Community / / Asiana-Crew fliegt A380 mit drei Tri...

Beitrag 1 - 15 von 16
1 | 2 | « zurück | weiter »
Beitrag vom 19.07.2019 - 11:03 Uhr
UserRobR
User (775 Beiträge)
Wenn einen Langstrecken-Twinjet im Schadensfall bis zu vier Stunden mit einem Triebwerk weiterfliegen kann, bei nicht wenigen Strecken das auch muss, gibt es absolut keine Veranlassung eine A380 mit drei funktionierende Triebwerke auf einen Provinzflughafen zu landen, nur weil es diesen Platz zufällig gibt. Da kann der Viermotorer einfach ein Vorteil ausspielen. Warum Air France damals nicht bis zB Montreal weitergeflogen ist, habe ich nie richtig nachvollziehen können.
Beitrag vom 19.07.2019 - 11:32 Uhr
Usercb6785
B777-Flieger
User (219 Beiträge)
Ist ja auch immer eine Frage was genau passiert.

Ein deutliches Zerlegen der Engine (wie bei AF) ist doch eine deutlich andere Nummer, als das vorsorgliche Abstellen einer Engine bei Ölverlust, ohne größeren Schaden (wie hier z.B.).
Beitrag vom 19.07.2019 - 11:39 Uhr
UserTrijet
User (144 Beiträge)
Auch Lufthansa hat das schon gemacht, z.B. mit einem A346 mit 3 Triebwerken über den Atlantik:
 http://avherald.com/h?article=452374ea&opt=0

Ich finde das gut.
Beitrag vom 19.07.2019 - 11:40 Uhr
UserUltravoxreunion
User (408 Beiträge)
Ist ja auch immer eine Frage was genau passiert.

Ein deutliches Zerlegen der Engine (wie bei AF) ist doch eine deutlich andere Nummer, als das vorsorgliche Abstellen einer Engine bei Ölverlust, ohne größeren Schaden (wie hier z.B.).

Exakt. Das hatte ich an anderer Stelle geschrieben:

Der Vergleich mit dem AF-Flug über goose bay hinkt aber mächtig, meines Erachtens.

OZ und BA waren engine shut downs aber AF war uncontained engine failure.
Beitrag vom 19.07.2019 - 11:45 Uhr
UserMHalblaub
User (750 Beiträge)
Warum Air France damals nicht bis zB Montreal weitergeflogen ist, habe ich nie richtig nachvollziehen können.

Weil denen die Brocken vom Triebwerk um die Ohren geflogen sind und nich klar was beschäftigt wurde. Daher war es auch von der BA-Crew unverantwortlich nach einem Brandfall weiter zu fliegen.

Hier gab es Probleme mit dem Öldruck und das Triebwerk wurde zum Schutz vor Beschädigungen abgestellt. Sehr wahrscheinlich hätte man das Triebwerk im Notfall auch wieder starten können.

Bei einem Zweistrahler wäre man wohl mit laufendem Triebwerk am nächsten Ausweichflughafen gelandet.
Beitrag vom 19.07.2019 - 12:29 Uhr
Userjasonbourne
User (1759 Beiträge)
Warum Air France damals nicht bis zB Montreal weitergeflogen ist, habe ich nie richtig nachvollziehen können.

Weil denen die Brocken vom Triebwerk um die Ohren geflogen sind und nich klar was beschäftigt wurde. Daher war es auch von der BA-Crew unverantwortlich nach einem Brandfall weiter zu fliegen.

Hier gab es Probleme mit dem Öldruck und das Triebwerk wurde zum Schutz vor Beschädigungen abgestellt. Sehr wahrscheinlich hätte man das Triebwerk im Notfall auch wieder starten können.

Bei einem Zweistrahler wäre man wohl mit laufendem Triebwerk am nächsten Ausweichflughafen gelandet.

Genau so.

Triebwerk in Trümmern? Sofort landen.
Triebwerk in Flammen? Sofort landen.
Da kann es keine zwei Meinungen geben.

Triebwerk vorsichtshalber abgeschaltet wegen Öldruckwarnung?
Da kann man dann beim 4-Strahler diskutieren, beim Twin nicht.
Es gibt ein Video von einem Swiss A340 der ebenso ein Triebwerk abschalten muss, da bricht der Cpt. den Flug ab, und die FO klärt mit dem dispatcher noch aus dem Flieger die alternativen. Ersatz steht bereit, hat die PAX keine 4h gekostet.

AF ist einfach ein gänzlich anderer Fall, Uncontained engine failure mit etwaiger Beschädigung an Struktur und Flugzeug, da muss der runter und zwar am besten gestern.

Und beim Twin gilt: Verlierst du eine Engine, steuerst du den nächsten Alternate an.
Da fliegt man nur lange weiter wenn man es muss weil man sein Etops gerade braucht.
In so einem Fall lässt man das Triebwerk wohl laufen und landet.
Beitrag vom 19.07.2019 - 12:47 Uhr
UserJumpfly
User (435 Beiträge)
Bin auch schon 5 Stunden mit einem Vierstrahler auf 3 Triebwerken geflogen. Wo ist das Problem? Je nach vorheriger Flughöhe muss man nicht einmal sinken. Bei einem severe engine failure sieht das natürlich anders aus, da muss man auch mit 4 Triebwerken runter, weil evtl. austretende Teile mehr beschädigen können, aber bei einem flame out, engine stall, high vibration... Triebwerk aus, Höhe und Sprit checekn, weiterfliegen.
Beitrag vom 19.07.2019 - 16:09 Uhr
UserRobR
User (775 Beiträge)
Warum Air France damals nicht bis zB Montreal weitergeflogen ist, habe ich nie richtig nachvollziehen können.

Weil denen die Brocken vom Triebwerk um die Ohren geflogen sind und nich klar was beschäftigt wurde.

Ja, ist schon einen erheblichen Unterschied.
Beitrag vom 19.07.2019 - 21:38 Uhr
UserNeilArmstrong
User (422 Beiträge)
War das bei der Super Constellation in den 50er/60er Jahren nicht "fast normal" mit 4 Triebwerken zu starten und nur mit 3 Triebwerken zu landen? Beim Jumbo in den 70er Jahren mußte auch immer wieder ein Triebwerk abgestellt werden und der Kapitän flog weiter bis zum Ziel.

Vor einigen Jahren las ich von einem Flug von Australien nach Los Angeles, wo ein 2-Strahler ein Triebwerk über dem Pazifik abschalten mußte und zum Ausweichflughafen Honolulu noch 3 Std 15 min unterwegs war. Wohlgemerkt, mit einem Triebwerk und ETOPS 180.
Beitrag vom 20.07.2019 - 12:43 Uhr
Usersf260
User (829 Beiträge)
Warum Air France damals nicht bis zB Montreal weitergeflogen ist, habe ich nie richtig nachvollziehen können.

Weil denen die Brocken vom Triebwerk um die Ohren geflogen sind und nich klar was beschäftigt wurde. Daher war es auch von der BA-Crew unverantwortlich nach einem Brandfall weiter zu fliegen.

Hier gab es Probleme mit dem Öldruck und das Triebwerk wurde zum Schutz vor Beschädigungen abgestellt. Sehr wahrscheinlich hätte man das Triebwerk im Notfall auch wieder starten können.

Bei einem Zweistrahler wäre man wohl mit laufendem Triebwerk am nächsten Ausweichflughafen gelandet.

Genau so.

Triebwerk in Trümmern? Sofort landen.
Triebwerk in Flammen? Sofort landen.
Da kann es keine zwei Meinungen geben.

Triebwerk vorsichtshalber abgeschaltet wegen Öldruckwarnung?
Da kann man dann beim 4-Strahler diskutieren, beim Twin nicht.
Es gibt ein Video von einem Swiss A340 der ebenso ein Triebwerk abschalten muss, da bricht der Cpt. den Flug ab, und die FO klärt mit dem dispatcher noch aus dem Flieger die alternativen. Ersatz steht bereit, hat die PAX keine 4h gekostet.

AF ist einfach ein gänzlich anderer Fall, Uncontained engine failure mit etwaiger Beschädigung an Struktur und Flugzeug, da muss der runter und zwar am besten gestern.

Und beim Twin gilt: Verlierst du eine Engine, steuerst du den nächsten Alternate an.
Da fliegt man nur lange weiter wenn man es muss weil man sein Etops gerade braucht.
In so einem Fall lässt man das Triebwerk wohl laufen und landet.
Auch das stimmt so nicht ganz: Land at nearest suitable airport. Darüber scheiden sich die Geister, was ein suitable airport ist. Wenn du zum Beispiel über dem Iran bist, wirste die Karre auch net unbedingt in Shiraz landen, sondern eher nach Dubai, Kuwait oder in aller größter Not auch in Teheran landen. Bei fire sieht das Ganze wieder anders aus. Da wirds wirklich der nächste Flughafen.
Beitrag vom 20.07.2019 - 13:02 Uhr
Userfliegerschmunz
User (610 Beiträge)
Der Flieger ist so ausgelegt, dass er wegen technischer Defekte den Flug NICHT abbrechen muss. Nur wenn es brennt, oder ein Motor auseinander fliegt, ist eine Zwischenlandung angesagt. Bei präventivem Abschalten gilt Minderung der spez. RW um ca. 10%, 2.000 oder 4.000 ft tiefer und ungerührt weite, wenn der Sprit reicht. Eine MD11 fliegt mit drei, eine B777 mit zwei Motoren los. Wo ist das Problem? So wie im Berict geschildert eine nachvollziehbare und wohl auch richtige Entscheidung.
Bei "one engine out" erscheint im STATUS auch nicht "LAND ASAP", folglich sehen Hersteller und Ziulassungsbehörde auch keine grundsätzliche Notwendigkeit, in einem solchen fall zu landen.
Beitrag vom 20.07.2019 - 13:02 Uhr
Userfliegerschmunz
User (610 Beiträge)
Der Flieger ist so ausgelegt, dass er wegen technischer Defekte den Flug NICHT abbrechen muss. Nur wenn es brennt, oder ein Motor auseinander fliegt, ist eine Zwischenlandung angesagt. Bei präventivem Abschalten gilt Minderung der spez. RW um ca. 10%, 2.000 oder 4.000 ft tiefer und ungerührt weite, wenn der Sprit reicht. Eine MD11 fliegt mit drei, eine B777 mit zwei Motoren los. Wo ist das Problem? So wie im Berict geschildert eine nachvollziehbare und wohl auch richtige Entscheidung.
Bei "one engine out" erscheint im STATUS auch nicht "LAND ASAP", folglich sehen Hersteller und Ziulassungsbehörde auch keine grundsätzliche Notwendigkeit, in einem solchen fall zu landen.
Beitrag vom 21.07.2019 - 09:21 Uhr
Usercb6785
B777-Flieger
User (219 Beiträge)
Auch das stimmt so nicht ganz: Land at nearest suitable airport.

Kommt drauf an, kenn es z.B. auch so, dass je nach Verfahren unterschieden wird:

- Triebwerksfeuer oder -schaden: "Land at nearest suitable airport" direkt im Verfahren angegeben.

- Triebwerk selber vorsorglich abgeschaltet: "Consider landing at nearest suitable airport" als Fußnote.
Beitrag vom 21.07.2019 - 10:53 Uhr
Userflydc9
User (791 Beiträge)
Wenn ein Triebwerk ausfällt wird bei mir auf langstrecke am NÄCHSTEN suitable airport geladen. Ich Schrotte doch nicht das Triebwerk, weil es sonst nach dem Abstellen stundenlang windmilling weiterlaufen muss. Nach spätestens 6-7 Stunden reibt es fest da die Ölversorgung nicht ausreichend ist. Meine Firma würde sich schön bedanken wenn ich so ein 10 Millionen Triebwerk komplett abmurkse
Beitrag vom 21.07.2019 - 13:20 Uhr
Usersf260
User (829 Beiträge)
Wenn ein Triebwerk ausfällt wird bei mir auf langstrecke am NÄCHSTEN suitable airport geladen. Ich Schrotte doch nicht das Triebwerk, weil es sonst nach dem Abstellen stundenlang windmilling weiterlaufen muss. Nach spätestens 6-7 Stunden reibt es fest da die Ölversorgung nicht ausreichend ist. Meine Firma würde sich schön bedanken wenn ich so ein 10 Millionen Triebwerk komplett abmurkse
Weißt du, ob sie es nicht genauso mit der Firma besprochen haben?
1 | 2 | « zurück | weiter »