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Airbus bangt um staatliche Exportkredite

Enders
Airbus Vorstandschef Tom Enders, © Airbus S.A.S.

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HAMBURG - Die EADS-Tochter Airbus ist bange vor der anstehenden Neuregelung staatlicher Exportgarantien. Airbus-Chef Thomas Enders warne in einem Brief an
die Wirtschaftsminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien vor einer Verringerung der Garantien, berichtet die "Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe). Enders sehe den Airbus-Absatz durch eine drohende Verschlechterung der Finanzgarantien gefährdet.

"Wir sehen dann eine Gefahr für 5.000 Arbeitsplätze bei Airbus und weiteren 10.000 Stellen in der Zulieferindustrie", sagte ein Unternehmenssprecher dem Blatt. Je nach Neugestaltung könnte die Hälfte der staatlich garantierten Finanzierungen nicht mehr zustande kommen.

Die Warnung von Enders kommt kurz vor der für Donnerstag in Brüssel geplanten Verhandlungsrunde der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über eine Neureglung der Flugzeugexportfinanzierung. Airbus und auch Rivale Boeing profitierten während der Finanzkrise im Geschäftsjahr 2008/09 von Staatsgarantien, weil 35 bis 40 Prozent der Auslieferungen staatliche abgesichert waren.

Die Garantiequote hat sich wieder halbiert. Enders schlage eine Neuregelung für Flugzeuge vor, die von Januar 2013 an ausgeliefert werden, berichtet das Blatt weiter.

© dpa, aero.de | Abb.: Airbus S.A.S. | 15.12.2010 08:55

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Beitrag vom 16.12.2010 - 10:56 Uhr
Manchmal haben Äpfel und Birnen einen gemeinsamen Nenner. Wer Kredite gibt oder auch nur garantiert hat gleichermaßen das Risiko das er im Fall der Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers nicht wieder leicht an sein Geld kommt. Die Banken in den USA hätten auch keine Probleme wenn bei den Immobilien, die zur Sicherheit der Kredite dienten, der Erlös die Kreditsumme erreicht oder zumindest fast erreichen würde. Hat aber nicht annähernd gereicht.

Auch Flugzeuge sind nicht immer ganz unproblematisch zu Geld zu machen. Allerdings gebe ich zu das eine Airline und ein Flugzeug einen besseren Sicherheits-Status haben als ein arbeitsloser ungelernter unvermögender und ungebildeter amerikanischer Immobilienbesitzer. In Zeiten in denen ganze Staaten vor der Kreditunwürdigkeit stehen ist trotzdem etwas mehr Sorgfalt gefragt.

Dieser Beitrag wurde am 16.12.2010 12:22 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.12.2010 - 10:22 Uhr
Äpfel und Birnen.....

Hier geht es um Kredite an die Airlines für einzelne Flugzeuge.
Die Konditionen sind in der Regel sogar schlechter als so manche "freie" Finanzierung.

Ich gebe Dir aber Recht was den dramatischen Ton angeht. Das ist in der Tat sehr überzogen....
Beitrag vom 15.12.2010 - 12:15 Uhr
Gerade noch wird eine geradezu euphorische Prognose gemacht und nur wenige Tage später hängt alles angeblich wieder von satten staatlichen Garantien ab. Nicht das ich absolut etwas gegen gewisse staatliche Absicherungen bin. Die sind im internationalem Handel üblich und generell auch sinnvoll. Nur muss das alles in einem vertretbaren Rahmen bleiben.

Otto Normalverbraucher wie wir bürgen mit unseren Steuern schon de facto für den Schlendrian in einigen Euro-Ländern. Und diese Bürgschaften werden m. E. irgendwann auch fällig. Der Staat sollte deshalb sich auf das beschränken was die Aufgabe des Staates ist. Alles und jedes mit Steuergeldern abzusichern ist nicht seine Aufgabe.

Zur Erinnerung, in den USA haben ja einige Versicherungen (Fanny Mae, AIG oder wie sie alle heißen) die ganze Blase im Immobilien- und Banksektor (rück-) versichert. Als alles platzte war wieder der Steuerzahler dran. Folge, gigantische Schulden der USA. Müssen wir nicht wiederholen.


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