FR Modell zu kopieren und sich das billigste EU-Land, den billigsten Flugbetrieb aussucht, in dem sie ihre Angestellten "über den Tisch zieht".

Meiner auch!

Und ich frage mich, was es bringen soll, mit 7 (in Worten: sieben) Flugbetrieben ein Produkt anzubieten, was genau dieser FR Konkurrenz machen soll.

Dass Spohr zugegeben hat, dass Lufthansa jahrelang den Aufbau einer Lowcost-Airline versäumt hat, haben Sie sicher gesehen. Auch, dass er die Schuld auch beim Management (der Mitglied er auch war und ist) gesehen hat.
FR hat 400 Flugzeuge und 170 bestellt, Easyjet 300 und 150 bestellt. Sie können in diesem von Skaleneffekten beherrschten Gewerbe dieses Versäumnis nicht durch 'organisches Wachsen' wettmachen. Das wird doch auch intern klar so kommuniziert, das wissen Sie. Gehen Sie mal davon aus, dass dieses Sammelsurium keinem Spaß macht, aber anders bekommen Sie das nicht mehr hin.

Ich(!) hätte mir gewünscht, dass man sich bei LH zum Produktionsstandort D bekennt und alles was hauptsächlich deutschen Kunden angeboten wird, auch durch einen gut tarifierten deutschen Flugbetrieb produziert wird.

Ich auch, aber leider ist das Geschäft nicht deutsch, sondern europäisch. Ryanair fliegt ja auch nicht nur ex Irland und 2U ex GB.

Stattdessen "kauft" man nur eine NIKI und eine LGW, die einen, die mit österreichischen Billigststrukturen in D "wildert" und die anderen, die auf Turbopop-Niveau unterwegs sind...

S.o., das findet keiner toll.

Man hätte auch die AB einfach übernehmen können und darauf aufbauen können, macht es aber nicht, weil man glaubt es auf durch die Notsituation der ABner billiger zu bekommen.

Sie meinen, einfach AB übernehmen, die seit Jahren Verluste produziert haben und von Etihad subventioniert wurden, und alles wird gut? Ja ich weiß, das Personal war nicht schuld.
Der Markt wird das regeln, das ist doch auch immer Ihr Credo.
Beitrag vom 11.12.2017 - 19:25 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Also FR ist auch nicht von heute auf morgen entstanden.

EW ist, bzw war schon groß (ca. 80 Flugzeuge nur in D). Dass das langfristig nicht reicht ist schon klar...
EW wächst aber nicht, oder zum kleinen Teil in Österreich, sondern in D. Die ausländischen Flugbetriebe fliegen hauptsächlich von/nach Deutschland. Selbst in D bekommt man kein Wachstum hin, denn es werden im Prinzip Flugzeuge von A nach B verschoben und bei EW "nur" vergrößert.
Also, wie will man mit einem Sammelsurium von 5 Flugbetrieben in D (GWI, EWD, LGW, SXD, SN) plus 2 im Ausland (EWE, NIKI) einer FR Paroli bieten?
Wo ist da der Sinn, die zugrunde liegende Strategie, ausser, dass man weiß, dass das Wachstum (welches genau eigentlich?) NUR beim billigsten Flugbetrieb stattfindet. Der von Ihnen zurecht angebrachte Skaleneffekt kann bei diesen kleinteiligen Flugbetrieben gar nicht entstehen. Im Gegenteil: Ein kaputtes Flugzeug kann nicht einfach ersetzt werden, ein ausgefallenes Crewmitglied nicht einfach ausgetauscht werden. Und in jedem Flugbetrieb gibt es notgedrungen, weil gesetzlich vorgeschrieben, Managementpositionen, die es bei FR in dieser Menge einfach nicht gibt.
Von daher ist es ein perfides Spiel gerade auch dieser Manager, immer wieder die hohen Personalkosten anzuprangern.
Im Rahmen der AB-Pleite benimmt sich EW/LH eben genauso wie eine FR und nutzt den maximal möglichen legalen Rahmen aus, um das MRD-Ergebnis des Konzerns noch zu erhöhen... Wo ist da dann noch der Unterschied?
Beitrag vom 11.12.2017 - 20:35 Uhr
Usergordon
User (3473 Beiträge)
Also FR ist auch nicht von heute auf morgen entstanden.

Ja, die haben rechtzeitig angefangen, als die Lufthansa - hochnäsig - die Gefahr nicht erkannt hat.

EW ist, bzw war schon groß (ca. 80 Flugzeuge nur in D). Dass das langfristig nicht reicht ist schon klar...
EW wächst aber nicht, oder zum kleinen Teil in Österreich, sondern in D. Die ausländischen Flugbetriebe fliegen hauptsächlich von/nach Deutschland. Selbst in D bekommt man kein Wachstum hin, denn es werden im Prinzip Flugzeuge von A nach B verschoben und bei EW "nur" vergrößert.

Siehe Infrastrukturkosten und LVA. Und ja, EW muss europäisch werden.

Also, wie will man mit einem Sammelsurium von 5 Flugbetrieben in D (GWI, EWD, LGW, SXD, SN) plus 2 im Ausland (EWE, NIKI) einer FR Paroli bieten?

Wie gesagt, darüber ist keiner glücklich, aber besser diese Flugbetriebe fliegen für einen als gegen einen.

Wo ist da der Sinn, die zugrunde liegende Strategie, ausser, dass man weiß, dass das Wachstum (welches genau eigentlich?) NUR beim billigsten Flugbetrieb stattfindet. Der von Ihnen zurecht angebrachte Skaleneffekt kann bei diesen kleinteiligen Flugbetrieben gar nicht entstehen. Im Gegenteil: Ein kaputtes Flugzeug kann nicht einfach ersetzt werden, ein ausgefallenes Crewmitglied nicht einfach ausgetauscht werden. Und in jedem Flugbetrieb gibt es notgedrungen, weil gesetzlich vorgeschrieben, Managementpositionen, die es bei FR in dieser Menge einfach nicht gibt.

S.o., das ist auch keine Strategie, dass ist spätes, hoffentlich nicht zu spätes Reagieren.
Aber wenn Sie für die LH in dieser Situation eine bessere Idee haben - nur zu!

Von daher ist es ein perfides Spiel gerade auch dieser Manager, immer wieder die hohen Personalkosten anzuprangern.
Im Rahmen der AB-Pleite benimmt sich EW/LH eben genauso wie eine FR und nutzt den maximal möglichen legalen Rahmen aus, um das MRD-Ergebnis des Konzerns noch zu erhöhen... Wo ist da dann noch der Unterschied?

Mit der EW erhöht man ja wohl nicht den Gewinn. Das ist eher eine Abwehrschlacht gegen die LCC. Den Anfang hat Ryanair in FRA gemacht, die innerdeutschen Strecken von U2 kommen jetzt hinzu und Ryanair ist auch schon in Stellung auf die innerdeutschen Strecken, die LH im Rahmen der Monopoldiskussion abgeben wird. Warten Sie es ab.

Aber ich gebe Ihnen recht: Ein LH-konzerneigenen Lowcoster mit Spitzengehältern für alle Berufsgruppen, die die europäischen LCC im Schach hält, wäre auch meine Wunschvorstellung. Das wird aber leider nix.
Beitrag vom 11.12.2017 - 22:20 Uhr
Userluftfahrtbundesa..
User (27 Beiträge)
Von daher ist es ein perfides Spiel gerade auch dieser Manager, immer wieder die hohen Personalkosten anzuprangern.
Im Rahmen der AB-Pleite benimmt sich EW/LH eben genauso wie eine FR und nutzt den maximal möglichen legalen Rahmen aus, um das MRD-Ergebnis des Konzerns noch zu erhöhen... Wo ist da dann noch der Unterschied?

Mit der EW erhöht man ja wohl nicht den Gewinn. Das ist eher eine Abwehrschlacht gegen die LCC. Den Anfang hat Ryanair in FRA gemacht, die innerdeutschen Strecken von U2 kommen jetzt hinzu und Ryanair ist auch schon in Stellung auf die innerdeutschen Strecken, die LH im Rahmen der Monopoldiskussion abgeben wird. Warten Sie es ab.

Aber ich gebe Ihnen recht: Ein LH-konzerneigenen Lowcoster mit Spitzengehältern für alle Berufsgruppen, die die europäischen LCC im Schach hält, wäre auch meine Wunschvorstellung. Das wird aber leider nix.

Ähm, mit EW erhöht man ja wohl nicht den Gewinn? Selbstverständlich geht es darum und natürlich versucht man auch gleichzeitig, die Konkurrenz in Schach zu halten. LH hatte viele Jahre im dezentralen Verkehr Verluste in 3stelliger Millionenhöhe pro Jahr eingefahren, nun rechnete man vor dem AB-Chaos mit einem erstmals positiven Ergebnis von Eurowings. Selbst wenn es nur darum geht, Verluste einzudämmen, erhöht das den Konzerngewinn.

Das Stichwort ist gefallen, es geht um Skaleneffekte. Die vielen AOC sind aus meiner Sicht eher eine Momentaufnahme, ich gehe davon aus, dass wir eine teilweise Bereinigung sehen. Aufgrund der Gewerkschaftsstärke in D werden verschiedene AOCs aber auch in Zukunft nötig sein, um (a) die Produktionskosten niedrig zu halten (interne Konkurrenz) und (b) das Ausfallrisiko bei einem Streik zu minimieren.