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Community / / Lufthansa prüft Insolvenzverfahren

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Beitrag vom 28.04.2020 - 16:31 Uhr
Usercontrail55
User (4633 Beiträge)
Also gute Leute kosten Geld aber Personalkosten müssen runter, wie wollen sie das Lösen?
Da sind ja in den letzten Tagen schon ein paar Ideen unterwegs gewesen. Aber die Kollegen der AUA sind ja auch nicht schlechter, das wäre schon mal ein Ziel. Aktuell produzieren sie auf der Personalseite bei BA und AF/KL auch günstiger. Die sind ja auch nicht schlecht.
Um vergleichbar zu bezahlen kann man das auch mit guten Leuten schaffen.

Haben sie da konkrete Zahlen?
Jup, aus den GBs rausgesucht. Bin gerade unterwegs und mache das später.
Beitrag vom 28.04.2020 - 16:35 Uhr
Usercontrail55
User (4633 Beiträge)
Also gute Leute kosten Geld aber Personalkosten müssen runter, wie wollen sie das Lösen?
Vielleicht über Angebot und Nachfrage?

Ja aber man möchte ja gute Leute und nicht einfach Leute... da sinkt plötzlich der Pool an Kandidaten.
Sind wir noch allgemein oder wieder bei einer bestimmten Berufsgruppe ? ;-)
Na klar geht das über AuN, läuft ja schon immer so in den nichtoperationellen Bereichen. Dauert nur bis die großen homogenen Gruppen das zulassen. Ich halte das aber für alternativlos.


Ich war bei allen und keiner spezifischen Gruppe. Aber sie möchte natürlich die großen Homogenen Gruppen wieder zum Thema machen: Ok. Dann stell ich ihnen eine Frage: Was glauben sie, warum gibt es bei diesen homogenen Gruppen keinen Wettbewerb?
Ich bin da auch nicht, wollte das nur klarstellen. Aber die großen Gruppen sind durch TVs entsprechen geschützt, Boden, Kabine und auch Cockpit. Im Büro ist da mehr Markt.
Beitrag vom 28.04.2020 - 16:36 Uhr
Usercontrail55
User (4633 Beiträge)
AuN ?
Angebot und Nachfrage. Mit Handy unterwegs, das ist mühsam. Mache jetzt mal Pause :-)
Beitrag vom 28.04.2020 - 17:17 Uhr
UserViri
User (1388 Beiträge)
Puh, zugegeben, 9% Zinsen und die sperrminorität sind schon heftige Konditionen. Was hat sich die Bundesregierung denn dabei gedacht, vor allem wenn Condor was unter 2% Zinsen erhält?
Beitrag vom 28.04.2020 - 17:31 Uhr
UserFW 190
User (2115 Beiträge)
Ich empfehle mal "Tarifverträge und Insolvenz" zu googeln. Sehr ernüchternd. 3 Monate Kündigungsschutz und das ohne weitere Begründung oder Mitsprache der Tarifpartner. Sieht alles nicht gut aus - nach dem lesen der diversen Artikel dazu.
Beitrag vom 28.04.2020 - 18:40 Uhr
UserEin_Fliegereiint..
User (800 Beiträge)
Laut der Kabinengewerkschaft Ufo soll Spohr in einem internen Mitarbeiterforum erklärt haben, dass er das Unternehmen lieber in die Insolvenz in Form eines Schutzschirmverfahrens führe, als sich von der Politik reinreden zu lassen. Das habe man als Drohung aufgefasst. Ein Konzernsprecher dementierte, dass eine derartige Äußerung fiel.

Da haben wir es wieder Ufo mit seinem Fach****** Baublies...
Beitrag vom 28.04.2020 - 20:07 Uhr
UsercosmoB
User (230 Beiträge)
Ich finde es Klasse, dass Spohr, der hier ja wie der Messias gefeiert wird endlich sein wahres Gesicht zeigt. Ihm geht es um nichts anderes als um ihn selbst, denn er weiss dass er mit Einstieg der Bundesregierung Geschichte ist. Klar wäre ihm ein ausgeküngelter Deal mit seinen CSU-Buddies Söder und Scheuer ohne jegliche Mitsprache der Politik am liebsten, ich hoffe Scholz bleibt hier konsequent und lehnt das ab.

Sollte Spohr in die Insolvenz gehen, werde ich die LH-Gruppe definitiv nicht mehr wählen auch wenn seit 2004 Senator und in vielen Jahren bis zu 150.000 Meilen mit der Gruppe geflogen. Er hat seinen bayerischen Spezln die A380 und viele Langstrecken nach München zugeschanzt, auch wenn es dort keine Nachfrage gab, er hat eine komplett veraltete Businessclass, durch seine Verhandlungsschwäche hat die LH Hunderte Milionen € verloren und hat die Motivation der Truppe gedrückt. Auch hat er Aufträge für Hunderte Millionen € an McKinsey und Boston Consulting vergeben, die zu keinerlei Strategie oder Konzept führten, wenn man sich das peinliche Germanwings/Eurowings/CityLine/ Billiglangstrecke/ Brussels Airlines Chaos so ansieht. Ich hoffe der Bund setzt sich durch und setzt diesen Egomanen ab.
Beitrag vom 28.04.2020 - 20:22 Uhr
Usercontrail55
User (4633 Beiträge)
Haben sie da konkrete Zahlen?
Jup, aus den GBs rausgesucht. Bin gerade unterwegs und mache das später.
So, hier die Zahlen.
LHG Netzwerkairlines inkl. AUA und Swiss CASK Personal 0,027ct
AF/KL, ohne Transavia 0,025ct
BA und IB, getrennt ausgewiesen aber marginaler Unterschied 0,015ct
BA hatte eine große Streikphase und Walsh hat sich durchgesetzt. Davon profitiert BA noch heute.

Vergleichbares Produkt und Netze. Für den Kunden von USA nach Indien oder Europa nach Thailand ist es egal wo er umsteigt, wenn er nach dem Preis schaut. Entweder BA ist billiger oder es bleibt mehr hängen, rein von der Personalkostenseite her betrachtet. Das sind die Zahlen mit denen man in den Gesprächen konfrontiert wird und sich auch nicht entziehen kann.

Das hat nichts mit Pro oder Contra Gewerkschaften oder Management zu tun, so ist die Sachlage. Mit jeder Garantieforderung wird der Abstand zu de Wettbewerbern nur größer. Das geht nicht weg, auch wenn man sich die Situation schönredet und es wurde ja auch von anderen Foristen schon darauf hingewiesen. Dazu stehe ich und heuchle mir nicht die Agrumente bei Bedarf zurecht.



Dieser Beitrag wurde am 28.04.2020 20:23 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.04.2020 - 21:54 Uhr
UserSaintEx
User (378 Beiträge)
Ich finde es Klasse, dass Spohr, der hier ja wie der Messias gefeiert wird endlich sein wahres Gesicht zeigt. Ihm geht es um nichts anderes als um ihn selbst, denn er weiss dass er mit Einstieg der Bundesregierung Geschichte ist. Klar wäre ihm ein ausgeküngelter Deal mit seinen CSU-Buddies Söder und Scheuer ohne jegliche Mitsprache der Politik am liebsten, ich hoffe Scholz bleibt hier konsequent und lehnt das ab.

Ja, CS zeigt sein wahres Gesicht und die Medien übernehmen, wie immer, brav und wirtschaftsfreundlich das Wording aus den Veröffentlichungen des Konzerns. Kein einziger kritischer Kommentar. Doch worum geht es überhaupt? Es geht um lediglich zwei (!) von insgesamt zwanzig Sitzen im Aufsichtsrat und die Medien tun so, als wolle der Staat den VV austauschen.
Der Staat sei bekanntlich nicht der bessere Unternehmer ... eine Pauschalaussage, die alleine bei VW schon seit Jahrzehnten als reine Schutzbehauptung der Wirtschaft entlarvt wird. Ferner heißt es, der LH-Vorstand könne sich schließlich nicht vorschreiben lassen, mit welchem Gerät er welche Strecken fliegen wolle. Als wären bei solchen Themen auch nur irgendwelche Probleme zu erwarten - völlig absurd, diese Darstellung.
Aber so wird in der Öffentlichkeit gezielt Stimmung gemacht und in der Belegschaft Angst verbreitet ... Seite an Seite ... läuft!
Beitrag vom 28.04.2020 - 21:59 Uhr
Userflydc9
User (794 Beiträge)
Ich finde es Klasse, dass Spohr, der hier ja wie der Messias gefeiert wird endlich sein wahres Gesicht zeigt. Ihm geht es um nichts anderes als um ihn selbst, denn er weiss dass er mit Einstieg der Bundesregierung Geschichte ist. Klar wäre ihm ein ausgeküngelter Deal mit seinen CSU-Buddies Söder und Scheuer ohne jegliche Mitsprache der Politik am liebsten, ich hoffe Scholz bleibt hier konsequent und lehnt das ab.

Ja, CS zeigt sein wahres Gesicht und die Medien übernehmen, wie immer, brav und wirtschaftsfreundlich das Wording aus den Veröffentlichungen des Konzerns. Kein einziger kritischer Kommentar. Doch worum geht es überhaupt? Es geht um lediglich zwei (!) von insgesamt zwanzig Sitzen im Aufsichtsrat und die Medien tun so, als wolle der Staat den VV austauschen.
Der Staat sei bekanntlich nicht der bessere Unternehmer ... eine Pauschalaussage, die alleine bei VW schon seit Jahrzehnten als reine Schutzbehauptung der Wirtschaft entlarvt wird. Ferner heißt es, der LH-Vorstand könne sich schließlich nicht vorschreiben lassen, mit welchem Gerät er welche Strecken fliegen wolle. Als wären bei solchen Themen auch nur irgendwelche Probleme zu erwarten - völlig absurd, diese Darstellung.
Aber so wird in der Öffentlichkeit gezielt Stimmung gemacht und in der Belegschaft Angst verbreitet ... Seite an Seite ... läuft!

Wie war das nochmal mit :"den Piloten das Kreuz brechen"....?
ok,es geht jetzt nicht nur um Pilotenarbeitsplätze die bei einer Insolvenz in Eigenverantwortung wegfallen werden, sondern um viel mehr.
Aber hier wird die Gunst der Stunde wohl helfen , um endlich einmal reinen Tisch zu machen

Dieser Beitrag wurde am 28.04.2020 22:00 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.04.2020 - 22:10 Uhr
User
User ( Beiträge)
Es scheint ein wenig so, als wenn die geordnete Privatinsolvenz für eine ganz bestimmte Mitarbeitergruppe ein absolutes Horrorszenario bedeuten würde.
Andererseits habe ich Zweifel dass ein Staat wenn er denn wirklich tiefer einsteigen (und mitreden) soll, die Tarifverträge dieser Angestellten (und einiger anderer ebenfalls) links liegen lassen wird.
Es werden Federn gelassen, so oder so. Und wer mehr Federn hat, der wird auch stärker gerupft. Das steht für mich außer Frage.
Beitrag vom 28.04.2020 - 22:40 Uhr
UserPilot Response
User (357 Beiträge)
Ja, CS zeigt sein wahres Gesicht und die Medien übernehmen, wie immer, brav und wirtschaftsfreundlich das Wording aus den Veröffentlichungen des Konzerns. Kein einziger kritischer Kommentar. Doch worum geht es überhaupt? Es geht um lediglich zwei (!) von insgesamt zwanzig Sitzen im Aufsichtsrat und die Medien tun so, als wolle der Staat den VV austauschen.
Der Staat sei bekanntlich nicht der bessere Unternehmer ... eine Pauschalaussage, die alleine bei VW schon seit Jahrzehnten als reine Schutzbehauptung der Wirtschaft entlarvt wird. Ferner heißt es, der LH-Vorstand könne sich schließlich nicht vorschreiben lassen, mit welchem Gerät er welche Strecken fliegen wolle. Als wären bei solchen Themen auch nur irgendwelche Probleme zu erwarten - völlig absurd, diese Darstellung.
Aber so wird in der Öffentlichkeit gezielt Stimmung gemacht und in der Belegschaft Angst verbreitet ... Seite an Seite ... läuft!

Es gibt schon kritische Stimmen, man liest nur noch nicht so viel davon:

 https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/lufthansa-spohrs-gefaehrliche-drohung-mit-der-schutzschirm-insolvenz/25784162.html

Das Schutzschirmverfahren, sollte es denn kommen, ist kein Selbstläufer und könnte die Kiste der Pandora öffnen.

Dieser Beitrag wurde am 28.04.2020 22:41 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.04.2020 - 23:45 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Im Augenblick lese ich diese medialen Durchstechereien mit der Drohung, eher in ein Insolvenzverfahren zu gehen als sich von der Politik in die Unternehmensführung reinreden zu lassen, noch als Pokerspiel, mit dem die Politiker weichgeklopft werden sollen. Wenn man das Statement Söders von heute Abend liest weiß man, dass das durchaus gelingen könnte. Zentrale Punkte sind dabei nach allem, was man zu lesen bekommt, die Forderungen des Bundes nach einer Sperrminorität bei den Aktienanteilen und nach zwei Sitzen im Aufsichtsrat: der LH-Aufsichtsrat besteht nach meinem Wissen aus 20 Mitgliedern, zehn Arbeitgebervertretern und zehn Arbeitnehmervertretern. Die beiden Vertreter der Bundesregierung würden auf der Arbeitgeberseite Platz nehmen. Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern könnten sie dann 'Kippe' machen. Dabei würde es zwar nicht um die Frage gehen, ob die LH von München oder von Zürich nach Osaka fliegt, aber schon darum, wer der CEO der LH-Group ist; dieser wird nämlich vom Aufsichtsrat ernannt - und entlassen. Es ist bekannt, dass die Forderung nach Aktienbeteiligung und Aufsichtsratssitzen vor allem von der SPD kommt, die CSU sie allerdings kategorisch ablehnt und auch einige CDU-Politiker sich bereits öffentlich mit der CSU solidarisiert haben und das rückhaltlos Akzeptieren der Forderungen der LH fordern. Es wird wohl vor allem darauf ankommen, wie sich intern die Bundeskanzlerin positioniert. Sich allerdings auf diese Ebene der Auseinandersetzung in der Politik zu begeben ist ein gefährliches Spiel: In der Politik gibt es Egos, die genauso groß sind wie das von Carsten Spohr. Ausserdem würde sich jeder Finanzminister und nicht nur Olaf Scholz schwer damit tun vor die Öffentlichkeit zu treten und mitzuteilen, einen haushaltsrelevanten Betrag in Höhe von 9 Milliarden Euro freigegeben zu haben, aber über keine Instrumente zur Kontrolle der Verwendung dieser Mittel zu verfügen. Das ist außerhalb Bayerns in demokratischen Ländern eigentlich ein No-Go. Aber wie gesagt: Das kann durchaus passieren wenn sich innerhalb der Bundesregierung die CSU und die Vertreter des Wirtschaftsflügels der CDU durchsetzen. Wir werden es in den nächsten Tagen sehen.

Die Insolvenz in Eigenverwaltung als B-Plan ist nach meinem Dafürhalten absolut ernst zu nehmen. Die Tarifverträge sind dann schlagartig obsolet, Pensionsrückstellungen stehen zur Disposition und -vorausgesetzt das zuständige Amtsgericht setzt irgendeinen willfährigen Ja-Sager als Sachwalter ein - bei allen Entscheidungen im Unternehmen ordnet der Vorstand an und alle Anderen führen diese Weisungen aus. Und basta. Genau genommen würde dieses Verfahren sehr viel besser zum Temperament und zum Ego eines Carsten Spohr passen als mit Politikern zu konferieren, die mitreden und mitbestimmen wollen und die ihr eigenes Ego haben.

Eine Insolvenz - und sei es eine in Eigenverwaltung - ist allerdings ein sehr gefährliches Spiel. Man kommt schneller in eine Insolvenz hinein als wieder aus ihr heraus. Eine Insolvenz der Lufthansa würde weltweit Schlagzeilen machen, in den englischsprachigen Ländern wahrscheinlich simply as: 'Lufthansa bankrupt'. Man braucht nicht viel Fantasie um sich zu vergegenwärtigen, was das für die Kreditwürdigkeit bedeuten würde, vom Aktienkurs will ich hier nicht mehr reden. Ausserdem würde man viele brüskierte Politiker mit gekränkten Eitelķeiten und Verletzten Egos in Schlüsselpositionen produzieren, die in Zukunft beim Stichwort Lufthansa ungefähr genauso 'drauf' wären wie Herr Baublies - nur dass sie ein unvergleichlich viel größeres Machtpotential besitzen als dieser. Wie bereits im Forum hier gesagt wurde: Wir befinden uns gerade erst im zweiten Monat dieser Krise, an der die Luftverkehrswirtschaft noch lange zu beißen haben wird.

Aber wie gesagt: Gut möglich, dass Carsten Spohr mit Hilfe seiner CSU-Spezis und den Lobbyistèn in der CDU durchkommt und sein Pokerspiel gewinnt. Wir werden in den nächsten Tagen sehen was passiert.
Beitrag vom 28.04.2020 - 23:46 Uhr
UserNicci72
User (575 Beiträge)
Im Augenblick lese ich diese medialen Durchstechereien mit der Drohung, eher in ein Insolvenzverfahren zu gehen als sich von der Politik in die Unternehmensführung reinreden zu lassen, noch als Pokerspiel, mit dem die Politiker weichgeklopft werden sollen. Wenn man das Statement Söders von heute Abend liest weiß man, dass das durchaus gelingen könnte. Zentrale Punkte sind dabei nach allem, was man zu lesen bekommt, die Forderungen des Bundes nach einer Sperrminorität bei den Aktienanteilen und nach zwei Sitzen im Aufsichtsrat: der LH-Aufsichtsrat besteht nach meinem Wissen aus 20 Mitgliedern, zehn Arbeitgebervertretern und zehn Arbeitnehmervertretern. Die beiden Vertreter der Bundesregierung würden auf der Arbeitgeberseite Platz nehmen. Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern könnten sie dann 'Kippe' machen. Dabei würde es zwar nicht um die Frage gehen, ob die LH von München oder von Zürich nach Osaka fliegt, aber schon darum, wer der CEO der LH-Group ist; dieser wird nämlich vom Aufsichtsrat ernannt - und entlassen. Es ist bekannt, dass die Forderung nach Aktienbeteiligung und Aufsichtsratssitzen vor allem von der SPD kommt, die CSU sie allerdings kategorisch ablehnt und auch einige CDU-Politiker sich bereits öffentlich mit der CSU solidarisiert haben und das rückhaltlos Akzeptieren der Forderungen der LH fordern. Es wird wohl vor allem darauf ankommen, wie sich intern die Bundeskanzlerin positioniert. Sich allerdings auf diese Ebene der Auseinandersetzung in der Politik zu begeben ist ein gefährliches Spiel: In der Politik gibt es Egos, die genauso groß sind wie das von Carsten Spohr. Ausserdem würde sich jeder Finanzminister und nicht nur Olaf Scholz schwer damit tun vor die Öffentlichkeit zu treten und mitzuteilen, einen haushaltsrelevanten Betrag in Höhe von 9 Milliarden Euro freigegeben zu haben, aber über keine Instrumente zur Kontrolle der Verwendung dieser Mittel zu verfügen. Das ist außerhalb Bayerns in demokratischen Ländern eigentlich ein No-Go. Aber wie gesagt: Das kann durchaus passieren wenn sich innerhalb der Bundesregierung die CSU und die Vertreter des Wirtschaftsflügels der CDU durchsetzen. Wir werden es in den nächsten Tagen sehen.

Die Insolvenz in Eigenverwaltung als B-Plan ist nach meinem Dafürhalten absolut ernst zu nehmen. Die Tarifverträge sind dann schlagartig obsolet, Pensionsrückstellungen stehen zur Disposition und -vorausgesetzt das zuständige Amtsgericht setzt irgendeinen willfährigen Ja-Sager als Sachwalter ein - bei allen Entscheidungen im Unternehmen ordnet der Vorstand an und alle Anderen führen diese Weisungen aus. Und basta. Genau genommen würde dieses Verfahren sehr viel besser zum Temperament und zum Ego eines Carsten Spohr passen als mit Politikern zu konferieren, die mitreden und mitbestimmen wollen und die ihr eigenes Ego haben.

Eine Insolvenz - und sei es eine in Eigenverwaltung - ist allerdings ein sehr gefährliches Spiel. Man kommt schneller in eine Insolvenz hinein als wieder aus ihr heraus. Eine Insolvenz der Lufthansa würde weltweit Schlagzeilen machen, in den englischsprachigen Ländern wahrscheinlich simply as: 'Lufthansa bankrupt'. Man braucht nicht viel Fantasie um sich zu vergegenwärtigen, was das für die Kreditwürdigkeit bedeuten würde, vom Aktienkurs will ich hier nicht mehr reden. Ausserdem würde man viele brüskierte Politiker mit gekränkten Eitelķeiten und Verletzten Egos in Schlüsselpositionen produzieren, die in Zukunft beim Stichwort Lufthansa ungefähr genauso 'drauf' wären wie Herr Baublies - nur dass sie ein unvergleichlich viel größeres Machtpotential besitzen als dieser. Wie bereits im Forum hier gesagt wurde: Wir befinden uns gerade erst im zweiten Monat dieser Krise, an der die Luftverkehrswirtschaft noch lange zu beißen haben wird.

Aber wie gesagt: Gut möglich, dass Carsten Spohr mit Hilfe seiner CSU-Spezis und den Lobbyistèn in der CDU durchkommt und sein Pokerspiel gewinnt. Wir werden in den nächsten Tagen sehen was passiert.
Beitrag vom 29.04.2020 - 07:28 Uhr
UserEricM
User (5496 Beiträge)
Es gibt schon kritische Stimmen, man liest nur noch nicht so viel davon:

 https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/lufthansa-spohrs-gefaehrliche-drohung-mit-der-schutzschirm-insolvenz/25784162.html


Daraus:
"Lufthansa würde weltweit Anleger enteignen und sich auf längere Zeit, wenn nicht gar für immer, den Zugang zu preiswerten privaten Geldern fast bis zur Unmöglichkeit erschweren", so ein Aktionärsvertreter.

Die Frage inwieweit dieses laute "Gedankenspiel" um eine Insolvenz das schon erreicht hat, steht damit auch im Raum ...
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