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Für den gewachsenen Flugplan nimmt Condor neues Fluggerät vom Typ Boeing 767-300ER in die Flotte. "Wir werden in den nächsten Monaten zwei Langstreckenflugzeuge dazu bekommen, ein weiteres in 2012", zitiert das "Handelsblatt" Condor-Chef Ralf Teckentrup am Montag. "Wir haben Ideen für Strecken, auf denen wir Mehrkapazität von bis zu fünf weiteren Flugzeugen einsetzen könnten."
Im April erhält Condor zunächst ihre zehnte 767-300ER. Die von GECAS geleaste Maschine mit Baujahr 1999 war zuvor bei Alitalia im Einsatz und wird bei Condor die Kennung D-ABUK tragen. Eine weitere 767-300ER soll im August folgen. Anfang 2012 soll die 767-Flotte auf zwölf Flugzeuge wachsen.
Mit den neuen Maschinen führt Condor im Sommer als Erstkunde - zunächst in einer Testphase - ein neues IFE von Lufthansa Systems ein. Condor und Lufthansa Systems hatten die neue IFE-Lösung BoardConnect im März auf der Touristikmesse ITB in Berlin vorgestellt.
Im BoardConnect-System treten mobile Geräte an die Stelle fest in Kabine oder Sitzen installierter Monitore. Das verringert den Wartungsaufwand und spart bei einer Boeing 767-300ER allein 500 Kilogramm Kabelgewicht und damit Treibstoff, sagte Condor-Produktmanager Rainer Kröpke aero.de in Berlin. Die Investitionen in das neue IFE würden sich allein damit schon rechnen.
Passagiere können sich mit WLAN-fähigen eigenen Geräten oder mit Tablets der Fluggesellschaft in die BoardConnect-Server einklinken. Über BoardConnect erhalten die Reisenden Zugriff auf Film-, Musik- und Spieleangebote, aus denen sie ein eigenes Unterhaltungsprogramm zusammenstellen.
"Wir können Passagiere zudem individuell über das System ansprechen und ihnen beispielsweise Informationen zu Anschlussflügen zur Verfügung stellen", beschrieb Kröpke eine weitere Perspektive der Lösung. Die Infrastruktur des BoardConnect-Systems kann langfristig auch für InFlight-Internetzugang erweitert werden. "Das wird für die Condor kommen", sagte Kröpke.
Das neue IFE ist Teil einer Strategie zum Ausbau des Langstreckengeschäfts bei Condor. Mit strategischen Kooperationen und Interlinings will Condor Passagierpotenziale auch abseits des Touristikverkehrs erschließen. Neben der Zusammenarbeit mit Alaska Airlines erleichtert ein Interlining mit Copa Airlines Condor-Passagieren die Weiterreise in Südamerika. Für den Winter 2011/2012 kündigte Condor zuletzt neue Strecken nach Nairobi (Kenia) und Fort Lauderdale (US Bundesstaat Florida) an.
Teckentrup, der seit 2004 an der Spitze von Condor steht, hatte die ehemalige Lufthansa-Tochter mit Erfolg saniert. Mittlerweile fliegt die Airline seit mehreren Jahren mit Gewinn, war aber bei der Flottengröße immer relativ konstant geblieben. Teckentrup verfolgt für die Expansion eine Nischenstrategie: Condor fliegt Ziele an, die für Touristen attraktiv sind, die aber für große Airlines aufgrund der begrenzten Nachfrage zu unattraktiv sind.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Thomas Cook | 21.03.2011 10:01
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