Ungemach am Bodensee
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Austrian und Flughafen Altenrhein streiten über Verträge

Flughafen St.Gallen/Altenrhein
Flughafen St.Gallen/Altenrhein, © Flughafen St.Gallen/Altenrhein

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WIEN - Der Schweizer Bodenseeairport St.-Gallen Altenrhein hat alle Nutzungsverträge mit Austrian Airlines gekündigt. Eine Linie nach Wien will der Flughafen künftig mit der eigenen Peoples Viennaline bedienen. Zwischen Wien und dem Bodensee brodelt es gewaltig. Austrian will weiter in Altenrhein bleiben. Gespräche über eine Zusammenarbeit mit Peoples Viennaline wurden aber in der Zwischenzeit abgebrochen, erklärte Austrian am Mittwoch.

Laut Austrian habe es zu dem Thema - entgegen der Darstellung aus Altenrhein - zu keiner Zeit eine Einigung gegeben. Stattdessen sei durch Ankündigung von Gebührenerhöhungen Druck auf Austrian ausgeübt worden.

"Der Flughafen hat uns im Mai völlig überraschend mitgeteilt, dass er die Gebühren für die Bodenabfertigung zum 1. August 2010 um 40 Prozent erhöhen will – und das obwohl er bereits deutlich teurer ist als vergleichbare Flughäfen", erklärte Austrian-Sprecher Michael Braun in einer Email an aero.at. "Wir haben dem Flughafen klar gemacht, dass wir diese Gebührenerhöhung nicht akzeptieren können. Die Kosten würden für uns so stark steigen, dass die Strecke nicht mehr wirtschaftlich bedienbar wäre."

Daraufhin habe der Flughafen mitgeteilt, eine eigene Fluggesellschaft zu gründen und Austrian gebeten, "Gespräche über eine mögliche Kooperation auf dieser Strecke in Form eines Code-Shares aufzunehmen", führte Braun aus. "Diese Gespräche haben keine Einigung gebracht."

Austrian will zunächst weiter an der Strecke nach Altenrhein festhalten und verweist auf eine Kündigungsfrist von fünf Jahren in den Verträgen mit dem Airport. Sollte der Flughafen nicht einlenken, will Austrian rechtliche Schritt einleiten. Zeitgleich schließt Wien eine Aufgabe des Airports aber nicht mehr aus.

"Wir planen, die Strecke Altenrhein-Wien mit dem bestehenden Flugprogramm weiter zu bedienen", sagte Braun. "Und zwar – wie bei allen unseren Strecken – solange dies wirtschaftlich sinnvoll ist. Falls sich die Rahmenbedingungen ändern, zum Beispiel durch eine drastische Gebührenerhöhung des Flughafens - müssten wir unser Flugprogramm auf der Strecke Altenrhein-Wien natürlich überprüfen."

Friedrichshafen mögliche Alternative

Als Alternative zu Altenrhein bietet sich der nahegelegene Flughafen Friedrichshafen an, an dem der Flughafen Wien eine Minderheitsbeteilung hält. Die Entwicklung auf der Schweizer Seite des Bodensees überrascht auch, weil das Peoples Projekt ohne Code Share-Anschlüsse an das AUA-Netz auf reinen Lokalverkehr angewiesen und damit wohl kaum lebensfähig wäre.

Wenig Sorgen bereitet das Vorhaben Konkurrent Intersky. aero.at gegenüber betonte Intersky Geschäftsführer Claus Bernatzik, dass er mit seinen Turboprops den Altenrheiner E-Jets über den Preis jederzeit Paroli bieten könne. So sieht Bernatzik auch durchaus Raum für eine Zusammenarbeit mit Austrian. Verliert Altenrhein hingegen die AUA, gäbe es auch kein Zurück mehr, der Linenverkehr ab Altenrhein könnte damit schnell Geschichte sein.

© aero.at, aero.de | Abb.: Gerhard Vysocan, edition airside | 21.10.2010 13:00


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