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"Viele Ingenieure werden noch beim A380 bleiben, wir stehen mitten in der Entwicklung des A400M und treten in die Produktionphase des A350 XWB ein", sagte Enders. "Daher müssen wir sehr sorgfältig abwägen, ob wir in der Lage sind, zeitgleich an einem A320 mit neuen Triebwerken zu arbeiten." Sollte sich Airbus zu Gunsten anderer Programme letztlich doch gegen die A320 NEO (New Engine Option) entscheiden, "würde dies sicher auch nicht den Himmel über unseren Köpfen zum Einsturz bringen".
Airbus hatte eine Entscheidung über neue Triebwerke zu Jahresanfang noch bis Sommer angekündigt, danach aber mehrfach zurückgestellt. Nach aktuellem Stand soll in Toulouse bis Jahresende ein Beschluss über die Einführung neuer Antriebe im Brot-und-Butter-Programm gefasst werden. Als aussichtsreich gelten die PW1000G Antriebe des Herstellers Pratt & Whitney und die Leap-X Technologie des amerikanisch-französichen Konsortiums CFM.
Boeing rückte von der Idee neuer Triebwerke an seinem Konkurrenzmodell 737 zuletzt hingegen deutlich ab. "Unsere Kunden haben wenig Interesse an einem Re-Engining gezeigt", sagte Boeing Finanzvorstand James Bell unlängst gegenüber Finanzanalysten in New York.
Neue Antriebstechnologien könnten die Effizienz der Triebwerke zwar um "10 bis 15 Prozent" erhöhen, fasste Bell die Erkenntnisse seiner Ingenieure zusammen. Ein höheres Gewicht der Flugzeuge und Kosten unterschiedlicher Flotten bei den Airlines würden die tatsächlichen Einsparungen aber geringer ausfallen lassen. Unter dem Strich verbliebe nach Berechnungen Boeings lediglich eine "Verbesserung im einstelligen Prozentbereich".
Udvar-Hazy sieht wenig Mehrwert
Ähnlich äußerte sich jetzt auch Branchenschwergewicht Steve Udvar-Hazy. Abseits einer besseren Umweltleistung und einer Reduzierung von Lärmemissionen nehme sich der tatsächliche wirtschaftliche Mehrwert (eines Engine Upgrade, Red.) für Eigner und Betreiber der Flotten sehr gering aus, erklärte Udvar-Hazy am Dienstag bei einer Podiumsdiskussion während der 17. Europakonferenz des Interessenverbands ISTAT in München.
Udvar-Hazy hatte im Frühjahr den von ihm einst gegründeten Flottenfinanzierer ILFC verlassen, um sich wenige Monate später mit der Air Lease Corporation (ALC) am Leasingmarkt für Verkehrsflugzeuge zurückzumelden.
© aero.de | Abb.: Airbus S.A.S. | 13.10.2010 14:02
Kommentare (8) Zur Startseite
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Dieser Beitrag wurde am 14.10.2010 14:15 Uhr bearbeitet.
Airbus könnte also das und den GTF von PW/MTU anbieten.
Ich würde mich wundern, wenn Airbus den Vorteil des relativ überschaubaren Modifikations - Aufwands gegenüber der 737 ( Flügel / Aufhängung / Fahrwerk ) nicht nutzt. Auch die Kosten mit ca. 1 - 1,5 Mrd € halten sich gegenüber einer kompletten Neuentwicklung mit ca. 10 Mrd noch im Rahmen, zumal für die ja lt. allen Experten erst ab ca. 2020 die nötigen Technologien und Komponenten verfügbar sind.
Dieser Beitrag wurde am 14.10.2010 11:41 Uhr bearbeitet.