Beitrag vom 31.10.2024 - 11:32 Uhr
Die durch Politik- und Managementversagen gesundschrumpfende Automobilindustrie, die wichtige Trends verschlafen hat und sich lieber auf Spaltmasse anstatt leistbare E-Autos konzentriert hat wird starke Einbusse bei den Geschäftsreisen bringen. Innerdeutsch sind die meisten Verbindungen mit dem Zug schneller und bequemer zu erreichen. Die Lufthansa ist zudem in vielerlei Hinsicht nicht auf der Höhe der Zeit, das Produkt und der Service sind nicht konkurrenzfähig und das zu Premiumpreisen. Wer soll sich zudem von Berlin oder Köln 6 bis 7 Stunden in der engen Economy oder "Businessclass" bei Eurowings nach Dubai oder Jeddah antun? Hier verspricht man sich definitiv zu viel. Der Fisch stinkt vom Kopf her, wenn ich nicht mit der Zeit gehe, dann gehe ich halt mit der Zeit. Bei uns in der Firma ist dieses Jahr in puncto Reisebudget ein absolutes Rekordjahr und nächstes Jahr wird dies nochmal um 20% steigen, die LH-Gruppe ist aus oben genannten Gründen aber nicht davon betroffen.
Beitrag vom 31.10.2024 - 11:55 Uhr
Innerdeutsch sind die meisten Verbindungen mit dem Zug schneller und bequemer zu erreichen.
Hier differieren wir.
Teile der aktuellen Bundesregierung haben mit Gewalt versucht fliegen innerhalb Deutschlands unattraktiv zu machen, es zu stigmatisieren und es wird mit immer höheren Gebühren und Verordnungen auch weiterhin immer unattraktiver gemacht. Nun haben wir -50% Inlandsflugverkehr.
Wenn man das tut, sollte man aber auch eine anständige alternative Infrastruktur zur Verfügung stellen. Und hier ist die Deutsche Bahn gelinde gesagt aktuell eine Vollkatastrophe. Marode Infrastruktur, die nur so vor Baustellen und Streckensperrungen strotzt und das noch auf Jahre. Große Mengen technischer Defekte an Zügen usw.. Ich kann mich an keine Bahnfahrt der letzen Monate erinnern, wo etwas nicht schief gelaufen ist. Mal kommt der Zug extrem verspätet, mal kommt nur der halbe Zug, weil die andere Hälfte defekt ist, mal kommt er gar nicht. Dann verpasst Du die Anschlusszüge, oder aber die Anschlusszüge fallen aus oder sind noch mehr verspätet... Und keinerlei gute Synchronisation zum ÖPNV, zumindest nicht im Rhein-Main gebiet. Die S-Bahnen, U-Bahnen und Busse fahren wie sie wollen und die eigentlich angedachte Strecke von Haustür bis Bahnhof und Umstieg auf Fernstrecke verläuft in den seltensten Fällen wie gedacht. Ein Deutschlandtakt ist aktuell für das Jahr 2070 vorgesehen und das habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen, sondern dass sind die offziellen Angaben.
Dieser Beitrag wurde am 31.10.2024 11:57 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.10.2024 - 12:40 Uhr
Wer soll sich zudem von Berlin oder Köln 6 bis 7 Stunden in der engen Economy oder "Businessclass" bei Eurowings nach Dubai oder Jeddah antun?
Wer tut es sich denn bisher an? Die EW-Verbindungen nach Dubai sind bislang offenbar erfolgreich. Bei der Route BER-DXB wird die Frequenz im Winter auf einen täglichen Flug erhöht und STR-DWC wird ab Dezember auf 4x wöchentlich aufgestockt.
Hier verspricht man sich definitiv zu viel.
Scheinbar ist das nicht der Fall.
Beitrag vom 31.10.2024 - 15:12 Uhr
Es ergibt schon Sinn, dass alleine durch die Veränderten Randbedingungen solche Flüge langsam aussterben.
Die Grundlast auf Strecken wie Hamburg - Köln trägt, wie bei allen innerdeutschen Strecken, der PKW (sicherlich >70%). Daran hat sich nicht viel geändert, es zeigt aber schnell, wie wenig der Rest eigentlich ausmacht.
Die Geschäftsreisenden hatten mit dem Flugverkehr eine schnelle Verbindung. Jetzt ist es aber doch so, dass die Zahl der Auswärtstermine massiv abgenommen hat. Wenn ich an die Zeit vor Corona zurückdenke, bei einem Projekt das ein Jahr geht, hatten wir früher meist etwa 7 Präsenzbesprechungen (Auftakt, dann alle 2 Monate und dann Abschluss). Heute machen wir maximal noch Auftakt- und Abschlussbesprechungen in Präsenz. Wenn man die Projektpartner gut kennt, wird teilweise auch gar nichts mehr in Präsenz gemacht. Hier hat einfach der Bedarf deutlich abgenommen.
Dann gibt es noch Freizeitverkehr/Wochenendpendler wo mehr auf den Preis geschaut wird. Hier hatte der Luftverkehr oft den Vorteil, günstiger als die Bahn anbieten zu können. Das ist inzwischen nicht mehr so. Selbst wenn die Deutsche Bahn nur noch hohe Preise hat, bietet Flixtrain meist noch einen Preis, den der Luftverkehr nicht unterbieten kann (Flixtrain bietet ca. 1.700 Sitzplätze/Tag zwischen Köln und Hamburg, für Bahnverhältnisse nicht viel, für Flugverhältnisse jedoch sehr viel). Wer Zeit hat und ganz billig unterwegs sein möchte, kann mit dem Deutschlandticket sogar sozusagen umsonst fahren (das Ticket haben viele schließlich sowieso). Das Preisargument fällt hier also auch weg.
Und so ergibt sich dann, dass für solche Flüge einfach der Markt fehlt. Ich finde diese Entwicklung aber auch nicht schlimm. Die Airlines müssen sich dem Markt anpassen und dürfen nicht der Vergangenheit hinterherlaufen. Genau solche Anpassungen will die Lufthansa laut dem Artikel auch mit Eurowings machen. Aus meiner Sicht also eine positive Meldung.
Beitrag vom 31.10.2024 - 17:58 Uhr
Komisch, es hiess doch immer der Berliner Markt gibt nichts her. Das scheinen die konstant gut ausgelasteten 18 wöchentlichen Flüge nach Doha zu widerlegen. Da bekommt man dann aber auch eine richtige Businessclass und Economy scheint den EW-Flügen auch in jeder Hinsicht überlegen zu sein. Ich würde schätzen 60 bis 70% der QR-Passagiere sind Berlinbesucher (Tourismus und Business) aus dem Ausland. Die wären halt sonst über München oder Frankfurt geflogen und sind nun froh, dass sie direkt an ihr Ziel kommen.
Wer soll sich zudem von Berlin oder Köln 6 bis 7 Stunden in der engen Economy oder "Businessclass" bei Eurowings nach Dubai oder Jeddah antun?
Wer tut es sich denn bisher an? Die EW-Verbindungen nach Dubai sind bislang offenbar erfolgreich. Bei der Route BER-DXB wird die Frequenz im Winter auf einen täglichen Flug erhöht und STR-DWC wird ab Dezember auf 4x wöchentlich aufgestockt.
Hier verspricht man sich definitiv zu viel.
Scheinbar ist das nicht der Fall.
Beitrag vom 31.10.2024 - 18:13 Uhr
Komisch, es hiess doch immer der Berliner Markt gibt nichts her.
Ich glaube nicht, dass das jemand gesagt hat.
Es wurde immer nur gesagt, dass der Berliner Markt am einen oder anderen Ende einen Hub benötigt. Für Directverkehre gibt es keinen Markt.
Beitrag vom 31.10.2024 - 20:04 Uhr
>Innerdeutsch sind die meisten Verbindungen mit dem Zug schneller und bequemer zu erreichen.<
Stimmt leider nicht so ganz.
Beispiel HAM-FRA
Bis zum HBF benötige ich eine Stunde mit dem ÖPNV oder auch mit dem eigenen Kfz, aber wo am HBF sicher parken?
Zum Flughafen mit dem Auto 40 Minuten, mit dem ÖPNV 1:20.
Beim Flughafen kommt allerdings die Zeit hinzu, die ich benötige um Gepäck aufzugeben und durch die Sicherheitskontrolle zu gehen. Ich bin immer zwischen 45-60 Minuten vor Abflug am Flughafen.
Der Flug selbst dauert immer um eine Stunde.
Mit der S-Bahn in die Stadt dauert wieder 60 Minuten, wenn ich noch zum Bahnhof laufe und das Gepäck abhole.
Heißt Flugzeug Tür zu Tür ohne Kfz: 4:20Std.
Mit eigenem Auto : 3:40Std
Mit der Bahn und ÖPNV oder auch Kfz: aktuell zwischen 4:53 Std und 6:15, je nach Abfahrtszeit.
Mit dem Flugzeug schaffe ich Frankfurt hin und her incl. 8 Std. Büro in Frankfurt an einem Tag und ohne aufzugebendes Gepäck geht es ja sogar noch schneller, mit dem Zug nicht!
Beitrag vom 31.10.2024 - 20:53 Uhr
@cosmoB
Ich würde schätzen ...
Ja, das mit dem _ich_ und dem _würde_ und dem _schätzen_ ist so eine Sache.
Und 3 Dinge auf einmal, ja das geht nun wirklich nicht ...
Beitrag vom 31.10.2024 - 22:12 Uhr
"Ohne Luftverkehrsanbindung laufen Regionen wie Friedrichshafen nach Einschätzung Spohrs Gefahr, Investitionen und Fachkräfte aus dem Ausland zu verlieren.”
Aha. Wer hat denn die Verbindung von FDH nach FRA eingestellt??? Ja, richtig. Die LH. Warum? Mangel an Flugzeugen und Ausflottung des passenden Materials. Außer von den größeren Städten wie Stuttgart oder München ist Friedrichshafen total schlecht angebunden. Mit dem Auto aus Frankfurt 4,5 h, mit dem Zug eher 5 und drei Mal umsteigen - das ist nix für ne Tagestour und auch nicht angenehm wenn man weiter weg muss. Ebenso sieht es im Nordosten der Republik aus (Ostsee). Andere Metropolen wie Freiburg habe im Umkreis von 2 h immerhin FRA oder ZRH was meist ohne umsteigen erreichbar ist.
Beitrag vom 31.10.2024 - 22:13 Uhr
Das ist doch mal eine gute Nachricht, dass wir uns um EW keine Sorgen machen müssen. Und schon geht die ewig gleiche Diskussion um die Innerdeutsche Mobilität los, anstatt dass wir und CS freuen.
Beitrag vom 31.10.2024 - 22:16 Uhr
Das ist doch mal eine gute Nachricht, dass wir uns um EW keine Sorgen machen müssen. Und schon geht die ewig gleiche Diskussion um die Innerdeutsche Mobilität los, anstatt dass wir und CS freuen.
Warum auch nicht? Sie sind doch der, der sich immer über die marode Schieneninfrastruktur mokiert. Warum soll die jetzt plötzlich kein Thema sein?
Beitrag vom 01.11.2024 - 11:10 Uhr
Verkehrlich am sinnvollsten wäre es tatsächlich in den meisten Fällen die ICEs einzustellen und das relativ geringe Fahrgastaufkommen mit Inlandsflügen zu bewältigen so dass auf den zweispurigen Strecken die Regional- und S-Bahnen wieder pünktlich(er) kommen können und auf den Hochgeschwindigkeitstrassen mehr dieser neuen 'schnellen Regios' mit druckfesten Kabinen in der Art des Franken-Thüringen Express eingesetzt werden können.
Die Regional- und S-Bahnen befördern wesentlich mehr Menschen auf wesentlich sinnvolleren Reisen (von und zur Arbeit) und leiden aufgrund der deswegen oft kurzen Reisezeit besonders unter einem (zu) geringen Takt wobei ein einziger ICE aufgrund der höheren Geschwindigkeit auf seinem Weg gleich mehrere Züge verspäten oder von Grund auf verhindern kann.
Beitrag vom 01.11.2024 - 11:50 Uhr
Das war jetzt ein Comedy Beitrag oder?
Beitrag vom 01.11.2024 - 12:29 Uhr
Das war jetzt ein Comedy Beitrag oder?
Ich denke die Beiträge von BarbarasRhabarbe.. sind genauso erst bzw trollig gemeint, wie die von GHS Kind, enzym, en-zym und wie seine ehmaligen Reinkarnationen sonst noch so hießen.
Beitrag vom 01.11.2024 - 13:57 Uhr
Das war jetzt ein Comedy Beitrag oder?
Der Fahrpläne der Bahn sind ein Comedy Beitrag.
Außerhalb vom Rhein-Main Gebiet oder Tokyo-Osaka oder sonstiger Sonder- und Extremfälle pendelt kaum jemand zwischen Großstädten sondern fast immer zwischen (Groß)Stadt und Umland und dementsprechend überflüssig ist der ICE in den meisten Fällen dann auch.
Inlandsflüge sind für Strecken wie Hamburg-Berlin-München usw. die perfekte Lösung. Geringe Kapazität und hohe Geschwindigkeit sind genau das was diese Verbindungen brauchen.