Hauptversammlung 2010
Älter als 7 Tage

Schwacher Euro spielt EADS in die Hände

EADS-Chef Louis Gallois
EADS-Chef Louis Gallois, © EADS

Verwandte Themen

AMSTERDAM - Dem europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS spielt die Eurokrise mittelfristig in die Hände. "Das Erstarken des Dollars gegenüber dem Euro wird uns helfen, rentabler zu werden", sagte Konzernchef Louis Gallois am Dienstag bei der Hauptversammlung in Amsterdam. Kurzfristig könne EADS davon jedoch nicht profitieren. Für das laufende Jahr hält EADS an ihren Umsatz- und Gewinnzielen fest.

Allerdings sind noch knifflige Aufgaben beim Militärtransporter A400M und dem Passagierflieger A380 zu lösen. Die EADS-Aktie reagierte zu Beginn der Hauptversammlung positiv auf die Aussagen, lag zuletzt aber ähnlich wie am Vormittag in einem sehr schwachen Gesamtmarkt mit 2,21 Prozent im Minus bei 15,93 Euro.

Im laufenden Jahr will EADS wieder den Vorjahres-Umsatz von 42,8 Milliarden Euro erreichen. Dabei legt das Unternehmen wie bereits zuvor einen Wechselkurs von 1,40 Dollar zum Euro zugrunde. Flugzeugpreise werden grundsätzlich in Dollar festgelegt. Weil der Euro inzwischen nur noch 1,23 Dollar kostet, nimmt EADS derzeit je Flugzeug jedoch mehr ein als noch vor wenigen Monaten.

Vorerst hat das Unternehmen unter dem Strich wenig davon: Es hat sich für dieses und das kommende Jahr bereits für teures Geld gegen solche Währungsschwankungen abgesichert.

Rückkehr in die schwarzen Zahlen

Dennoch peilt der Konzern für 2010 die Rückkehr in die schwarzen Zahlen an: Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und außerordentlichen Posten, bei EADS als EBIT bezeichnet, soll sich auf etwa eine Milliarde Euro belaufen. 2009 hatte hier noch ein operativer Verlust von 322 Millionen Euro gestanden, unter anderem wegen der Probleme beim Airbus A380. Deswegen sollen die Aktionäre bei der Hauptversammlung auf eine Dividende für das vergangene Jahr verzichten. EADS wolle die Dividendenzahlungen allerdings so schnell wie möglich wieder aufnehmen, sagte Aufsichtsratschef Bodo Uebber.

Der größte Passagierflieger der Welt dürfte EADS auch in diesem und den kommenden Jahren zu schaffen machen. Zwar sind die technischen Probleme nach Unternehmensangaben mittlerweile gelöst, doch die Produktionskosten sind nach wie vor zu hoch. Erst in fünf Jahren soll das Flugzeug Gewinn abwerfen. Auch der Militärtransporter A400M, dessen Mehrkosten EADS im Vorjahr tief in die roten Zahlen gerissen hatten, macht dem Konzern weiterhin zu schaffen. Zudem stellt die Entwicklung des Langstreckenjets Airbus A350 das Unternehmen für neue Aufgaben.

Anzeichen für Aufschwung in der Luftfahrt


Die Entwicklung bei den Fluggesellschaften macht der EADS-Führung trotz der Flugverbote nach dem Vulkanausbruch in Island Mut. "Wir haben Anzeichen für einen Aufschwung in der Luftfahrt gesehen, sowohl im Passagier- als auch im Frachtgeschäft", sagte Gallois. Für 2010 erwartet er weiterhin, dass die wichtigste Konzerntochter Airbus den Auslieferungsrekord von 2009 wiederholen und 498 Verkehrsflugzeuge ausliefern kann. Zudem sollen 250 bis 300 Aufträge für neue Flugzeuge eingehen.

© dpa-AFX | Abb.: AIrbus S.A.S. | 01.06.2010 14:30


Kommentare (0) Zur Startseite

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden