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Am Bau der 787 ist ein großer Kreis internationaler Zulieferer beteiligt. Das komplexe Produktionssystem stellte Boeing bereits mehrfach vor Probleme. Die 787 ist nach sechs Verzögerungen inzwischen gut drei Jahre hinter ihren ursprünglichen Zeitplan zurückgefallen. Die störungsanfällige Lieferkette gilt als wesentlicher Faktor für die Schwierigkeiten des Programms.
Anfang November warf ein Feuer an Bord der Testmaschine ZA002 die Flugerprobung der 787 kurz vor ihrer finalen Phase zurück. Boeing schätzt die Auswirkungen des Vorfalls auf den Beginn der Auslieferungen gegenwärtig noch ab. Seit Wochen finden keine Testflüge mit der 787 mehr statt. Eine überarbeitete Programm- und Lieferplanung wird das EIS der 787 nach Einschätzung von Beobachtern in das zweite Halbjahr 2011 verlegen.
Doch bereits vor dem Zwischenfall mit ZA002 gab es Spekulationen über eine siebte Programmverzögerung. Über den Sommer tauchen immer neue Probleme auf. Mal haben Kunden zeitaufwendige Sonderwünsche, mal kommen die neuen Rolls-Royce-Triebwerke zu spät, ein anderes Mal schlampt ein italienischer Zulieferer beim Höhenleitwerk.
Vor Jahresfrist musste Boeing den Programmplan wegen notwendiger Nacharbeiten an der Tragflächenkonstruktion korrigieren. Eine unter Belastung vorzeitige Delamination der Tragflächenstringer am Übergang zur Wingbox hatte das 787-Programm im Juni 2009 um sechs Monate zurückgeworgen.
Hoffnungsträger und Sorgenkind
Der 787 Dreamliner ist Hoffnungsträger und Sorgenkind zugleich. Dank einer neuartigen Konstruktion aus leichten Verbundmaterialien erhoffen sich Boeing und die von hohen Spritpreisen geplagten Airlines deutliche Treibstoffeinsparungen. Gerade die neuen Materialien machten aber von Anfang an Probleme.
Die Pannenserie hat Boeing einen Milliardenbetrag gekostet. Etliche Kunden sprangen ab, andere verlangten Schadensersatz für die lange Wartezeit. 847 Maschinen sind bislang verkauft; seit dem Sommer kam kein neuer Auftrag hinzu.
© aero.de, dpa | Abb.: The Boeing Company | 08.12.2010 09:30
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