Sicherheitsbedenken
Älter als 7 Tage

FAA und Boeing bremsen Ryanair-Vorhaben aus

Ryanair Altenburg
Ryanair in Leipzig-Altenburg, © Leipzig-Altenburg Airport
BRÜSSEL - Fluggäste von Ryanair müssen auf kurze Sicht wohl noch keine Euromünzen für einen Besuch der Waschräume während des Flugs vorhalten. Die US-Aufsichtsbehörde FAA und Boeing erteilten entsprechenden Plänen der Airline eine Absage.

FAA und Hersteller hätten sich aus Sicherheitsgründen strikt gegen eine Reduzierung der Bordtoiletten als auch gegen Stehplatz-ähnliche Hocksitze ausgesprochen, gestand Ryanair Vorstandschef Michael O`Leary in Brüssel ein.

Nachvollziehen will Ryanair die Bedenken der Amerikaner aber nicht. O`Leary sieht weder in den fehlenden Toiletten noch bei den Stehplätzen ein Sicherheitsproblem, auch nicht im Fall einer Notevakuierung. Im Gegenteil - gerade die Toiletten im hinteren Kabinenteil würden einen gefährlichen Flaschenhals bilden.

Durchaus O`Leary-gemäß auch sein Argument zum Stehen im Flieger: "Warum kann man in einem Flugzeug nicht stehen, wenn man in einem Zug in der Londoner U-Bahn stehen kann?" Stimmt, die Londoner Behörden erlauben aber nicht mal Stehen im Bus. Selbst bei Windstärke Null.

© Bob Gedat, Edition Airside / aero.de | 14.04.2010 16:24

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 17.04.2010 - 18:58 Uhr
@pilot747: Klar dass Ryanair eine Herausforderung ist, für alles was uns bis jetzt lieb und teuer war. Und vor allem vertraut. An vorderster Stelle für die klassischen Netzwerkbetreiber. Die fürchten nicht den Wettbewerb mit Ryanair, sondern deren System. Was tun, wenn das schlicht und einfach besser funktioniert?

Bedrohlich ist nicht der Erfolg von Ryanair, sondern deren Effizienz. Die eigentliche Herausforderung liegt in der Einfachheit ihres Systems. Und das hat seine eigene Qualität: Verlässlichkeit. Ryanair ist nicht nur die billigste, sondern auch noch mit Abstand die pünktlichste Airline in Europa, Wenn dann auch noch der Kunde sein Routing selber in die Hand nimmt, ergibt das eine echte Alternative zu den klassischen Netzwerkern. Zu unschlagbaren Kosten, für Kunden und Betreiber gleichermassen, Das weiß auch ein Mayrhuber, und auch dass Ryanair noch lang nicht an seinen Grenzen steht, weder quantitativ noch qualitativ. Nicht nur regional, auch global. Genau dort wo die Konzernairlines ihre Existenzberechtigung sehen.

Und eben dort sieht MOL auch die Zukunft der LCCs, allen Experten zum Trotz. Lowcost-Transatlantik macht keinen Sinn auf ein paar 'fetten' Strecken, was es dazu braucht, ist ein flächendeckender Cluster mit mindestens 20, besser 40 Zielen (Quote MOL). Klingt wie unheilbarer Größenwahn, hat aber seine Logik. Verbinde die zwei Cluster für selbstverantwortliche Kunden und du hast ein unschlagbares Netz zu unschlagbaren Kosten. Die Kunden hätt er schon, was ihm dazu noch fehlt sei der rechte Flieger, die grössere 787 käm dem aber schon recht nahe.

Eine Utopie? 25 Flieger würden dafür erstmal völlig reichen, und ehrlich gesagt, die trau ich ihm durchaus zu.


Beitrag vom 17.04.2010 - 15:00 Uhr
@ bob.gedat: Sehr sachliche und inhaltlich nachvollziehbare Beiträge, dem ist nichts hinzuzufügen. Setzt sich wohltuend von dem ganzen negativen Neidgeplänkel über MOL vieler Autoren in diesem Forum ab!
Beitrag vom 15.04.2010 - 00:21 Uhr
@saschak: Interessanter Aspekt. Ich seh Ryanair freilich vor allem als Phänomen. Was macht Ryanair anders als alle Anderen?

Da ist einmal ihr Geschäftsmodell: Kosten und Nutzenteilung über die ganze Wertschöpfungskette.

Das Nächste ist ihr Markt: Fliegen aus der Fläche in die Fläche. Das sind historische Marktlücken, die anders als bei Bahn und Strasse bis vor Kurzem völlig brach lagen.

Marktechnische Limits? Das sind völlig neue Märkte. Siehe Memmingen, Weeze, Hahn. MOL spricht gern von NEUEM Wachstum, siehe Wien-Bratislava. BTS hat VIE bis dato nicht einen Fluggast gekostet. Das sind jährlich 1 Mio Paxe, die ohne Ryanair schlicht nicht dorthin geflogen wären. Oder von dort weg.

Wie fähig sind die Ryanairleute, mit MOL oben auf? Ich würd das mal so zusammenfassen: Die Leute sind einfach unglaublich effizient, mit allem was sie anfassen. Und das verlangen sie auch von allen Partnern. Den Paxen inklusive. Das hat dort System. Man könnt auch sagen, es gibt sowas wie einen 'Spirit of Ryanair'. Völlig ausserhalb gewohnter Konventionen und Denkschemata. Ein Phänomen. Das zu erklären, oder zu bewerten kann eigentlich nur schief gehen. Klar nur mein subjektiver Eindruck. MIt dem steh ich aber nicht allein da. Kein Plädoyer, nur eine Beobachtung.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden