Antriebskonzept für 2030
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Safran Open Rotor im Test

ISTRES - Safran hat am Dienstag offiziell den Erfolg der bislang im Geheimen durchgeführten Prüfstandsversuche mit dem Open Rotor in Istres gefeiert. Der Open Rotor Demonstrator, der im Rahmen des europäischen Clean Sky Forschungsprogramms entwickelt wurde, hatte sein Testprogramm wohl im Mai gestartet.

Wie sein Name schon sagt, verfügt der Open Rotor über nicht ummantelte Fans. In diesem Fall treibt ein Getriebe zwei gegenläufig rotierende Fans an. Mit dem Konzept soll der Kraftstoffverbrauch gegenüber dem CFM Leap um etwa 18 Prozent gesenkt werden. Eine Serienausführung könnte bis 2030 verfügbar sein.

Safran Open Rotor
Safran Open Rotor, © Safran

Das Open-Rotor-Programm läuft seit 2008, wobei sich die Tests um etwa zwei Jahre verzögerten. Partner im Rahmen des Clean Sky-Programms haben von der Europäischen Kommission für dieses Projekt über einen Zeitraum von acht Jahren 65 Millionen Euro erhalten. Insgesamt liegen die Kosten bei 127 Millionen Euro.

An dem von Safran geleitete Demonstrationsprogramm sind Partner wie GKN Aerospace, Avio und Safran Nacelles beteiligt. Vor den Bodenversuchen wurden unter anderem Windkanalversuche bei der französischen Luftfahrtforschungsagentur ONERA durchgeführt.

Unklare Marktchancen


Sie ergaben laut Hersteller, dass man mit neuen Blattformen den künftigen Lärmstandards (Chapter 14) genügen kann.

Safran Open Rotor, © Safran

Die Erfolgsaussichten eines Open Rotor sind dennoch ungewiss. Safran erforscht daher auch andere Antriebslösungen, insbesondere den UHBR (Ultra High Bypass Ratio), ein ummanteltes Turbofan-Triebwerk mit einem sehr hohen Nebenstromverhältnis, das den Kraftstoffverbrauch um 5 bis 10 Prozent reduzieren würde.

Safran Open Rotor, © Safran

Die UHBR wäre für die Flugzeughersteller eine glaubwürdige Lösung gegen 2025, da sie sich problemlos in bestehende Flugzeuge integrieren ließe. Gleichzeitig untersucht Safran auch verteilte, elektrische und hybride Antriebssysteme.
© FLUG REVUE - KS | Abb.: Safran | 04.10.2017 14:04

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Beitrag vom 05.10.2017 - 21:56 Uhr
RAT @ EDHI

wir wollen es mal nicht übertreiben. Die Lärmtröte RAT kommt doch nur beim F1 zum Einsatz. Der ist aber nicht täglich zu hören und sicherlich zu ertragen.
Ich wohne in der Einflugscheise zur RW05 nach EDHI.

Den Open Rotor würde ich mit der A400M vergleichen. Diese war im Anflug zur RW05 nach EDHI überhaupt nicht zu hören. Im Abflug lediglich ein sonores aber erträgliches brummen. Nicht vergleichbar mit einer A320 oder A380 im Steigflug.


Beitrag vom 05.10.2017 - 15:02 Uhr
Ich weiß das alles um die RAT, kommen mehrmals die Woche auf dem letzten Rest des Abnahmefluges vorbei. Da man diese Lärmtröte nicht in Griff bekommt zweifle ich auch bis zum Beweis des Gegenteils an einem leisen (wie ein neo mit P&W z.B. ?) open rotor.

Und nicht vergessen die RAT wird durch die Luft angetrieben bei schon reduzierter Geschwindigkeit während mit dem open rotor die volle Startleistung erzeugt werden muss. Die umgesetzte Leistung ist um ein vielfaches größer.
Beitrag vom 05.10.2017 - 14:04 Uhr
Auch wenn im Artikel steht das durch die besondere Blattform die Lärmproblem in den Griff zu kriegen sind zweifle ich daran. Begründung: Jedesmal wenn hier ein 320 mit ausgefahrener RAT vorbei kommt (in 3000 Fuss) frage mich muss das heute noch sein?

Ich vermute, Du wohnst in der Nähe von Finkenwerder? Dann weisst Du es bestimmt - RAT ist ein Notfall-Gerät und hier Bestandteil
von Abnahmeflüge. Die lässt sich auch nicht mehr einfahren. Und da die RAT eigentlich (besser) nie zum Einsatz kommt, kann man
hier sicherlich auf umständliche Blatt-Designs verzichten.


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