"Der Spiegel"
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Neuer Zoff bei Tarifverhandlung der Lufthansa-Piloten

Lufthansa
Geparkte Lufthansa Interkontjets in Frankfurt, © Lufthansa

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FRANKFURT - Bei den zuletzt im Verborgenen geführten Tarifverhandlungen für mehr als 5000 Lufthansa-Piloten droht neuer Zoff. Die Vereinigung Cockpit (VC) hat ein Gehaltsangebot der Geschäftsführung als deutlich zu niedrig abgelehnt, bestätigte am Freitag ein Sprecher der Gewerkschaft eine Vorabmeldung des Magazins "Der Spiegel".

Danach hat Lufthansa den Flugzeugführern der Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings für einen Zeitraum von mehr als dreieinhalb Jahren seit dem Mai 2012 eine Einmalzahlung in Höhe eines Monatsgehalts angeboten, im Schnitt rund 12 000 Euro. Ab Juli dieses Jahres soll die Grundvergütung dann um 1,2 Prozent steigen, vom Januar 2018 an nochmals um 1,3 Prozent. Lufthansa hat diese Zahlen bestätigt.

Das Angebot würde für die Beschäftigten einen Reallohnverlust von 7 Prozent bedeuten, erklärte der VC-Sprecher. Angesichts des Rekordgewinns der Lufthansa müssten höhere lineare Erhöhungen drin sein.

Laut "Spiegel" sind auch die Positionen zu den Frührenten der Piloten noch weit auseinander, so dass am kommenden Freitag (22. April) bei einem Spitzengespräch nach einer Lösung gesucht werden müsse. Für dieses Thema hatten die Piloten bereits in 13 Runden gestreikt. Lufthansa betont, dass mit dem neuen Angebot die bisherige Vorruhestandsregelung für Bestandsmitarbeiter nahezu unverändert bleibe.
© dpa | 15.04.2016 18:54

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Beitrag vom 25.04.2016 - 08:33 Uhr
@weideblitz
Jetzt aber endgültig Schluss!

Zuviel Gegenwind? Trotzdem schönen Sonntag noch.

Diese 90 Posts sind ein gutes Spiegelbild für die Tarifauseinandersetzung bzgl. der gesamten Cockpitvergütung.

Als Außenstehender kann ich die genanten Zahlen weder bestätigen noch widerlegen, aber ich kann die Gesprächsführung in Bezug zur gesamten Auseinandersetzung und zu den öffentlich verfügbaren Zahlen (Geschäftsbericht) setzen. Und da stelle ich folgendes fest:
- die von Gordon genannten Zahlen stammen aus internen Quellen und lassen sich damit hier weder belegen noch ausschließen.
- diese Zahlen wurden von mehreren VC-Unterstützern angezweifelt, aber nicht in einem einzigen Post nachvollziehbar und im Detail wirklich widerlegt, sondern es wurde vermehrt mit Einzelbeispielen argumentiert, was aber für die Beurteilung der Gesamtsituation völlig unzulässig ist.
Diese Zahlen sind genauso nachvollziehbar, wie nicht belegbare, nicht öffentliche Zahlen;-) Zur Beurteilung der Gesamtsituation dienen die individuellen Beispiele schon, da so ersichtlich wird, dass die übern-groben-Daumen-Rechnerei sehr fehlerbehaftet ist, bzw. sein kann... Ausserdem wurde widerlegt, dass der LH-MTV zwingend die Produktivität auf ca. 500 Std beschränkt..
- die VC-Unterstützer haben sich aus meiner Ansicht unglaubwürdig gemacht mit dem weiteren Argument, das die Zahlen des Geschäftsberichts und des Mgtm. nicht der Realität entsprechen würden. Es handelt sich hier um eine AG und daher ist alleine schon aus rechtlichen abe auch aus diversen anderen Gründen eine Falschdarstellung völlig auszuschließen. Daher sind solche Vorwürfe einfach unseriös und belegen die Haltung "es darf nicht sein, was nicht sein kann" (und nicht umgekehrt).
Naja, so hat das in diesem Thread noch keiner behauptet. Allerdings gibt der Geschäftsbericht nach gesetzlichen Vorgaben Zahlen wieder,mit denen es schwer wird in der Realität zu rechnen. Alleine schon die Frage, was und wer genau im LH Konzern zum Cockpitpersonal (DLH, EW, GWI, LCAG, AUA, LX,...) gezählt wird und was dann diesen als Kosten zugeordnet wird, ist nicht einfach zu entnehmen. Z.B. nicht alle LH-Konzern Piloten sind im KTV. Dafür aber einige, die dem LH-Konzern gar nicht mehr zu gerechnet werden. Daher behaupte ich einfach mal, bis zum Beweis des Gegenteils, dass man, im rechtlichen Rahmen, die Zahlen so geordnet hat, bis es in das Geschäftsberichtsbild passt.

Die aus dem Geschäftsbericht veröffentlichen Zahlen stimmen. Demnach hat die LH eindeutig zu hohe Kosten in _allen_ Bereichen, wie vor auch schon mehrfach erwähnt. Und deshalb versucht die LH auch in _allen_ Bereichen zu kürzen, angefangen beim Mgtm. und auch der Verwaltung. Aber alle Berufsgruppen müssen auch ihren Beitrag dazu leisten. Viele andere Berufsgruppen der unteren Gehaltsebenen haben dies sogar schon getan. Die Piloten in einer der höchsten Gehaltsklassen aber noch nicht. Und mit Beitrag meine ich Kostenreduktion absolut in €, und nicht relativ zur Reallohnentwicklung, denn alles andere hilft überhaupt nicht weiter und ist Augenwischerei.
Da hätte ich aber schon mal gerne eine Gegenüberstellung, wer im Konzern wann und was "gegeben" hat;-) Je nach Lesart und statistischer Eingrenzung kommt da aber auch bei raus, dass z.B. der Vorstand viel zu wenig bekommt und die Piloten eigentlich noch viel mehr bekommen müssten. Das scheinen Sie aber hier nicht gerade vertreten zu wollen...

Solange die VC die eigene Fehleinschätzung der realen Lage der Lufthansa nicht erkannt hat und die mittel- bis langfristig sehr bedrohliche Lage hinsichtlich ihrer interntionalen Wettbewerbsfähigkeit aufgrund zu hoher Kosten nicht verstanden hat, wird es zu keinem Konsens kommen können. Denn ein Zustimmen des Mgtm. zu den VC-Forderungen wäre einer der größten Managementfehler der letzten Jahre, noch größer als die Fehlschläge mit LH Italia, die chinesische Cargobeteiligung, die zu späte EW-Reaktion auf das LCC-Wachstum, usw.

Keiner verlangt doch, dass allen Forderungen nachgegeben wird! Aber man kann doch als Firma nicht von seinen Mitarbeitern verlangen, bei Rekordgewinnen (egal woher sie kommen) auf Gehalt zu verzichten (damit man auch in Zukunft Rekordgewinne erzielen kann), ohne eine entsprechende Jobgarantie oder Abgrenzung zu geben?

Und bitte nicht falsch verstehen: ich schätze den Pilotenjob sehr hoch ein und sie verdienen ob ihrer hohen Verantwortung auch ein überdurchschnittlich hohes Gehalt, aber die Verhältnismäßigkeit muß gewahrt bleiben und das ist im internationalen Vergleich nicht mehr gegeben. Aber da die LH international im Wettbewerb steht, muss dieser Vergleich herangezogen werden. Bei anderen Tarifauseinandersetzungen kann ich die Positionen der Tarifseite teilw. sehr gut nachvollziehen und bekommen daher auch ihre gesellschaftliche Zustimmung. In diesem Fall fehlt mir aber jedwedes Verständnis für die Forderungen der VC.

Das verstehe ich jetzt nicht!

Im internationalen Vergleich werden für Piloten Gehälter (USA und Asien!) gezahlt, die dem LH-Endtufen-Kapitän die Tränen in die Augen treiben. Selbst wenn Sie jetzt alle Goodies, wie AV/ÜV usw. einrechnen, bleibt eine Differenz zu Gunsten des internationalen Marktes. Warum bleiben dann trotzdem so viele bei LH?
Ich denke, dass dies mehr damit zu tun hat, dass man in der LH groß geworden ist und dass man, trotz allem, sich der LH-Umgebung mit all den vielen guten LH-Mitarbeitern doch noch recht wohl fühlt. Geld ist halt am Ende doch nicht Alles...
Ob das nach dem Abriß und Neuaufbau in 10 Jahren auch noch so bleibt, keine Ahnung...
Allerdings denke ich, dass es sich LH nicht leisten kann und sollte, wenn auf einmal alle um die "gleichen" Piloten buhlen... Das geht nicht gut aus;-)


Dieser Beitrag wurde am 25.04.2016 08:33 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.04.2016 - 08:01 Uhr
Was ich sagen will: Die Produktivität haut einen nun wirklich nicht um. Und das macht die Sache schon ziemlich teuer.

Das den Problem an der Rechenbeispielen ist der Bandbreite der Zahlen. Man kann davon ausgehen, dass die COC in Gänze ziemlich nah an die Jahresflugstundengrenze geplant werden. Viel mehr Stunden bekommt man nicht für sein Geld. Die Gesmtkosten teilen sich auf in Vergütung, Vorsorge, Layoverbedingungen, Training und Verwaltung.

Ich glaube eher, dass der Manteltarifvertrag einfach nicht mehr zulässt. Die Tarifverträge andere deutscher Airlines lassen 450 bis 500 Flüge zu (LH-Flugplan unterstellt).

Ist zwar schon länger her, aber es interessiert mich doch!
Welche deutschen Airlines meinen Sie denn?
Wie rechnen Sie sich denn die Anzahl der Flüge aus?
Welche Grundlage (Durchschnittliche Leglänge, Flugstunden/Jahr, EASA oder nicht) haben diese Berechnungen?

Beitrag vom 21.04.2016 - 18:38 Uhr
Sie müssen immer das letzte Wort haben, stimmt's?

Nee, eigentlich nicht.
Let's agree to disagree.
Ich bin hier mal weg.


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