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Der Insolvenz vorausgegangen war "ein Investorenprozess, der leider nicht in der erforderlichen Schnelligkeit realisiert werden konnte", schreibt Hamburg International am Mittag auf ihren Internetseiten. "Die Gespräche mit den Interessenten werden nunmehr gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter weiter geführt."
Bislang sei es trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten gelungen, alle Passagiere an ihren Zielort zu bringen. "Diese Bemühungen werden in den kommenden Tagen durch die Mitarbeiter der Fluggesellschaft engagiert fortgesetzt", erklärt das Unternehmen. Der Vertrieb von Tickets über die Internetseiten wurde am Mittwoch eingestellt.
Die 1998 gegründete Fluggesellschaft verfügte zuletzt über acht Airbus A319 und eine Boeing 737-700 in ihrer Flotte. In diesem Jahr wollte Hamburg International erstmals die Marke von einer Million Passagiere nehmen. Das Unternehmen gehört den geschäftsführenden Gesellschaftern Norbert Grella, Klaus Schlichtmann und Christoph von Saldern. Ein Minderheitanteil liegt beim Reiseunternehmer Vural Öger.
Rückzug aus Weeze
Hamburg International beschäftigt etwa 320 Mitarbeiter. Das fliegende Personal ist auf Stationen in Hamburg, Berlin, Friedrichshafen, Köln/Bonn, München, Stuttgart, Saarbrücken und Weeze verteilt.
Das Unternehmen wird seinen Flugbetrieb in jedem Fall deutlich einschränken. Die Verbindungen ab Weeze werden gestrichen. "Diese Information haben wir (von der Fluggesellschaft, Red.) erhalten", bestätigte ein Flughafensprecher am Mittwoch gegenüber aero.de. Hamburg International bediente ab Weeze zwölf Ferienziele vorwiegend im Mittelmeerraum. Im Jahr 2009 stationierte Hamburg International eine Maschine ihrer Flotte fest am Niederrhein.
Update 16.15 Uhr: LBA schließt Flugbetrieb
Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) hat am Mittwoch das Ruhen der Betriebsgenehmigung sowie des Luftverkehrsbetreiberzeugnisses von Hamburg International ab dem 20. Oktober 2010, 24.00 Uhr, angeordnet.
"Nach Feststellung des Luftfahrt-Bundesamtes kann das Luftfahrtunternehmen seine laufend nachzuweisende wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nach der Verordnung (EG) Nr. 1008/2008 nicht mehr erbringen", begründete die Behörde den Schritt. Hamburg International ist daher ab dem oben genannten Zeitraum nicht mehr berechtigt, mit seinen Flugzeugen Fluggäste, Post und Fracht im gewerblichen Luftverkehr zu befördern.
© aero.de | Abb.: Flughafen Weeze | 20.10.2010 09:36
Kommentare (6) Zur Startseite
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Nun wissen wir warum.
Zum Glück geht es in der Luftfahrt wieder aufwärts, da finden die Kollegen schnell eine andere Stelle.