Beitrag vom 24.07.2024 - 14:14 Uhr
Jahr für Jahr liest man mehrfach von verstorbenen Piloten im Cockpit. Und dass die Technik nicht immer automatisch alles richtig macht oder machen würde zeigen viele Beispiele wo Systeme ausgefallen sind oder falsche Informationen lieferten.
Beitrag vom 24.07.2024 - 14:37 Uhr
Es gibt ausreichend Beispiele, wo zwei Piloten im Cockpit nicht ausreichend waren.
Beitrag vom 24.07.2024 - 14:54 Uhr
Es gibt ausreichend Beispiele, wo zwei Piloten im Cockpit nicht ausreichend waren.
Soll das nun ein Plädoyer für mehr oder weniger Personal im Cockpit sein?!
Beitrag vom 24.07.2024 - 16:11 Uhr
ist ne recht simple Rechnung.
Wie hoch ist das Risiko, auf Grund nur eines Piloten im Reiseflug einen Totalausfall zu erleiden? Und was würde das dann kosten?
Wie hoch sind die Kosten des, bis auf diesen Einzelfall unnötigen Piloten?
Ich sehe den CFO schon mit feuchtem Höschen.
Beitrag vom 24.07.2024 - 16:24 Uhr
Das eine menschliche Komponente ausfallen kann hat man schon vor Jahrzehnten bei der Abschaffung der Heizer auf Diesel- und E-Loks schnell gelernt, samt Sicherungsmechanismen um dies zu merken.
Im Reiseflug sehe ich hier wenig "Gefahr", wenn das z.B. durch eine solche Maßnahme geprüft wird und der "freie" Pilot dann benachrichtigt würde. Es geht hier ja explizit nur um den Reiseflug, nicht um Start und Landung.
Es gibt ausreichend Beispiele, wo zwei Piloten im Cockpit nicht ausreichend waren.
Ja, sogar ausreichend Beispiele wo zwei Piloten im Cockpit mindestens einer wenn nicht sogar beide zu viel waren.
Beitrag vom 24.07.2024 - 16:56 Uhr
Es gibt ausreichend Beispiele, wo zwei Piloten im Cockpit nicht ausreichend waren.
Ja, sogar ausreichend Beispiele wo zwei Piloten im Cockpit mindestens einer wenn nicht sogar beide zu viel waren.
Wenn Sie mir drei Fälle nennen/belegen können, wo zu viele Piloten die Hauptursache für einen Unfall waren, würden Sie mich echt überraschen.
Mir fällt kein einziger ein! Höchstens Unfälle, in denen nicht mal zwei genug waren...
Aber ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen...
Beitrag vom 24.07.2024 - 18:43 Uhr
Wir hatten das ja schon mehrfach diskustiert.
Das Ein-Personen-Cockpit kann eigentlich nur dann kommen, wenn die Maschinen im Notfall (Ausfall des Piloten) entweder vollautomatsich landen können oder ferngesteuert werden können.
Das entspricht dem "One Means None" der ECA.
Beide alternative Szenarien werfen so viele Fragen im Kontext Sicherheit und Bodeninfrastruktur auf, dass das vollig unabhängig vom Cockpit selbst noch Jahrzehnte dauern dürfte.
Das "Einpersonen-Cockpit im Reiseflug" verstehe ich aber nicht mal als Ziel.
Wenn bei Start und Landung weiterhin 2 Piloten notwendig sind - wo ist dann die monetäre Ersparnis wenn man mit einem Piloten im Reiseflug auskommt?
Das könnte doch höchstens Fälle abdecken, wo man ansonsten mehr als 2 Piloten benötigen würde, zB ultralange Strecken.
Oder sagt man gemäß dem weitgehend in der Luftfahrt anwendbaren WildWest-Arbeitsrecht dem 2. Piloten in Zukunft: Deine Arbeitszeit geht nur von Start bis 30.000ft. Der Reiseflug bis 20 min vor der Landung wird als "Freizeit" nicht vergütet?
Dann hätte man auch eine kostengünstige Lösung für Notfälle.
/S ... falls das unklar sein sollte
Dieser Beitrag wurde am 24.07.2024 18:48 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.07.2024 - 18:49 Uhr
Das eine menschliche Komponente ausfallen kann hat man schon vor Jahrzehnten bei der Abschaffung der Heizer auf Diesel- und E-Loks schnell gelernt, samt Sicherungsmechanismen um dies zu merken.
Ja, wenn der "Totmannschalter" nicht regelmäßig gedrückt wird, bemerkt das der Zug und macht eine automatische Notbremsung.
Was macht das Flugzeug, sobald es bemerkt dass es keinen Piloten mehr hat?
Dieser Beitrag wurde am 24.07.2024 18:50 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.07.2024 - 20:37 Uhr
... wenn der "Totmannschalter" nicht regelmäßig gedrückt wird, bemerkt das der Zug und macht eine automatische Notbremsung.
Was macht das Flugzeug, sobald es bemerkt dass es keinen Piloten mehr hat?
Unter Berücksichtigung externer Faktoren wie Luftraumzonen, Geländeprofilen und Wetterbedingungen einen neuen Flugplan zu einem Ausweichplatz erstellen, eigenständig Informationen mit der Flugsicherung und einem Flight Operations Center austauschen und dahin fliegen.
Nicht heute, nicht morgen - aber die Weichen werden schonmal gestellt.
Ähhh... nix Weichen, aber der Kurs wird schonmal aufgezeigt
Dieser Beitrag wurde am 24.07.2024 20:39 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.07.2024 - 21:42 Uhr
... wenn der "Totmannschalter" nicht regelmäßig gedrückt wird, bemerkt das der Zug und macht eine automatische Notbremsung.
Was macht das Flugzeug, sobald es bemerkt dass es keinen Piloten mehr hat?
Unter Berücksichtigung externer Faktoren wie Luftraumzonen, Geländeprofilen und Wetterbedingungen einen neuen Flugplan zu einem Ausweichplatz erstellen, eigenständig Informationen mit der Flugsicherung und einem Flight Operations Center austauschen und dahin fliegen.
OK, vergleichen wir das mal mit der Realität 2024.
Infrastruktur: FM-Sprechfunk und ILS haben sich seit dem 2. Weltkrieg praktisch nicht weiterentwickelt, sind aber in 2024 immer noch das Rückgrat jedes zivilen Flughafens weltweit.
Wie interagiert eine Automatik mit kaum verständlichen Anweisungen per Sprechfunk?
Im Cockpit sind einfachste Automaten verbaut.
Sowas wie
_while (aoa_reading() > 15){
__pushdown();
__sleep(5);
_}
bringt im 21.JH noch Flugzeuge zum Absturz.
Die Absturzrate von Drohnen liegt Faktor 100-500 über der bemannter Flugzeuge, einfach weil die Automaten keine Basics beherrschen und auch bei strukturell einfachen Problemen außerhalb eng gesetzter Kontrollparameter die Übersicht verlieren.
Wer heute die "Children of Magenta" kritisiert, dem sollte klar sein, was da auf uns zu kommt, wenn der Computer der heute noch die angesprochene magenta Linie auf das Flight Display malt, selbst in letzter Instanz die Maschine steuert.
Nicht heute, nicht morgen - aber die Weichen werden schonmal gestellt.
Ich bin noch nicht mal 60. Aber ich rechne nicht damit, ein 1-Mann Cockpit in der kommerziellen Passagierluftfahrt noch zu erleben.
Ähhh... nix Weichen, aber der Kurs wird schonmal aufgezeigt
:)
P.S: Nochmal Infrastruktur: Die sichtbarste digitale Navigations-Revolution der letzten 100 Jahre, GPS/Galileo/GLONASS ist massiv anfällig für Störungen, absichtliche Fehleinspeisung von Daten und Sabotage.
Dieser Beitrag wurde am 24.07.2024 23:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.07.2024 - 00:16 Uhr
Das Thema Infrastruktur ist da sicher das größte Problem. Wir haben an vielen griechischen Flughäfen noch nicht einmal ein ILS eingebaut. Da geht es zum Teil noch mit VOR und NDB approaches runter. CPDLC kann man hinter Belgrad vergessen, in Griechenland und Ägypten hat man davon scheinbar noch nie gehört. Und jetzt soll so ein hochmodernes FLugzeug in diesen Gegenden auf einmal, ich zitiere einmal:
Unter Berücksichtigung externer Faktoren wie Luftraumzonen, Geländeprofilen und Wetterbedingungen einen neuen Flugplan zu einem Ausweichplatz erstellen, eigenständig Informationen mit der Flugsicherung und einem Flight Operations Center austauschen und dahin fliegen.
Wie soll das denn gehen? Teilweise hat man über Griechenland nicht einmal mehr Datalink, d.h man kann sich nicht mal mehr Wetter ziehen.
Also sorry. Ja mag sein, dass da evtl Weichen auf Flugzeugseite gestellt werden. Aber solange die Infrastruktur am Boden nicht mitzieht (und da gibt es zu viele Länder, die noch weit hinter der Zeit sind), bringt das alles gar nichts. Von den Probleme mit GPS Jamming/Spoofing noch ganz zu schweigen...
Beitrag vom 25.07.2024 - 00:30 Uhr
Es gibt schon - nicht entsprechend zugelassen - Kleinflugzeuge, die im Notfall automatisch unter MAYDAY-Bedingungen auf einem Flugplatz landen können.
Ob man auch zwei derartige Fälle zeitgleich auf einem Flugplatz getestet hat, weiss ich nicht.
Im einem 1- Personencockpit wird die verbleibende Person nicht fliegen sondern nur koordinierend wirken.
Dazu muss es auch am Boden erhebliche Veränderungen geben.
Das Problem sehe ich in der sicheren Kommunikation in der Luft und am Boden.
Wie 2-Personen- und 1-Person-Cockpits gleichzeitig bestehen können, ist auch ein eigenes Thema.
Vielleicht fängt man mit der Kommunikation an...
Vgl. @Viri "Datalink" - ohne diesem geht nichts.
Dieser Beitrag wurde am 25.07.2024 00:34 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.07.2024 - 08:59 Uhr
Es geht laut Artikel doch nicht um eine Ein-Mann-Cockpit, sondern "um die Abschaffung eines Piloten auf dem Flugdeck während der Reiseflugphase".
Damit kann doch nur der 3. Pilot bei langen Langstreckenflügen gemeint sein.
Warum sollte das nicht funktionieren?
Beitrag vom 25.07.2024 - 10:24 Uhr
Genau darum geht es. Das wurde hier leider von vielen gewissentlich überlesen.
Und EricM - wegen des "Totmannschalters" - das hatte ich auch erwähnt. Wenn es darum gehen würde den zweiten Piloten in seiner Pause zu wecken, dann würde der seinen Zweck erfüllen. Keine automatischen Umleitungen und neue Flugpläne oder sonstiges.
Darüber hinaus gibt es von aber nicht nur durch Airbus Überlegungen, was man braucht, um generell mit einem 1-Mann Cockpit operieren zu können. Das ist aber auch in meiner Sicht eine ferne Zukunft wobei ich diese "Ferne" auch mitten im Leben stehend sicherlich noch miterleben werde. Alternative Überlegungen gehen auch in die Richtung von Aufschaltung einer Art von Fernsteuerung. Und jetzt nicht gleich die Gemüter erhitzen - auch das ist noch kein technisch stabiles Verfahren für die zivile kommerzielle Luftfahrt, aber findet schon relativ zuverlässig und präzise Anwendung bei Drohnen (damit meine ich keine Quadrocopter oder dergleichen, sondern die echt fliegenden und größerer Bauart).
Beitrag vom 25.07.2024 - 18:08 Uhr
"Hersteller wie Airbus und Dassault bemühen sich derzeit aktiv um die Abschaffung eines Piloten auf dem Flugdeck während der Reiseflugphase"
Soll da einer von beiden nach dem Start aussteigen und vor der Landung wieder zusteigen, oder was soll das uns sagen? Wer anfängt, so unscharf zu formulieren, braucht sich nicht wundern, wenn er nicht ernst genommen wird.