O'Leary erwartet neue Fusionen
Älter als 7 Tage

Ryanair kappt Wachstumsziele auf Branchendurchschnitt

Ryanair
Ryanair Boeing 737-800, © The Boeing Company

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MÜNCHEN - Der irische LCC Ryanair steuert nach Ansicht seines Chefs beim Wachstum auf das Normalniveau der Branche zu. "Wir haben mit 20 Prozent angefangen, dann 15, letztes Jahr waren es 11 und dieses Jahr vielleicht 9 Prozent", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). In den nächsten zwei Jahren würden die Zuwächse auf sieben bis fünf Prozent zurückgehen.

In der Folgzeit seien drei bis fünf Prozent realistisch - je nachdem, ob das Unternehmen an neue Flugzeuge komme oder nicht. Ryanair hat gerade die 300. 737-800 von Boeing übernommen. Die Airline unterhält die größte 737-800-Flotte der Welt. Im laufenden Jahr wird Boeing weitere 36 737-800 an die Iren liefern.

Verhandlungen über einen Folgeauftrag waren im Herbst 2009 gescheitert. Im vergangenen September kündigte Ryanair aber an, mit den Herstellern neue Gespräche über 200 bis 300 neue Flugzeuge zu führen. Neue Flugzeuge würde O'Leary auch in Russland oder China bestellen, wenn die dortigen Hersteller taugliche Modelle zu verlässlichen Terminen liefern könnten.

Ryanair habe mit dem russischen Hersteller UAC und der chinesischen Comcac gesprochen, die beide in wenigen Jahren mit eigenen Modellen Boeing und Airbus Konkurrenz machen wollen. Überzeugt ist Leary jedoch noch nicht: "Im Moment sind das nur schöne Broschüren. Bis zum echten Flugzeug ist es ein langer Weg."

Ticketsteuer "vorübergehende Erscheinung"

Die deutsche Ticketsteuer betrachtet O'Leary als eine vorübergehende Erscheinung. "Es ist einfach nur eine einfache Methode, den Leuten noch mehr Geld zu klauen", sagte er. "Die Abgabe wird über kurz oder lang wieder abgeschafft." Die Auswirkungen der Steuer bei Ryanair hielten sich bislang in Grenzen. Erst im Sommer werde es einen großen Rückgang im Flugplan geben. Bislang habe die Gesellschaft die Preise gesenkt und den Steuerbetrag von acht Euro für den Passagier auf diese Weise "auf dem Tisch liegen lassen".

Die Ryanair-Flotte umfasst inzwischen 280 Flugzeuge. Der Versuch der Billigfluggesellschaft, die ehemalige Staatslinie Aer Lingus zu übernehmen, war an den europäischen Wettbewerbshütern gescheitert. Dennoch erwartet der Manager, dass der Fusionsreigen in Europa weitergeht.

O'Leary: Lufthansa wird Air Berlin kaufen

Auch die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin wird nach O'Learys Einschätzung nicht dauerhaft eigenständig bleiben: "Es ist nur die Frage, wer sie wann kaufen wird. Sie werden es weiterhin schwer haben, aber am Ende wird sie wohl Lufthansa kaufen müssen, freiwillig oder nicht."

Sinkende Wachstumsraten sieht der Manager, der für seine markigen Sprüche bekannt ist, auch als den Countdown für seine Zeit an der Ryanair-Spitze. "Wenn die Airline langsam abbremst auf drei, vier oder fünf Prozent Wachstum pro Jahr und Ryanair zusammen mit Lufthansa, BA (British Airways) und Air France-KLM eine der vier großen europäischen Airlines ist, ist ein anderer Stil nötig als der, den ich in den vergangenen 20 Jahren verfolgt habe."
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: The Boeing Company | 28.02.2011 11:47

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Beitrag vom 28.02.2011 - 18:17 Uhr
sorry, my friend, ich habe mich nicht auf dpa und auch nicht auf die sz bezogen, sondern auf den eigenen bericht von flightglobal. also kein lesefehler meinerseits.
Und mein Einwand bezog sich auf die Kritik am aero-Bericht (Lesemängel), der stammt von der dpa.

Dass MOL die Plattform SZ für seine Thesen nutzt, darf freilich niemand wundern, schon gar nicht, wenn er mit provokanten Fragen gefüttert wird. Logisch, dass er dann los legt. "Scher mich nix um die Umwelt", hat aber schon wieder was. Was MOL schert, ist jeder unnötig verbrannte Liter Sprit, den er zahlen muss. Unterm Strich ist das wahrscheinlich aber effektiver als das ganze Umweltgesäusel von so manchem seiner Kollegen. Gäbs eine echte Umweltbilanz, wär er vermutlich der Primus, kommt ja nicht umsonst von der 'grünen' Insel.
Beitrag vom 28.02.2011 - 16:48 Uhr
@bluedanube
sorry, my friend, ich habe mich nicht auf dpa und auch nicht auf die sz bezogen, sondern auf den eigenen bericht von flightglobal. also kein lesefehler meinerseits.
im übrigen, das sz interview von dem "fachjournalisten" jens flottau ist genau das, was mol am liebsten hat, riesenbericht mit all seinen phobien und unterstellungen in einer möglichst grossen zeitung zur untermauerung seiner krausen ideen als alles-besser-wisser.


saludos a todos
charlie.f.kohn@sixpence-pictures.com
photography // design // madrid
Beitrag vom 28.02.2011 - 15:45 Uhr
dieser lapsus betreffend die "grösste b737 flotte der welt" ist mal nicht auf der grossspurigkeit von moil gewachsen, sondern auf der unfähigkeit von aero.de eine pressemitteilung zu lesen.

Und die Kritik auf einer Unachtsamkeit, die Quellenangabe zu lesen. Das ist kein aero, sondern ein dpa.Bericht.
Das komplette Interview gibts hier:
 http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ryanair-chef-michael-oleary-die-umwelt-interessiert-mich-einen-dreck-1.1065678


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