Wiederauferstehung
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Robin Hood schafft Ausgleich

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Robin Hood Saab 340, © Robin Hood Aviation

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GRAZ - Wie die steirische Regionalairline Robin Hood Aviation GmbH mitteilte, konnte der von Ausgleichsverwalter Heimo Hofstetter durchgeführte Zwangsausgleich gestern erfolgreich abgeschlossen werden. Damit kann die Airline nun unbelastet durchstarten. Das erfolgreich wiederbelebte Unternehmen wird künftig von Marcus Buismann geleitet, einem Flugkapitän mit 30-jähriger Airlineerfahrung.

Robin Hood-Gründer Gerhard Pommer hatte sich bereits im Vorfeld des Ausgleichs aus der Geschäftsführung zurückgezogen. Nicht ohne Pikanterie ist die Sanierung des Unternehmens durch Nachlässe in Millionenhöhe, zum Teil auch seitens öffentlicher Dienstleister wie des Flughafen Graz und der kommunalen Graz AG. So hatte Pommer im Zuge der AUA-Übernahme durch die deutsche Lufthansa die staatlichen Zuschüsse selber heftig kritisiert, bishin zu Einwänden bei der Brüsseler Wettbewerbsbehörde. 

Wie Helmut Rieder, Sprecher der Robin Hood Eigentümer verlautete, bemüht sich das Unternehmen nun um strategische Partner, wobei auch Beteiligungen nicht ausgeschloßen seien. Genannt wurden u.A. die Vorarlberger Regionalairline Intersky, sowie die in Innsbruck ansässige und vorwiegend in Graz aktive Welcome Air. Interesse gäbe es auch von Investoren aus dem Nahen Osten.

Konkret plant der Regio-Carrier einen weiteren Ausbau seiner Strecken nach Zürich, sowie im Herbst die Aufnahme einer Direktverbindung von Linz nach Stuttgart. Darüberhinaus werden auch neue Strecken evaluiert, sowie die Erweiterung der Flotte mit größerem Fluggerät.
© aero.at / edition airside | Abb.: Robin Hood Aviation | 07.05.2010 11:59

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Beitrag vom 09.05.2010 - 15:44 Uhr
Bestehen heisst heutzutage sich Mühe geben - was viel zu oft in Vergessenheit gerät. Märkte - insbesondere auf "kleinen" Strecken sind (meistens) da, jedoch werden sie falsch ausgeschöpft und auch völlig falsch angegangen. Der Markt definiert sich nicht nur über Preise, sondern auch über Qualität. Und über Service - auch das wird zu oft vergessen! Es geht nicht darum, auf einer kurzen Strecke ein Wiener Schnitzel mit Pommes vorgesetzt zu bekommen. Service und Markterschliessung definieren sich heute etwas anders.

Zudem sind viele regionale Airlines sehr schwach im Markenauftritt und der Markenverankerung. Es wird mit bestimmten Namen und Angeboten einfach viel zu wenig verbunden - weder eine Vorstellung, noch das, was daraus eigentlich resultieren sollte (das am wenigsten). Verkaufen, verkaufen, verkaufen ist eine Premisse, der viele hinterher eiern. Ohne klare Ausrichtung, ohne Fülle, ohne eigenes Bewusstsein was ich eigentlich anbiete, funktioniert das heute nicht mehr.

Ich bin überzeugt, dass eine Robin Hood es schaffen kann - auch erst einmal ohne Konsolidierung oder Kooperation mit Anderen. Dazu muss aber Basis geschaffen werden - und das hat RH meiner Meinung nach noch nicht hinbekommen. Dafür muss erst einmal Ruhe in die Innereien einkehren. In Turbulenzen fliegt es sich in der Regel auch im wahren Leben schlecht!

Ich würde mir wünschen, dass es viel mehr kleine, feine Regionalairlines schaffen - der Markt dafür ist gegeben!
Beitrag vom 09.05.2010 - 13:50 Uhr
Ob die Entwicklung gut ist, wird sich darin zeigen wie nachhaltig sie ist. Was ist gut? Ich denk, Bestand hat letztlich nur, was für den KUNDEN einen echten Nutzen schafft. Und ganz klar, das hat seinen Preis, auch für den Kunden, sonst funktionierts nicht. Frei nach Newton (Enegiegesetz). Warum funktioniert Ryanair? Weil sie (riguros) die Kosten auf alle aufteilen, die von ihrem Geschäft einen direkten Nutzen haben. Mit anderen Worten, ALLE zahlen, die an ihren Kunden was verdienen. Das ist eine Art sozialisierter Kapitalismus. Eine Umverteilung der Lasten, oder anders gesagt, jeder trägt den Rucksack, in dem sein Futter ist. Vergleichbar mit dem Schritt von der Umsatz zur Mehrwertsteuer.

Man darf da aber nicht übersehen, die Märkte sind allesamt eine Art Lernraum, wo neue Modelle ausprobiert werden. Müssen. Da fällt nix Fertiges vom Himmel. Oder vom M.I.T. oder McKinsey. Ob die Entwicklung letztlich was taugt, wird man an der Nachhaltigkeit des Erfolgs sehen. Nicht isoliert natürlich, sondern im Gesamtsystem. Klar. Die Ryanair von 2015 wird nicht mehr die von 2010 sein, eine Intersky auch nicht und auch nicht die Lufthansa. Da vertrau ich dem 'Markt', der weiß am Besten was er braucht, letztlich aber auch was er nicht braucht. Kann man das legislativ regeln? Man wird's versuchen, logisch, das ist ein Teil des Spiels, sonst passiert in der Luftfahrt dasselbe wie in der Finanzwirtschaft. Aber vielleicht lernen die ja voneinander.

Dieser Beitrag wurde am 09.05.2010 14:08 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.05.2010 - 13:01 Uhr
Hallo Bob,

das was Du schreibst stimmt ja...

aber ich wollte ja sagen, dass halt eben die Low Coster das System verändert haben, ob zum Vorteil für uns alle und die Wirtschaft (und damit meine ich jetzt am wenigsten die Branche sondern alles "externe") sei dahingestellt.
Noch mal - Ryanair ist ein Airport egal, wenns kein Geld gibt, dann gehen sie; ja und eben das ist ein künstlich generierter Markt, wenn der Preis anders wäre, dann gäbe es viele Kunden nicht, die würden auch mit keinem anderen Verkehrsmittel reisen (ich nenns mal Kaffeeflüge) - klar auch das ist ein Markt, aber eben er hat den Kunden sugeriert, dass man prinzipiell für einen Appel und ein Ei überall hinfliegen kann. Das kann das System aber leider nicht bieten. Einfach eben weil bei gewissen Plätzen der Demand kleiner ist/wäre bzw. die Plätze auch zu klein für größeres Gerät sind. Diese Märkte sind nun zu teuer geworden und brechen weg, mit eben allen Konsequenzen für die Plätze, Umgebung, Wirtschaft... - ist das so gut?

Weniger Frequenzen, weil mit größerem Gerät weniger oft geflogen wird - auch das außer Preislich eigentlich kein Vorteil für den Kunden (mehr Kosten für Geschäftsreisende und für alle längere Wartezeiten auf Anschlüsse.)

Und was den Passagieren einzeln gebuchte Billigflüge bringen, das haben viele schmerzhaft erfahren, als ihre Flüge wegen der Vulkanasche gestrichen wurden.
Es sind nicht alle Entwickungen so super.

klar werden es die Kleinen schwer haben, aber das hab ich ja auch eben anfänglich geschrieben, dass das mit den billigen Low Costern eben so gekommen ist;


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