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Air Berlin-Chef Joachim Hunold bekräftigt Führungsanspruch

Joachim Hunold
Joachim Hunold (re.), © Air Berlin

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HAMBURG - Air-Berlin-Chef Joachim Hunold hat seinen Führungsanspruch bei bekräftigt. "Mein Job macht mir Riesenspaß. Mein Vertrag läuft bis 2014 und ich habe vor, den zu erfüllen, wenn der Aufsichtsrat das mitmacht und daran habe ich keinen Zweifel", sagte der 61-Jährige der "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe). Die Spekulationen, sein Aufsichtsratschef Hans-Joachim Körber suche schon nach einem Nachfolger, wies er zurück.

"Herr Körber hat intern deutlich gemacht, dass das Board geschlossen hinter allen operativ tätigen Mitgliedern des Vorstandes steht", sagte Hunold.

Air Berlin firmiert als englische PLC: Das Führungsgremium setzt sich daher aus Executive und Non-Executive Directors zusammen. Hunold war zuletzt in die Kritik geraten, weil seine Fluggesellschaft selbst im Aufschwungjahr 2010 keinen Gewinn geschrieben hatte. Bei 3,7 Milliarden Euro Umsatz hatte Air Berlin operativ sogar 9,3 Millionen Euro verloren.

Der Nettoverlust hatte sich auf 97,5 Millionen Euro verzehnfacht. Hunold, der selbst 2,6 Prozent an Air Berlin hält, zeigte sich nicht zufrieden mit diesen Zahlen.

Um die Trendwende zu schaffen, holt er sich jetzt die Unterstützung der ehemaligen British-Airways-Managerin Barbara Cassani, 50, und des früheren Easyjet-Vertriebsvorstands Saad Hammad, 48. Die beiden Manager sollen ab dem 1. Mai als nicht-operative Mitglieder den Vorstand um Hunold beraten und kontrollieren, kündigte er an.

Die Amerikanerin Cassani gründete Ende der 90er-Jahre für British Airways den LCC Go Fly, der 2002 an den Wettbewerber Easyjet verkauft wurde. Hammad war von 2005 bis 2009 Vertriebsvorstand von Easyjet. Beide sollen unter anderem dazu beitragen, dass der geplante Beitritt zur Luftfahrt-Allianz Oneworld gelingt, der auch British Airways angehört. Hunold peilt diesen für April 2012 an.

Anhebung der Ticketpreise

Zudem will der Air-Berlin-Chef den durchschnittlichen Erlös je Passagier wieder steigern: 2010 war dieser um drei Euro auf rund 101 Euro gefallen. Hunold zeigte sich zuversichtlich, die höheren Ticketpreise verlangen zu können, obwohl der neue Lufthansa-Chef Christoph Franz mit günstigen 59-Euro-Tarifen den Druck erhöht hat.

"Unser Eckpreis liegt bei 44,99 Euro und hat damit Luft nach oben", sagte Hunold. "Der Wettbewerb macht seit Jahren Kampfansagen. Wir sind trotzdem immer gewachsen. Außerdem ist der Geschäftsreisemarkt kräftig angezogen. Die Touristik läuft gutbis auf Ägypten. Mallorca ist im Plus. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir bessere Preise durchsetzen können."

Suche nach neuem Vertriebschef

Bis ein neuer Vertriebsvorstand gefunden ist, übernimmt Hunold selbst diese Aufgabe: Wir kommen bei der Suche gut voran. Es gibt international genug gute Leute. Aber die liegen auch nicht auf der Straße, sonst wären sie ja nicht so gut. Die Besten sind in festen Positionen.

Anfang des Jahres hatte Air Berlin beschlossen, die Zahl der operativ tätigen Vorstandsmitglieder auf vier zu erhöhen. Der bisherige Vertriebsvorstand Christoph Debus musste einen Teil seiner Aufgaben abgeben.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air Berlin | 11.04.2011 08:22


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