Ausgeglichene Bilanz
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Intersky setzt auf Expansion

Intersky
Renate Moser und Claus Bernatzik, Intersky, © Intersky

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WIEN - 2009 war ein schauriges Jahr, bekannte Renate Moser, Miteigentümerin von Intersky auf der Bilanzpressekonferenz in Wien. Mit einem Blick auf die aktuelle Entwicklung sei nun aber durchaus wieder sowas wie eine "vernünftige Euphorie" angesagt: Nach minus 35 Prozent bei den Pasagieren im April 2009 und einem Rückgang von 12 Prozent im ganzen Jahr hat sich die Buchungslage seit Spätherbst deutlich umgekehrt.

So konnte die Bodensee-Airline im April 2010 bei den Passagieren einen satten Zuwachs von 40 Prozent verbuchen, bei einem Umsatz pro Flug auf Niveau des Vorjahrs. Ohne Flugverbot hätte die Steigerung im April bei 60 Prozent gelegen, und seit Jahresbeginn statt 30 bei 40 Prozent  (Q1 gesamt). Durch die Luftraumsperre entfielen bei Intersky rund 90 Flüge, der wirtschaftliche Schaden blieb mit ca 60.000 Euro jedoch moderat.

Krisenfest in schwierigen Zeiten

Für Intersky Geschäftsführer Claus Bernatzik war 2009 eine gewaltige Herausforderung. Dank rigoroser Anpassung der Produktion an die geänderten Marktverhältnisse und eines effizienten, täglich abgestimmten Kosten- und Ertragsmanagements konnte Intersky das Krisenjahr 2009 trotz Umsatzrückgang auf 26 Mio Euro (minus 10 Prozent) dennoch mit einem ausgeglichenen Ergebnis abschließen, nicht zuletzt auf Grund gesetzlich vorgeschriebener Wertanpassungen nach oben. Bernatzik's Bilanz: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen."

Unter dem Heading "Projekt 60" will die Airline ihre im Krisenjahr 2009 verlorenen Fluggäste nun wieder zurück an Bord holen. Nachhaltig. Vor allem die Privatflieger. So wurden 2009 die Flugpreise um bis zu 10 Prozent gesenkt, für Gruppenreisen noch mehr. Das Ziel: Eine nachhaltige Auslastung von 60 Prozent.  Aus Bernatzik's Sicht wird 2010 zwar noch einmal schwierig, das kommende Jahr sieht er aber optimistisch. "Wir rechnen mit einer Konjukturerholung, das zeigen auch die aktuellen Buchungszahlen".

Erweitertes Streckenangebot

Ab 10. Mai erweitert Intersky ihr Streckenangebot ab Friedrichshafen mit einer neuen Strecke nach Düsseldorf. Zusammen mit der neuen, im doppelten Tagesrand bedienten Linie fliegt Intersky werktags nun bis zu 7 mal täglich ins Rheinland: Köln/Bonn (4x), Düsseldorf (2x) und Münster/Osnabrück (1x).

In der Gegenrichtung ist Düsseldorf wie Köln, Hamburg und Berlin über Friedrichshafen dann auch mit den Sommerzielen Elba, Zadar und Nizza, sowie Graz verbunden. Insgesamt hat Intersky in der laufenden Saison ihr Angebot um 10 Prozent ausgeweitet. So wird seit Sommerflugplan 2010 Wien nun werktags durchgehend 4 mal angeflogen, und Graz außer Mittwoch täglich. Jeden Mittwoch geht's ab Wien auch direkt nach Elba, mit einem kurzen Stop in Friedrichshafen.

Den Wettbewerb mit Germanwings auf ihrer Hauptstrecke nach Köln sieht Intersky gelassen. Claus Bernatzik selbstbewusst: "Wir bieten unseren Geschäftspartnern und Kunden seit Jahren hohe Qualität zu günstigen Preisen. Das wird auch weiterhin so bleiben".

Mehr Flieger

Für die neue Strecke nach Düsseldorf wird Intersky kurzfristig eine geleaste ATR42 in die bestehende Flotte von vier 50-sitzigen Bombardier Dash-8 Q300 nehmen, die im Herbst durch eine weitere Q300 ersetzt wird. Ende des Jahres soll eine sechste Q300 folgen, beide Maschinen möglicherweise aus ehemaligen AUA-Beständen. Noch evaluiert wird für 2011/12 die Übernahme von zwei neuen 80-Sitzern, je nach Marktlage als Ersatz oder Erweiterung. Zur Wahl stehen die ATR72-600 oder Bombardier Q400NG bzw deren 90-sitziges Nachfolgemodell.

Interesse an regionalen Zubringermärkten

Derzeit evaluiert Intersky weitere Ziele im Kernraum Deutschland / Österreich / Schweiz und potentielle Codeshare-Märkte als Partner auf Zubringerstrecken. Möglich wären auch Kooperationen mit anderen Regionalpartnern. Schwerpunkt des geplanten Ausbaus seien aber Frequenzverdichtungen auf den Hauptstrecken mit bis zu 6 Tagesrotationen.

Bestätigt durch die aktuelle Buchungslage rechnet Bernatzik für das laufende Jahr mit 300.000 Passagieren und einem Umsatz von erstmalig über 30 Millionen Euro.

© aero.at / edition airside | Abb.: Intersky | 28.04.2010 16:17


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