Community / / Vereinigung Cockpit will Sozialplan ...

Beitrag 16 - 30 von 33
Beitrag vom 14.09.2017 - 14:38 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Dann schnellstens ab zu Easyjet, die ja angeblich besser zahlt als AB. War hier jedenfalls zu lesen in einem anderen Fred.

Ich versuche es nochmal zu erklären....

Easyjet zahlt vergleichbar mit allen anderen großen Airlines. Wie bei allen großen Airlines steigt man aber grundsätzlich wie ein Berufsanfänger ein. D.h., ein FO, der 10 Jahre seinen Dienst bei Airberlin getan hat und vielleicht sogar kurz vor der Kapitänswerdung steht, muss wieder ganz von vorne anfangen. Das wäre dann ein Einkommensverlust in der besagten Größenordnung. FBs sind vom gleichen Prinzip betroffen...
Deshalb sind insbesondere Piloten aber eben auch teilweise Flugbegleiter und Bodenpersonal so sehr an ihre Airline "gekettet". Einen freiwilligen Wechsel von einer zur anderen Airline innerhalb Deutschlands oder selbst Europas ist damit quasi ausgeschlossen wen man nicht einen deutlichen Einkommensverlust in Kauf nehmen will (Warum bleiben wohl noch Piloten Z.B. bei CLH, obwohl immer klar war, dass dort eigentlich mal mit CRJ Schluß war? Weil sie selbst bei LH oder sonst wo, immer wieder ganz von vorne anfangen müssten!)

Deshalb ist es so wichtig, dass es einen Sozialplan oder eine tarifliche Einigung gibt, die dem Bestandspersonal eine Eingruppierung Ihrer Erfahrung entsprechend zu sichert. Selbst dann wird es zu Einkommensunterschieden kommen, aber eben nicht in den Summen...

Dieser "Direkteinstieg" sorgt dann aber wiederum für Problem beim Bestandspersonal. Wie z.B., wenn ein langjähriger FO bei Easyjet oder wo auch immer kurz vor der Beförderung stand, nun aber zig Airberliner vor ihm dran wären, fände er das auch nicht ganz so lustig.

Das ist ein Problem, von dem z.B. die Amerikaner ein Lied singen können, wo die Integration von vielen verschieden großen traditionsreichen Airlines in einige wenige bis zu 20 Jahre gedauert und noch andauert hat. (Googeln sie z.B. mal die Karrieren von Sullenberger und Skiles) Und eben nicht zu letzt wegen der Senioritätsverschiebungen.
Beitrag vom 14.09.2017 - 15:38 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Easyjet zahlt vergleichbar mit allen anderen großen Airlines. Wie bei allen großen Airlines steigt man aber grundsätzlich wie ein Berufsanfänger ein. D.h., ein FO, der 10 Jahre seinen Dienst bei Airberlin getan hat und vielleicht sogar kurz vor der Kapitänswerdung steht, muss wieder ganz von vorne anfangen. Das wäre dann ein Einkommensverlust in der besagten Größenordnung. FBs sind vom gleichen Prinzip betroffen...
In jedem anderen Beruf genau gleich, nur eben auf niedrigerem Niveau. Die Sonne geht im Osten auf, daran ändern auch die Piloten nichts. Erfahrung soll ja gerne vergütet werden, aber es gibt eben Abstriche, ob es Ihnen gefallen wird oder nicht.
Deshalb ist es so wichtig, dass es einen Sozialplan oder eine tarifliche Einigung gibt, die dem Bestandspersonal eine Eingruppierung Ihrer Erfahrung entsprechend zu sichert. Selbst dann wird es zu Einkommensunterschieden kommen, aber eben nicht in den Summen...
Na also, warum schlagen die Piloten dann nicht ein?
Dieser "Direkteinstieg" sorgt dann aber wiederum für Problem beim Bestandspersonal. Wie z.B., wenn ein langjähriger FO bei Easyjet oder wo auch immer kurz vor der Beförderung stand, nun aber zig Airberliner vor ihm dran wären, fände er das auch nicht ganz so lustig.
Muss er auch nicht. Aber wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Iss halt mal so. Ganz einfach.
Das ist ein Problem, von dem z.B. die Amerikaner ein Lied singen können, wo die Integration von vielen verschieden großen traditionsreichen Airlines in einige wenige bis zu 20 Jahre gedauert und noch andauert hat.
Und alle haben es überlebt, ohne die Kinder von der Schule abzumelden. Dann können es andere genau so. Sind ja schließlich ausgewählte Elitepersonen.
Beitrag vom 14.09.2017 - 15:51 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
@Digiflieger
Ihre Geduld nötigt mir Respekt ab.

Ein erste Info ist jetzt raus
 https://www.ufo-online.aero/news/allgemeine-news-und-informationen/968-tarifergebnisse-eurowings-germanwings-und-tv-wachstum-fuer-die-eurowings-betriebe
Details erst mal nur für Mitglieder.
Interessant und augenöffnend ist die Aussage "...Bisher deuten alle Informationen und Einschätzungen von Experten darauf hin, dass keiner der Interessenten bereit ist, Air Berlin ganz oder teilweise über einen Betriebsübergang zu sich zu nehmen..."
Jetzt kann sich jeder selbst ausmalen, was die Aussage "wir wollen möglichst viele Arbeitsplätze retten" wert ist.

Dieser Beitrag wurde am 14.09.2017 15:52 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.09.2017 - 16:02 Uhr
UserSven
User (43 Beiträge)
Ich frage mich, wieso hier bei Piloten ein so grundsätzlich negatives Bild wegen der Berufserfahrung gezeichnet wird.

Wenn jemand mit 10 Jahren Berufserfahrung in der Industrie von einem Betrieb in den nächsten wechselt, aus welchen Gründen auch immer, wird der sich niemals damit zufrieden geben, wenn er bezahlt wird wie einer der den ersten Tag mit der Lehre fertig ist.
Piloten (und Flugbegleiter) sollen aber genau das akzeptieren?!

Richtig ist, dass Lösungen gefunden werden müssen, was die Seniorität angeht. Das hat aber doch erst mal mit der an die Berufserfahrung geknüpften Bezahlung nichts zu tun.
Warum sollte ein FO, der 10 Jahre bei AB geflogen ist, nicht auch in der selben Gehaltsgruppe landen wie jemand, der 10 Jahre bei EW geflogen ist?
Soll der jetzt dafür bezahlen, dass er in einer Firma mit miserablem Management gearbeitet hat?
Beitrag vom 14.09.2017 - 16:08 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Warum sollte ein FO, der 10 Jahre bei AB geflogen ist, nicht auch in der selben Gehaltsgruppe landen wie jemand, der 10 Jahre bei EW geflogen ist?
Soll der jetzt dafür bezahlen, dass er in einer Firma mit miserablem Management gearbeitet hat?
Der will ja gar nicht bezahlt werden wie einer der 10 Jahre bei EW geflogen ist, sondern wie einer der 10 Jahre bei AB geflogen ist. Genau dort liegt das Problem.
Beitrag vom 14.09.2017 - 16:30 Uhr
UserSven
User (43 Beiträge)
Ja, aber in den Diskussionen, die hier im Forum so geführt werden, wird allgemein der Standpunkt vertreten, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn man in Stufe 1 wie am ersten Tag nach der Ausbildung anfängt.

Darauf war meine Aussage bezogen.
Beitrag vom 14.09.2017 - 16:36 Uhr
UserLH830
👮👮👮
User (629 Beiträge)
Ich habe keinen belastbaren Hinweis dass man das bei EW exakt so machen will. Aber externer Quereinsteiger ist nun mal nicht gleich langjähriger Betriebsangehöriger. Da wird es eine Zwischenetage (bzw. mehrere) geben müssen. Unabhängig wie lange es EW bereits gibt oder nicht. Es geht ja auch nicht nur darum wo man heute eingestuft wird, sondern wie die weiteren Möglichkeiten aussehen sollen. Aber die "eigenen" Leute werden immer etwas besser fahren als die Zugereisten. Iss eben mal so, wem das nicht gefällt der kann sich ja anderswo umsehen.
Beitrag vom 14.09.2017 - 18:28 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)
Ich habe keinen belastbaren Hinweis dass man das bei EW exakt so machen will. Aber externer Quereinsteiger ist nun mal nicht gleich langjähriger Betriebsangehöriger. Da wird es eine Zwischenetage (bzw. mehrere) geben müssen. Unabhängig wie lange es EW bereits gibt oder nicht. Es geht ja auch nicht nur darum wo man heute eingestuft wird, sondern wie die weiteren Möglichkeiten aussehen sollen. Aber die "eigenen" Leute werden immer etwas besser fahren als die Zugereisten. Iss eben mal so, wem das nicht gefällt der kann sich ja anderswo umsehen.

Das ist zumindest der Verhandlungseinstieg seitens der EW;-)
Beitrag vom 14.09.2017 - 18:48 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Mal abwarten was rauskommt.

Lauda bietet für die gesamte AB angeblich 100 Mio. im Verbund mit Condor und THomas Cook
 http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/air-berlin-niki-lauda-und-condor-bieten-100-millionen-euro-a-1167708.html

Utz Claasen bietet angeblich 700 Mio. auf VHB für den gesamten Konzern.
 http://www.handelsblatt.com/my/unternehmen/handel-konsumgueter/projektname-flamingo-so-sieht-das-air-berlin-angebot-von-utz-claassen-aus/20330416.html

Wenn man sich das so anschaut, sieht die Lage garnicht so düster aus, weil der Gläubigerausschuss am Ende die Entscheidung trifft.
Und da möchte der Hauptgläubiger Etihad vlt. doch noch Geld sehen.
Ob bei dem Kaufpreis dann aber noch genug Kapital übrig bleibt um in die AB zu investieren, fraglich.

Wäre jedenfalls ein Szenario in dem LH/EW in die Röhre schaut.
Beitrag vom 14.09.2017 - 18:56 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Mal abwarten was rauskommt.

Lauda bietet für die gesamte AB angeblich 100 Mio. im Verbund mit Condor und THomas Cook
 http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/air-berlin-niki-lauda-und-condor-bieten-100-millionen-euro-a-1167708.html
Nicht richtig. Das macht es so anstrengend. Nicht nur posten, auch lesen. Für 38 Flieger, 21 Niki + 27 zusätzlich.
Utz Claasen bietet angeblich 700 Mio. auf VHB für den gesamten Konzern.
 http://www.handelsblatt.com/my/unternehmen/handel-konsumgueter/projektname-flamingo-so-sieht-das-air-berlin-angebot-von-utz-claassen-aus/20330416.html

Wenn man sich das so anschaut, sieht die Lage garnicht so düster aus, weil der Gläubigerausschuss am Ende die Entscheidung trifft.
Und da möchte der Hauptgläubiger Etihad vlt. doch noch Geld sehen.
Ob bei dem Kaufpreis dann aber noch genug Kapital übrig bleibt um in die AB zu investieren, fraglich.

Wäre jedenfalls ein Szenario in dem LH/EW in die Röhre schaut.
Beitrag vom 14.09.2017 - 18:57 Uhr
Usergpower
User (1650 Beiträge)
Sorry 17 nicht 27
Beitrag vom 14.09.2017 - 23:47 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Mal abwarten was rauskommt.

Lauda bietet für die gesamte AB angeblich 100 Mio. im Verbund mit Condor und THomas Cook
 http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/air-berlin-niki-lauda-und-condor-bieten-100-millionen-euro-a-1167708.html
Nicht richtig. Das macht es so anstrengend. Nicht nur posten, auch lesen. Für 38 Flieger, 21 Niki + 27 zusätzlich.
Utz Claasen bietet angeblich 700 Mio. auf VHB für den gesamten Konzern.
 http://www.handelsblatt.com/my/unternehmen/handel-konsumgueter/projektname-flamingo-so-sieht-das-air-berlin-angebot-von-utz-claassen-aus/20330416.html

Wenn man sich das so anschaut, sieht die Lage garnicht so düster aus, weil der Gläubigerausschuss am Ende die Entscheidung trifft.
Und da möchte der Hauptgläubiger Etihad vlt. doch noch Geld sehen.
Ob bei dem Kaufpreis dann aber noch genug Kapital übrig bleibt um in die AB zu investieren, fraglich.

Wäre jedenfalls ein Szenario in dem LH/EW in die Röhre schaut.

Stand im Header anders.

Steht im Text mit Niki+X.

Utz Claasen mit 100+600 Mio. für die AB.

LH bietet wohl ebenso für Niki + Y.

Ich weiss nicht ob die LH das so erwartet hat.
Beitrag vom 15.09.2017 - 08:53 Uhr
UserRunway
User (2878 Beiträge)
Easyjet zahlt vergleichbar mit allen anderen großen Airlines. Wie bei allen großen Airlines steigt man aber grundsätzlich wie ein Berufsanfänger ein. D.h., ein FO, der 10 Jahre seinen Dienst bei Airberlin getan hat und vielleicht sogar kurz vor der Kapitänswerdung steht, muss wieder ganz von vorne anfangen. Das wäre dann ein Einkommensverlust in der besagten Größenordnung. FBs sind vom gleichen Prinzip betroffen...
Deshalb ist es so wichtig, dass es einen Sozialplan oder eine tarifliche Einigung gibt, die dem Bestandspersonal eine Eingruppierung Ihrer Erfahrung entsprechend zu sichert. Selbst dann wird es zu Einkommensunterschieden kommen, aber eben nicht in den Summen...

Dieser "Direkteinstieg" sorgt dann aber wiederum für Problem beim Bestandspersonal. Wie z.B., wenn ein langjähriger FO bei Easyjet oder wo auch immer kurz vor der Beförderung stand, nun aber zig Airberliner vor ihm dran wären, fände er das auch nicht ganz so lustig.

Das ist ein Problem, von dem z.B. die Amerikaner ein Lied singen können, wo die Integration von vielen verschieden großen traditionsreichen Airlines in einige wenige bis zu 20 Jahre gedauert und noch andauert hat. (Googeln sie z.B. mal die Karrieren von Sullenberger und Skiles) Und eben nicht zu letzt wegen der Senioritätsverschiebungen.

Das Problem ist schon verständlich. Andererseits ist es ja nicht so das zusätzliche AB-Piloten nun auf den biherigen Fliegerbestand verteilt werden. Da kommen doch entsprechend der Pilotenzahl auch entsprechende Flieger dazu. Rein rechnerisch eigentlich Neutral.

Während das bei den Amis aber Fusionen unter (nahezu) Gleichen waren ist es bei AB eine "Restverwertung" was nicht abwertend gemeint ist. Da werden es sich Übernehmer nicht mit der bisherigen Belegschaft (egal ob vorn, hinten oder am Boden) verderben wollen. Da wird es keine 1:1 Lösung geben sondern irgendwelche Zwischenstunfungen. Sicher mit Einbußen für AB-Personal.

Ob einem die Lösung dann gefällt muß jeder nach seiner persönlichen Situation für sich selbst entscheiden. Piloten werden glimpflich davon kommen aber in der Verwaltung stehen einige Ältere vor einem Scherbenhaufen iher beruflichen Existenz. Deren Erfahrung wird meist ohne "Zertifikat" nicht gewürdigt. Das wird hier bei der zu einseitigen Fokussierung auf Piloten/FB völlig außer acht gelassen.

Beitrag vom 15.09.2017 - 09:22 Uhr
UserDigiflieger
User (1150 Beiträge)

Ob einem die Lösung dann gefällt muß jeder nach seiner persönlichen Situation für sich selbst entscheiden. Piloten werden glimpflich davon kommen aber in der Verwaltung stehen einige Ältere vor einem Scherbenhaufen iher beruflichen Existenz. Deren Erfahrung wird meist ohne "Zertifikat" nicht gewürdigt. Das wird hier bei der zu einseitigen Fokussierung auf Piloten/FB völlig außer acht gelassen.


Das stimmt leider. ;-( Qualität durch Erfahrung wird zunehmend ignoriert... Stattdessen lieber etwas junges, billigeres... Die Rechnung am Ende interessiert dann kaum noch jemanden...
Beitrag vom 15.09.2017 - 20:53 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)

Ob einem die Lösung dann gefällt muß jeder nach seiner persönlichen Situation für sich selbst entscheiden. Piloten werden glimpflich davon kommen aber in der Verwaltung stehen einige Ältere vor einem Scherbenhaufen iher beruflichen Existenz. Deren Erfahrung wird meist ohne "Zertifikat" nicht gewürdigt. Das wird hier bei der zu einseitigen Fokussierung auf Piloten/FB völlig außer acht gelassen.


Das stimmt leider. ;-( Qualität durch Erfahrung wird zunehmend ignoriert... Stattdessen lieber etwas junges, billigeres... Die Rechnung am Ende interessiert dann kaum noch jemanden...

Auch hier muss ich ihnen wiedersprechen.

Ein Pilot der weniger Erfahrung hat und billiger ist, ist nicht zwingend schlechter.
Die Lizenz ist die selbe und es ist schwer betriebswirtschaftlich zu rechtfertigen einen teureren Angestellten für den selben Job zu nehmen, der dann noch ein größeres Krankheitsrisiko hat.

Man tut ja immer so als wären die Personalkosten ein sehr kleiner Anteil an den Gesamtkosten (ist auch richtig) aber wieviele von diesen Kosten kann man beeinflussen und wieviele sind Wettbewerbsrelevant?
FLieger sind die selben, Wartung ist make or buy, Sprit kostet gleich, etc.
Dann bleibt halt Personal, Erlöse, Strecken, Modell, das wars.
Soviele Stellschrauben haben die Airlines scheinbar nicht.