Geringerer Spritverbrauch
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Easyjet startet Feldversuch mit Nano-Lackierung

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EasyJet Airbus A319, © Ingo Lang, edition airside

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LONDON - Easyjet hat acht A319 Flugzeuge mit einer neuartigen Nano-Lackierung versehen, die den Luftwiderstand der Maschinen deutlich senken soll. Die Beschichtung wird auf den Lack aufgetragen und soll bis zu zwei Prozent Sprit einsparen. Die ultraleichte Polymer-Beschichtung basiert auf Nano-Technologie und wiegt für einen Airbus A319 nur 117 Gramm. Mit dem Feldversuch sollen zunächst über einen Zeitraum von zwölf Monaten Erfahrungen im Alltagsbetrieb gesammelt werden.

Die Technik wurde in der Militärfliegerei bereits erfolgreich angewendet. Gegenüber BBC erwartet sich Easyjet CEO Carolyn McCall bei einer flottenweiten Einführung jährliche Einsparungen beim Spritverbrauch von bis zu 15 Millionen Pfund (18 Mio EUR). Der Minderverbrauch läge pro Maschine je nach Einsatzprofil zwischen 100 und 250 Tonnen Kerosin im Jahr.

Bei den gegenwärtigen Spritkosten um die 100 USD/Faß verbrennt Easyjet mit ihren knapp 200 Maschinen jährlich Kerosin für rund 750 Millionen Pfund (843 Mio EUR). Laut Carolyn McCall macht das rund 40 Prozent der operativen Kosten aus. "Da müssen wir so effizient wie nur irgend möglich vorgehen", so McCall.

Bewährt sich die neue Lackierung im Alltag, ist damit zu rechnen, dass sie industrieweit zum Einsatz kommt. Immerhin entspräche die relativ einfach zu implementierende Technik in etwa den Einsparungen, die sich Boeing durch ihr angekündigtes Verbesserungsprogramm bei Triebwerken und  Aerodynamik der 737NG Reihe erwartet.
© aero.at | Abb.: Ingo Lang, edition airside | 14.02.2011 16:23

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Beitrag vom 15.02.2011 - 16:54 Uhr
Einige interessante Details:
Es handelt sich nicht um einen farbigen Lack, sondern um ein darüber gezogenes Schutz-Coating.
Dieses Nano-Coating wird in UK von  http://www.tripleops.com vertrieben.
Es soll sich um eine schon seit 20 Jahren beim US-Militär eingeführte Technologie handeln. Auf einer Grafik wird gezeigt, daß die Nano-Partikel Unebenheiten ausfüllen und die Oberflächenglätte angeblich erheblich erhöhen. Auch Eisbildung auf der Außenhaut und andere Anhaftungen sollen reduziert werden.

Ob man von diesem Feldversuch später noch mal etwas hört?

Anwendungen im Flugzeug-Innenbereich, im Bootsbau, bei LKW, bei Solarpaneelen und bei Windrädern werden auch gezeigt.

Gruß Gustl

Beitrag vom 15.02.2011 - 15:22 Uhr
Wenn man eine hochpolierte spiegelnde Oberfläche (von was auch immer) sieht denkt man automatisch glatter geht es nicht. Wenn man dann davon Vergrößerungen unter dem Elektronenmiskroskop sieht muss die Auflösung nicht einmal maximal sein und man sieht eine einzige Kraterlandschaft.Wenn ich das richtig verstanden habe wird mit elektolytischen Tricks versucht diese Kraterlandschaft mit Nanopartikeln zu glätten.

Wenn das möglich ist kann man sich schon einen Effekt vorstellen. Wie lange der anhält ist eine andere Frage. Selbst in relativ sauberer Luft sind Schmutzpartikel die bei 850 kmh aufprallen doch der reinste Scheuersand. Ich kann mich daran erinnern das festgestellt wurde das die Haifischhaut durch eher rauhere Oberfläche (nach einen bestimmten Muster) ebenfalls leichteres gleiten ermöglicht. Man hat das angeblich auch mit Flugzeugoberflächen getestet. Scheint aber wohl nicht praktikabal gewesen zu sein denn davon hab ich nix mehr gehört.
Beitrag vom 15.02.2011 - 14:26 Uhr
Ich wundere mich ein wenig. Dies ist doch hier ein Forum, das sich z.T. euphorisch mit technologischem Neuland beschäftigt.

Nano-Lackierung ist nur der Oberbegriff für einige völlig neue Problemlösungen in der farblichen Schutzbeschichtung. Was beim Autolack gilt, hat sicherlich nichts mit dem Flugzeuglack zu tun, aber ich bin Laie.
Wenn jemand einen Feldversuch in Voll-Lackierung mit 8 Maschinen durchführt, dann ist die Entwicklung schon recht weit. Aber was weis man z. B. über Langzeiteigenschaften. Flugzeug-Lack wird in jedem Flugzyklus von teilweise 50°C auf unter –50°C abgekühlt und wieder aufgeheizt. Was machen Flugasche, Sonneneinstrahlung und ätzende Luftbestandteile. Wenn man dann alles im Griff hat, ist man vermutlich verblüfft, daß ein Vogelschiß alles zerstört.

Farbchemie ist hier High-Tec. Da läuft die F+E auf Hochtouren.
Auch bei Lacken sehe ich eine interessante Entwicklung mit Treibstoffeinsparungen.

Gruß Gustl


Dieser Beitrag wurde am 15.02.2011 14:31 Uhr bearbeitet.


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