O’Leary-Gespräch
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Ryanair sieht Ende ihrer günstigen Ticketpreise kommen

Ryanair am Airport Weeze
Ryanair am Airport Weeze, © Airport Weeze

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LONDON -  Ryanair-Chef Michael O’Leary geht davon aus, dass seine Fluggesellschaft mittelfristig keine Tickets mehr zu Low-Fare-Konditionen anbieten könne. Dies sagte er am Wochenende dem britischen "Observer". Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair plant demzufolge, ihre durchschnittlichen Endpreise in Zukunft weiter anzuheben und sich Mitbewerbern in der Branche anzupassen. Ticketpreise um die 40 Euro seien im heutigen Marktumfeld unhaltbar, so O’Leary.

Hintergrund ist, dass die Airline immer höheren Kosten ausgesetzt sei. Diese entstehen beispielsweise dadurch, dass Ryanair dazu tendiere, künftig größere Airports statt Regionalflughäfen anzufliegen. Dies sei O’Leary zufolge Voraussetzung für die Erschließung weiterer Marktanteile. Nur dadurch könne man weiter wachsen.

Die rund 250 Ryanair-Flugzeuge landen derzeit hauptsächlich auf kleineren, abseits der europäischer Metropolen gelegenen  Regionalflughäfen. Zuletzt wurden aber auch die Aktivitäten auf großen Airports wie Edinburgh oder Barcelona El Prat ausgebaut. Dort seien die Passagiere dazu bereit, tendenziell mehr für einen Flug zu bezahlen.

Der Airlinechef fordert im Gespräch mit der britischen Zeitung daher eine Abkehr von der bisherigen Mentalität, die günstigsten Preise am Markt anbieten zu wollen. Vielmehr wolle man nun andere Merkmale bewerben, beispielsweise das junge Flottenalter der Airline von derzeit nur 3,1 Jahren.

O’Leary will noch länger im Amt bleiben

Auf die Frage, wann er die Zeit reif für einen Führungswechsel sehe, sagte O’Leary dem "Observer", dass er solange Chef der Fluggesellschaft bleiben wolle, bis diese aus heutiger Sicht ihre Größe knapp verdoppelt habe. Als Maß hierfür nennt er eine Flottengröße von 400 Flugzeugen. "Dann betrage die Wachstumsrate auch nur noch zwei oder drei Prozent und es werde ein neues Management benötigt", so O’Leary.

Erst vergangene Woche hatte O’Leary mitgeteilt, dass er erwäge, bis zu 300 neue Flugzeuge zu bestellen. Dabei könnte neben dem US-Hersteller Boeing auch die EADS-Tochter Airbus zum Zuge kommen. Nach monatelangem Tauziehen hatten Ryanair und Boeing im Dezember 2009 Verhandlungen über bis zu 200 neue 737 abgebrochen. Nach dem Scheitern der Verhandlungen hatte Ryanair noch erklärt, Flotteninvestitionen deutlich zurückzufahren.
© aero.de | Abb.: Airport Weeze | 13.09.2010 08:25

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Beitrag vom 15.09.2010 - 16:49 Uhr
Traue keiner Statistik, aber es spricht halt doch für sich, dass bislang keiner der großen europäischen "Billig"-Flieger bislang einen Hull-Loss vorzuweisen hat. Wenn man sich dagegen mal Air France anschaut, so haben die seit 1988 vier solcher Verluste vorzuweisen. Ich weiß nicht, wo sollte man sich jetzt mehr Sorgen machen?
Beitrag vom 15.09.2010 - 16:41 Uhr
Ach Gottchen, nur weil sie noch keinen Hull-Loss zu beklagen haben, heisst das noch nicht, dass es nicht schon genug Zwischenfälle gab. Traue nie einer Statistik...
Beitrag vom 15.09.2010 - 16:33 Uhr
Leute,

O'Leary erzählt viel:
- mal 200 nun 300 neue Flugzeuge
- mal Billigstpreise zu Flügen in die "Pampa", dann "höherwertige" Flüge zu den Knoten
- mal Stehstühle (für Passagiere in Badeklamotten mit Badetaschen zwischen den Füßen)
....

Darin mag auch Wahres stecken!
Vielleicht kommt auch irgendwann mal "Butter bei die Fische" - so alt ist er doch nicht!


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