Farnborough 2010
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Orderboom nach Krisenjahr berauscht Luftfahrtindustrie

Airbus
Airbus A380, © Airbus S.A.S.

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FARNBOROUGH - Der US-Flugzeugbauer Boeing und sein europäischer Rivale Airbus heimsen weitere Milliardenaufträge auf der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough ein. Kauffreudig zeigten sich am Dienstag Fluggesellschaften aus Asien, dem Nahen Osten, Südamerika und Großbritannien. Zudem sagten Flugzeugleasinggesellschaften den beiden Branchenführern Großaufträge zu. Der brasilianische Flugzeugbauer Embraer konnte sich ebenfalls Bestellungen in Milliardenhöhe sichern.

Den größten Batzen bekam am Dienstag die EADS-Tochter Airbus ab. Hong Kong Airlines entschied sich für 15 Exemplare des neuesten Modells A350 und wandelt dafür einen bestehenden Auftrag um. Weil sich der Flieger noch in der Entwicklung befindet und die Auslieferung an Hong Kong Airlines erst für 2018 erwartet wird, will die Gesellschaft ab dem Jahr 2012 zusätzlich zehn A330 kaufen. Airbus bezifferte den Wert der Absichtserklärung nach Listenpreisen auf insgesamt 5,7 Milliarden US-Dollar.

Zudem unterzeichnete die chilenische Fluggesellschaft LAN Airlines eine Absichtserklärung zum Kauf von 50 Airbus-Jets der A320-Familie. Der Auftrag käme damit auf einen Wert von etwa fünf Milliarden Dollar. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen hohe Rabatte üblich.

Insgesamt hat Airbus seit Montag damit Festbestellungen und Absichtserklärungen für netto 197 Flugzeuge eingesammelt. Der Gesamtwert der Aufträge liegt bei rund 22 Milliarden US-Dollar. Boeing kommt auf 154 Flugzeuge und einen Auftragswert von etwa 19 Milliarden Dollar.

Die größte Order des Dienstags kam für Boeing von dem neu gegründeten Flugzeugfinanzierer ALC. Das Unternehmen von Steven Udvar-Hazy, der zuvor die Flugzeugleasingsparte des US-Versicherers AIG geleitet hatte, unterzeichnete eine vorläufige Bestellung von 60 Boeing 737-800 im Wert von rund vier Milliarden Dollar, die ab 2012 ausgeliefert werden sollen. Ein Festauftrag für zwölf Flieger des Typs für gut 900 Millionen Dollar kam von der irischen Flugzeugleasingfirma Avolon. Die jordanische Fluggesellschaft Royal Jordanian orderte drei Exemplare der Boeing 787-8 "Dreamliner" im Wert von 500 Millionen US-Dollar.

25.000 Besucher am Eröffnungstag


Der brasilianische Flugzeugbauer Embraer erhielt einen Milliardenauftrag aus Großbritannien. Die Billigflieger Flybe bestellte 35 Regionaljets des Typs Embraer 175. Laut Liste sind die Maschinen 1,3 Milliarden Dollar wert. Einschließlich Optionen und Kaufrechten könnte der Auftrag auf 140 Flieger und 5,0 Milliarden Dollar wachsen. Die Leasingfirma ALC gab eine Absichtserklärung zum Kauf von 15 Embraer 190 ab und sicherte sich zwei Kaufoptionen.

Noch bis Sonntag zeigen Flugzeugbauer und Zulieferer in Farnborough nahe London ihre neuesten Entwicklungen, darunter die Boeing 787 "Dreamliner", der Airbus A380 und der Militärtransporter A400M. Die Zahl der Aussteller wuchs gegenüber der letzten Ausstellung vor zwei Jahren um fast 60 auf 1.450. Alleine am Montag wurden 25.000 Besucher gezählt. Am Wochenende ist die Ausstellung auch für das breite Publikum geöffnet. Der "Dreamliner" sollte die Messe allerdings bereits am Dienstag wieder verlassen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: AIrbus S.A.S. | 21.07.2010 09:00

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Beitrag vom 21.07.2010 - 14:05 Uhr
Well, the Boeing 787 already flew back to Seattle.


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