Vulkanausbruch auf Island
Älter als 7 Tage

Flugverkehr in Nord- und Westeuropa am Freitag weiter eingestellt

Asche
Ascheeruption am Eyjafjalla, © NASA

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STOCKHOLM - Der Luftverkehr in Nordeuropa bleibt auch am Freitag wegen des Vulkanausbruchs in Island komplett gesperrt. Eine Sprecherin der schwedischen Luftaufsicht sagte am Morgen in Stockholm, die Flugverbote würden für den gesamten Tag aufrechterhalten. Eine Änderung der Wetterlage mit Lavaasche durch Wind aus westlicher Richtung sei vorerst nicht in Sicht. In Großbritannien wurde das Flugverbot derweil bis voraussichtlich Freitagabend ausgeweitet.

Auch in weiten Teilen Frankreichs ging ebenso wie in Belgien, den Niederlanden und Skandinavien nichts mehr. In Großbritannien wurde das Flugverbot derweil bis voraussichtlich Freitagabend ausgeweitet. Auch in weiten Teilen Frankreichs ging ebenso wie in Belgien, den Niederlanden und Skandinavien nichts mehr.

Großbritannien weiterhin ohne Flugverkehr

In Großbritannien müssen Passagiere dagegen länger ausharren: Die Behörden sperrten den Flugraum für den ganzen Tag bis voraussichtlich 20.00 Uhr MESZ. Die Situation habe sich nicht verbessert, hieß es. Nur Flüge zwischen Nordirland und den westlichen Schottischen Inseln und den schottischen Flughäfen Glasgow und Prestwick seien bis zum frühen Nachmittag im Einzelfall möglich.

In London Heathrow, der wichtigsten Drehscheibe des europäischen Flugverkehrs und einem der wichtigsten Flughäfen der Welt mit täglich 1300 Flügen und 180 000 Passagieren, saßen schon am Donnerstag Zehntausende Passagiere fest. Die britische Gesundheitsbehörde hat Menschen mit Atemwegserkrankungen zur Vorsicht gemahnt. Die Aschepartikel könnten bei entsprechender Vorbelastung zu Irritationen führen. Schwere Schädigungen seien aber nicht zu erwarten.

Flughäfen in Belgien und Luxemburg bis Freitagabend gesperrt

In Belgien bleiben die Flughäfen wegen der Aschewolke bis mindestens Freitagabend 18.00 Uhr geschlossen. Das Verkehrsministerium werde am Nachmittag über eine Aufhebung oder Verlängerung der Sperre entscheiden, berichteten belgische Medien am Freitagmorgen. Auch Luxemburg hat seinen Luftraum bis Mitternacht für Flugzeuge gesperrt.

In der belgischen Hauptstadt Brüssel mussten wegen abgesagter Flüge rund 200 Passagiere ohne gültiges Visum im Transitbereich des Flughafens übernachten, sagte ein Flughafensprecher der Nachrichtenagentur Belga. Die Kosten für die Schließung bezifferte der Flughafen auf mehrere Millionen Euro.

Frankreich schließt ebenfalls Flughäfen

Wegen der Aschewolke wurden in Frankreich am Donnerstag 25 Flughäfen vorübergehend geschlossen. In der Nacht war ein Großteil des Luftraums betroffen. Auch die beiden Pariser Großflughäfen Charles-de-Gaulle und Orly wurden ab 23.00 Uhr geschlossen. Landesweit sollen zudem 23 weitere Flughäfen nach Angaben des Amts für Flugsicherheit mindestens bis Freitag 14.00 Uhr geschlossen bleiben. Auch im Nordwesten Polens wurde am Abend der Luftraum gesperrt. Nur in Südfrankreich gab es keine Einschränkungen des Luftverkehrs.

Air France strich nach eigenen Angaben am Freitag 200 Flüge. Für Samstag ist ebenfalls mit zahlreichen Ausfällen zu rechnen. Die Fluggesellschaft stellte zunächst 1400 Hotelzimmer in Paris bereit. Die ausgefallenen Flüge können kostenfrei umgebucht oder rückerstattet werden.

Irland gibt Luftraum wieder frei

Einzig im Westen Irlands wurde der Luftraum wieder freigeben. Wie die irische Flugbehörde mitteilte, ist die Sperrung der Airports Shannon und Cork aufgehoben, weil sich die Aschewolke in Richtung Osten und Süden bewege. Der Flughafen in Dublin blieb vorerst gesperrt.

Vulkan spuckt weiter

Am Donnerstagabend war der Schwerpunkt einer Aschewolke noch über der Nordsee. Es wurde erwartet, dass er sich in Deutschland vom Nordwesten kommend in den Südosten bewegt.

Fluggesellschaften mussten schon am Donnerstag rund ein Viertel der täglich etwa 28 000 Verbindungen absagen, wie Eurocontrol mitteilte.

"Es ist das erste Mal in der europäischen Luftfahrtgeschichte, dass wir mit einem solchen Phänomen umgehen müssen", sagte einer der Leiter der Behörde. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas nannte die Aschewolke "eine große Bedrohung für die Sicherheit der Luftfahrt".

Der Vulkan im Süden von Island stößt weiterhin eine große Wolke aus Lavaasche und Rauch in die Atmosphäre. Wie das Außenministerium in Reykjavik in der Nacht zum Freitag mitteilte, konnten fast alle der 800 Betroffenen Bewohner des Gebiets wieder in ihrer Häuser zurückkehren. Die Gefahr akuter Überschwemmungen durch geschmolzenes Gletschereis sei vorerst gebannt.
© dpa | Abb.: Adrian Pingstone, PD | 16.04.2010 07:46


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