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Kassel-Calden verhandelt mit Hainan Airlines

Neubau Kassel-Calden II
Neubau Regionalflughafen Kassel-Calden, © Flughafen Kassel.Calden
Hainan Airlines
Hainan Airlines Airbus A330-200, © Hainan Airlines

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KASSEL - Wie Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer (CDU) der 'Hessisch-Niedersächsichen Allgemeinen' gegenüber bestätigt haben soll, verhandelt der Airport Kassel-Calden mit den chinesischen Hainan Airlines über die Errichtung einer Europabasis auf dem nordhessischen Regionalflughafen.

Nach Dr. Thomas Schäfer, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Flughafen Kassel-Calden GmbH ist, sollen die Verhandlungen aber noch in einem frühen Stadium sein. Wie die Zeitung heute in ihrer Online-Ausgabe berichtet, seien die Gespräche aber weiter gediehen, als offiziell verlautet wird.

Geplant seien Passagierflüge wie auch Frachtdienste. Gegenüber HNA soll Hessens Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) betont haben, dass das vereinbarte Nachtflugverbot nicht angetastet werde.

Die 1993 gegründeten Hainan Airlines fliegen mit einer Flotte von 80 Airbus und Boeing-Flugzeugen ab ihren Heimat-Basen Peking und Haikou vor allem auf chinesischen Inlandsstrecken. In Europa fliegt Hainan Berlin an (in Kooperation mit Air Berlin), sowie Brüssel, Budapest, Moskau und St.Petersburg, und ab Mai auch Zürich. Für den Ausbau ihres Fernnetzes hat Hainan bei Boeing 30 B787 Dreamliner bestellt.

Der 1970 eröffnete Verkehrslandeplatz Kassel-Calden verfügt derzeit über eine 1.500m lange Asphaltbahn und wird seit März 2011 mit einer neuen 2.500m langen Start- und Landebahn sowie einem neuen Terminal zum Regionalflughafen für Nordhessen ausgebaut.

Im Linienverkehr wurde Kassel-Calden bisher nur zwischen 1972 und 75 angeflogen. So verband die ehemalige General Air Kassel mit München, Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf. Zum Einsatz kamen russische Yak 40-Jets mit 40 Sitzplätzen. Bis 2005 wurde der Airport auch im Charter angeflogen, u.a. von Hamburg International mit Boeing 737.

Von der Ansiedlung eines großen Carriers wie Hainan Airlines verspricht sich die Landesregierung für die strukturschwache Region zahlreiche neue Arbeitsplätze. Der nur 80km vom westfälischen Flughafen Paderborn-Lippstadt entfernte Neubau Kassel-Calden II war lange Zeit heftig umstritten und soll im April 2013 in Betrieb gehen.
© aero.at | 16.04.2011 20:52

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Beitrag vom 26.04.2011 - 14:03 Uhr
Dort zu investieren sind vergeudete Steuergelder.
The ugly truth
Hier eine Kurzanalyse der potentiellen Geschäftsfelder des Nordhessen-Airports:

REGIONALVERKEHR:
Derzeit ab PAD (Paderborn) gerade mal 5 Turboprops nach MUC (Lufthansa). Mehr ist da nach 40 Jahren nicht drinnen. Paderborn UND Kassel, wer soll da fliegen? LH ab PAD nach MUC, AB ab KSF nach BBI? Kühne Annahme bei derzeit rd 250 Regiopaxe am Tag. Gäb's da echten Bedarf, hätte AB längst eine Q400 in PAD. Oder in KSF (alt).

TOURISTIK
PAD und ERF (Erfurt) leben davon. Kann KSF NEUEN Verkehr generieren? Wie und wozu?

LOWCOST
Da gäbs (theoretisch) Potential. PAD und ERF sind für die Airlines teuer. Gut möglich, dass sich eine Ryanair oder Wizzair das anschauen, vor allem die Lande und Abfertigungstarife.

FERNSTRECKEN
Ferntourismus aus der Fläche ist marktseitig unerschlossenes Neuland mit vielen ???. Und mit einer 2500m Piste gar nicht möglich. Auch landseitig fehlts hint' und vorn. Im Gegensatz zum nahen LEJ (Leipzig)

FRACHT
Bei den freien Kapazitäten ex Leipzig?

ALLG LUFTFAHRT
Die braucht KSF II so unnötig wie einen Kropf.

FACIT: Wozu das Ganze? Der Neubau soll KSF fit für Mittelstreckenjets machen, auf Kosten der Nachbarflughäfen.
Die werden sich freuen. Schließlich soll mit dem Angebot ja die Nachfrage steigen, so die Träume der Landesregierung (Hessen). Und dafür gibts sich auch die passenden Studien, im Sinne der Auftraggeber.

Beitrag vom 26.04.2011 - 12:59 Uhr
Kassel ausbauen...na ja.
Flughafen ist dafür schon die falsche Bezeichung, Flugplatz beschreibt es besser. Die Anbindung zur Autobahn ist NICHT gewährleistet, da der Flugplatz draußen auf dem Dorf zwischen Feldern liegt. Diesen zu erreichen dauert. Des weiteren ist die Vehrkehrsführung/Schaltung in Kassel für den vorhandenen Verkehr schon nicht geeignet und dann noch mehr Verkehr zum Flugplatz...derzeit unmöglich.
Unvorstellbar auch wie viele Menschen von dort aus fliegen sollen/wollen??? In dieser Gegend gibts fast nichts. (Außer Rapsfeldern und Wald) Was ist denn dort an "Städtchen"? Kassel und Göttingen... das wars.
Es ist richtig das es für Anwohner schwierig ist einen Flughafen schnell zu erreichen, da eigentlich nur drei wirklich in Frage kommen (Frankfurt, Hannover und Leipzig/Halle). Dafür ist die Bahnanbindung per ICE hervorragend, wie bereits beschrieben.
Trotzdem sind die Ausbaupläne vollkommen übertrieben. Lasst den Flugplatz den kleinen Privatfliegern.
Dort zu investieren sind vergeudete Steuergelder.
Gruß
T7

Dieser Beitrag wurde am 26.04.2011 17:12 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.04.2011 - 08:28 Uhr
@nighthawk:
Deine Argumentation mit GA kann ich sehr gut nachvollziehen. Die GA wird ja in Deutschland recht heftig gegängelt und tendentiell stark unterschätzt.
NUR: Der Ausbau von Kassel kann ggf. auch nach hinten losgehen. Wenn da jetzt die Lande-Gebühren massiv steigen (was durchaus zu befürchten ist), dann hat man der GA einen Bärendienst erwiesen. Denn die braucht keine so lange und breite Bahn.


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