Beitrag vom 07.05.2018 - 14:53 Uhr
Das kann ja eigentlich nur folgende Typen betreffen:
A359: 40 bestellungen
A35k: 22 bestellungen
B787-10: 30 bestellungen (-9 sind noch 22 bestellt und 20 eingeflottet, daher ist es relativ unwahrscheinlich das dort noch was storniert wird)
B777x-8: 8 bestellungen
B777x9: 17 bestellungen
Am Golf mehren sich die schlechten Nachrichten, Emirates stellt die Flieger ab und Qatar muss immer noch umwege fliegen wg. der politischen lage.
Bei Etihad war die strategie marode airlines zu kaufen und nach Abu Dhabi zu feedern ein fehlschlag.
Was die bestellungen angeht, kann es sich eigentlich nur um änderungen an der A350 oder B777x bestellung handeln. Das man ein bereits eingeflottetes muster storniert - macht man doch eher weniger und die airlines sind mit der B789 sehr zufrieden.
Das es aber -10 und A359 gibt, mit zusammen 70 exemplaren, macht stutzig, nicht das Airbus mal wieder eine große A350 order am golf verliert.
Beitrag vom 07.05.2018 - 15:49 Uhr
Das kann für Airbus und Boeing noch schmerzlich werden, wenn sich die übergroße Nachfrage der vergangenen Jahre aus der Golf-Region als in sich zusammenfallende Spekulationsblase herausstellen sollte.
Am Schlimmsten wird es sein, wenn Aufträge von Modellen storniert werden, die mehr oder minder auf die Bedürfnisse der Golf-Airlines ausgerichtet sind.
Beitrag vom 07.05.2018 - 19:36 Uhr
Ja es ist eine Blase!.
Die Industrie wird sich in den kommenden fünf Jahren noch einmal drastisch verändern. Zu den sich schon lange abzeichnenden Überkapazitäten, die im momentanen noch günstigen wirtschaftlichen Umfeld, allerdings aus Zweckoptimismus, von vielen Marktteilnehmern nicht gesehen werden wollen, kommen noch massive Unwägbarkeiten, was die politische Entwicklung in Bezug auf freien Welthandel angeht. Es fällt schwer mitten in der Party an ihr Ende zu denken. "Je besser die Party umso schlimmer der Hang-Over", wird es dann besten beschreiben. Bleibt nur zu hoffen dass dieser Prozeß nicht von einem weiteren Katalysator noch zusätzlich beschleunigt wird, wie es seiner Zeit der 11. September war. Auch vor diesem Datum schienen die Phantasie in den Himmel zu wachsen.
Was dem Markt immer wieder auf die Beine half war die zunehmende Deregulierung der Märkte, zunächst in USA, dann bis zur Zeit des neuen Jahrtausends in Europa und in den letzten Jahren auch im asiatischen Bereich und zur Zeit in Südamerika. Aufgrund sich verringernder Armut und zunehmenden Wohlstands konnten gerade in den Schwellenländern enorme Luftverkehszuwächse erzielt werden. Für die Zukunft werden diese Märkte jedoch auch an die verschiedensten Grenzen stoßen, so dass letztlich nur noch der afrikanische Kontinent als letzte Wachstumsversprechen übrig bleibt. Ob Afrika im gleichen Maße profitiert wie andere Weltregionen zuvor ist jedoch keinesfalls sicher.
Die Tage des freien Welthandels als Ziel der Staatengemeinschaft werden jetzt gerade vom bislang stärksten Befürworter USA zunehmend in Frage gestellt. Auch die Tendenz wieder steigender Ölpreise und die Gefahr eines Aufflammen weltweiter Inflation, drücken dann um so mehr auf das Kapazitätsangebot. Eine weltweite Rezession, wie ich sie für die Jahre 2021 und folgende erwarte, wird spätestens dann zu massiven Marktveränderungen führen.
Entscheider bei Airlines, Flugzeugherstellern, Banken und Leasinginstituten sollten sich eine gute Anpassungsstrategie überlegen, damit es nicht zu einem unkontrollierten Crash von Marktteilnehmern kommt. Im Vorfeld hierzu ergeben sich jedoch auch durchaus Chancen für Airlines zur Konsolidierung oder über ein Abwarten auf günstige Kaufgelegenheiten von Flugzeugen. Das Strecken von Lieferterminen, Umdeklarieren von Orders auf andere Typen oder das Streichen von Aufträgen einiger großer Airlines zeichnen diesen Weg bereits seit einigen Monaten vor.
Zur Zeit profitiert jedoch vor allem der Endverbraucher und wohl auch noch in 2019, sofern sein Flug ordnungsgemäß stattfinden kann. Für das kommende Jahr werden jedoch so manche Urlaubsträume platzen, weil einige Marktteilnehmer pleite gehen oder Etablierte nicht genügende Fluggerät inklusive Crews zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitstellen können.
Nach 2017, dem Jahr der größten Airline Gewinne der Geschichte, scheint all das für viele unvorstellbar. Ich befürchte jedoch dass dem "weiter so" nicht so sein wird.
Beitrag vom 07.05.2018 - 21:06 Uhr
Das kann für Airbus und Boeing noch schmerzlich werden, wenn sich die übergroße Nachfrage der vergangenen Jahre aus der Golf-Region als in sich zusammenfallende Spekulationsblase herausstellen sollte.
Am Schlimmsten wird es sein, wenn Aufträge von Modellen storniert werden, die mehr oder minder auf die Bedürfnisse der Golf-Airlines ausgerichtet sind.
Dürfte / müsste sich dann ja gerade um die B777x handeln, die im Grunde den Golf Airlines auf den leib geschneidert wurde.
auch die Ten macht ja ihre sales weiterstgehend am Golf/Asien.
Nach den stornos aus den USA kann airbus im WB keinen weitere Stornos brauchen. Sollte die A350 order auf der Kippe stehen, brennt bei Airbus der Baum.
Beitrag vom 07.05.2018 - 22:54 Uhr
Wer genau hinsieht, wird bemerken daß der Airbusbaum sehr viele dürre Äste hat, die vom Stornofeuer angefacht einen großen Brand auslösen können.
Außer für A320 und A321 (incl. der Versionen/ Varianten) gibt es für kein Modell namhafte/sichere Neubestellungen.
Wenn man den Beiträgen zur B787 Glauben schenken darf, dann ist die Lage bei Boeing nicht besser, wenn bei jeder Order ein Verlust zu verbuchen ist.
Beitrag vom 08.05.2018 - 21:22 Uhr
Die bestens ausgebildeten Manager haben ihren Dienstherren genau das erzählt, was diese gerne hören wollten - und dies wurde sehr gut bezahlt.