Beitrag vom 21.09.2020 - 13:54 Uhr
Wasserdampf ist ein Treibhausgas. Sofern der Wasserstoffantrieb Wasser emittiert, ist dieser nicht klimaneutral.
Beitrag vom 21.09.2020 - 14:20 Uhr
Zitat:""Diese Konzepte werden uns dabei helfen, das Design und die Auslegung des weltweit ersten klimaneutralen, emissionsfreien Verkehrsflugzeugs zu erforschen und zur Reife zu bringen", ..
Stimmt das denn mit der Aussage "klimaneutral" ?
Aus den neuesten Forschungsergebnissen das DLR konnte man entnehmen, dass insbesondere die nicht CO2 Effekte im Flugbetrieb einen erheblichen Anteil des Klimaeffektes ausmachen, ganz besonders auch der Wasserdampf. Diese Effekte sind sogar größer als der reine CO2 Beitrag auf die Klimaerwärmung.
Wenn nun Wasserstoff verbrannt wird entsteht als Abgas reiner Wasserdampf, und zwar in deutlicher größerer Menge als bei der Verbrennung von Kerosin.
Mir ist daher die Aussage, dass ein mit Wasserstoff betriebenes Flugzeug dann emissionsfrei und klimaneutral sein soll nicht nachvollziehbar.
Beitrag vom 21.09.2020 - 14:37 Uhr
@Rotas
Das ist alles eine Definitionsfrage. Auch das fliegen mit Biokerosin emittiert CO2 in großen Höhen und ist so gesehen nicht klimaneutral. Die riesigen Flächen die dafür zur Herstellung von Biokerosin urbar gemacht werden müssten mal ganz aussen vor.
Beitrag vom 21.09.2020 - 14:38 Uhr
Das wird von der Flughöhe abhängen. Klimaschädlich ist Wasserdampf nur über der Tropopause, also 2km (Pole im WInter) bis 18km (Äquator) über dem Meeresspiegel.
In mittleren Breiten liegt diese Grenze bei etwa 10-11.000m. Darunter könnte man tatsächlich mit Wasserstoff weitgehend klimaneutral fliegen.
Beitrag vom 21.09.2020 - 15:22 Uhr
Gibt es realistische Angaben woher der viele Wasserstoff dann kommen soll?
Bei der Elektrolyse werden gewaltige Mengen an Strom benötigt, wenn man aus ökologischen Gründen fossile Brennstoffe und Kernenergie für die Stromerzeugung ausschließt, dann bleiben nur Wind- Wasser und Solarkraftwerke. Dieser Strom wird aber schon für die normalen Haushalte und die E Mobile benötigt.
Wenn man Power to Liquid PTL Kraftstoffe nutzen wollte, dann benötigt man, um alleine die Deutschen Airlines ein Jahr mit PTL Kraftstoffen zu versorgen, die Strommenge von ca. 25 Atomkraftwerken.
Aerbus sollte daher auch erklären, woher der viele Strom für die wasserstoffbasierten Kraftstoffe kommen soll.
Beitrag vom 21.09.2020 - 15:27 Uhr
Aerbus sollte daher auch erklären, woher der viele Strom für die wasserstoffbasierten Kraftstoffe kommen soll.
Ist das Aufgabe von Airbus oder ist das Aufgabe der Politik? Immerhin wird dort doch auf höchster Ebene alles für mehr Elektromobilität etc. getan.....der Strom kommt ja aus der Steckdose und ist sauber.
Da weder BMW, VW oder Tesla aufzeigen mussten, wo denn der ganze Strom für die "sauberen" E-Autos herkommt, ist das wohl hier auch nicht die Aufgabe von Airbus.
Beitrag vom 21.09.2020 - 15:44 Uhr
Da weder BMW, VW oder Tesla aufzeigen mussten, wo denn der ganze Strom für die "sauberen" E-Autos herkommt, ist das wohl hier auch nicht die Aufgabe von Airbus.
Sie haben grundsätzlich Recht, aber wenn Aibus glaubwürdig erscheinen möchte, dann sollte man zumindest sagen, woher der viele Wasserstoff kommen soll.
Wie verlogen die Politik ist, zeigt sich in der Tat bei den E Mobilen.
Fast alle großen Autohersteller in Europa kaufen die Akkus bei LG Chem Breslau in Polen.
Polen hat einen Kohlestromanteil von 81%, ein E Mobil mit einem Akku der mit 81% Kohlestromanteil produziert wurde, wird niemals eine positive CO2 Bilanz aufweisen können.
Beispiel Etron von Audi, der Akku kommt von LG Chem Polen, der Käufer erhält 9000 Euro Prämie, in der Realität ist das eine CO2 Verschmutzungsbelohnung.
Beitrag vom 21.09.2020 - 16:58 Uhr
Da weder BMW, VW oder Tesla aufzeigen mussten, wo denn der ganze Strom für die "sauberen" E-Autos herkommt, ist das wohl hier auch nicht die Aufgabe von Airbus.
Sie haben grundsätzlich Recht, aber wenn Aibus glaubwürdig erscheinen möchte, dann sollte man zumindest sagen, woher der viele Wasserstoff kommen soll.
Da gibt es mehrere Möglichkeiten
Eine rein grüne Erzeugung kann man tatsächlich mengenmäßig ausschließen, aber schon die CO2 Sequestierung eröffnet da prinzipiell die Möglichkeit ausrechend große Mengen an H2 zB aus Erdgas zu erzeugen.
Die Frage ist, zu welchem Preis das mal später großtechnisch erfolgen kann.
Wobei ein hoher Preis wiederum den Bedarf senkt.
Irgendwo in der Mitte trifft man sich dann...
Dieser Beitrag wurde am 21.09.2020 18:36 Uhr bearbeitet. Beitrag vom 21.09.2020 - 23:18 Uhr
Man sollte ein grundlegendes physikalisches Problem von Wasserstoff nicht vergessen. Um eine große Menge Energie in Form von Wasserstoff speichern/Tanken zu können, muss dieser mit extrem hohen Durck getankt/verflüssigt werden. Alleine dieser Vorgang benötigt z.B. bei einem Wasserstoff-PKW knapp 1/3 der im Wasserstoff gespeicherten Energiemenge. Da gibt es auch nichts zu verbessern, weiterzuentwickeln, etc.
Darüber kann man vielleicht nachdenken, wenn wir deutlich über 90% unseres Energiebedarfs aus regenerativen Energien decken. Solange aber noch irgendwo auf der Welt Strom durch fossile Energieträger hergestellt wird, ist dort das weitaus größere Potenzial vorhanden, um CO2-Emissionen zu reduzieren.
Dieser Beitrag wurde am 21.09.2020 23:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 23.09.2020 - 14:02 Uhr
Modhinweis
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5 Beiträge gelöscht OT.
Hier Beiträge zum Thema "Flügel, zur Flügelstreckung einzustellen ist der Anfang dafür, dass eine konzentrierte, Thema-bezogene Diskussion nicht erfolgt, bzw. erfolgen wird. Die 5 gelöschten OT-Beiträge sind der Beweis hierfür.
Bitte bleiben Sie doch beim Thema, dann kann man derartige Löschungen vermeiden,
bitte antworten Sie auch nicht auf Beiträge, aus welchen Sie erkennen können, dass diese nicht zum Thema gehören.
Fly-away
Dieser Beitrag wurde am 23.09.2020 14:03 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.09.2020 - 08:11 Uhr
Man sollte ein grundlegendes physikalisches Problem von Wasserstoff nicht vergessen. Um eine große Menge Energie in Form von Wasserstoff speichern/Tanken zu können, muss dieser mit extrem hohen Durck getankt/verflüssigt werden. Alleine dieser Vorgang benötigt z.B. bei einem Wasserstoff-PKW knapp 1/3 der im Wasserstoff gespeicherten Energiemenge. Da gibt es auch nichts zu verbessern, weiterzuentwickeln, etc.
Selbst wenn man von Druckverflüssigung ausgeht, die wiederum Energie benötigt, spricht nichts dagegen, das am Boden zu machen und das dort entstehende CO2 zu entsorgen. Damit bekäme man trotz dieses zusätzlichen ENergieberbrauchs die gesamte Kette klimaneutral.
Darüber kann man vielleicht nachdenken, wenn wir deutlich über 90% unseres Energiebedarfs aus regenerativen Energien decken. Solange aber noch irgendwo auf der Welt Strom durch fossile Energieträger hergestellt wird, ist dort das weitaus größere Potenzial vorhanden, um CO2-Emissionen zu reduzieren.
Regenerativ hergestellter Strom (Solar, Wind, Wasser, Bio, ... ) wird für energie-intensive Industrien wie die Luftfahrt in absehbarer Zeit nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. PLT ist daher insofern ein Irrweg, als es regenerative Energie-Erzeugung in ausreichender Menge voraussetzt.
Wenn die Branche tatsächlich klimaneutral werden soll müssen daher andere Energiequiellen wie eben zB Erdgas mit CO2 Abscheidung und Einlagerung genutzt werden können (Siehe oben verlinkter Wikipedia Artikel als Einstieg). Nur so lassen sich die benötigten Energiemengen auch mittelfristig bereitstellen.
Das Motto kann nicht sein, sollen mal alle anderen zuerst.
Alle Branchen müssen sich wandeln.
Aktuell sehen wir ja durch die Trägheit des Klimasystems nur die ersten leichten Auswirkungen des Klimawandels der vor 30-50 Jahren stattgefunen hat. Die nächsten 10 Jahre wird das erst so richtig in Schwung kommen.
Und dann brauchen wir
a) Lösungen für klimaneutrale Energie-Erzeugung und
b) die Fähigkeit von Industrien auf mindestens eine klimaneutrale Energiequelle zuzugreifen.
Und da scheint mir Wasserstoff aktuell als die realistischste Alternatve Klimaneutralität in den konstruktiven Limits eines Flugzeugs herzustellen.
Beitrag vom 24.09.2020 - 10:06 Uhr