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Lufthansa fliegt wegen Finanzgeschäften tief in die Verlustzone

Lufthansa 747
Lufthansa Boeing 747-400, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Die Lufthansa ist im ersten Quartal wegen ungünstiger Finanzgeschäfte überraschend tief in die Verlustzone geflogen. Im eigentlichen Geschäft ging es hingegen trotz der Krisen in Japan und Nordafrika aufwärts, wie Europas größte Fluggesellschaft am Mittwoch nach Börsenschluss in Frankfurt mitteilte. So wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Zehntel auf 6,4 Milliarden Euro.

Der saisontypische operative Verlust verringerte sich zugleich stärker als von Analysten erwartet um fast ein Drittel auf 227 Millionen Euro.

Wegen der Abschreibungen auf Optionsgeschäfte, wie sie etwa zur Absicherung der Treibstoffkosten eingesetzt werden, stand unter dem Strich allerdings ein überraschend hoher Quartalsverlust von 507 Millionen Euro. Ohne diesen Effekt hätte das Minus nur 215 Millionen Euro betragen. Für nähere Erläuterungen verwies eine Konzernsprecherin auf die Vorlage des Quartalsberichts am Donnerstag (5. Mai).

Erdbeben und Unruhen in Nordafrika

Im ersten Quartal bekam die Lufthansa dieses Mal die Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan ebenso zu spüren wie die Unruhen in Nordafrika und die neue deutsche Ticketsteuer. Ohne diese Effekte wäre der operative Verlust noch einmal um 53 Millionen Euro geringer ausgefallen, wie der neue Lufthansa-Chef Christoph Franz bereits am Dienstag auf der Hauptversammlung des Dax-Konzerns erläutert hatte.

Dabei hätten die Unruhen in Nordafrika und dem Nahen Osten mit 22 Millionen, die Erdbeben- und Atomkatastrophe in Japan mit 16 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Die Ticketsteuer konnte die Gesellschaft laut Franz nicht vollständig auf die Passagiere umlegen. Dies habe den operativen Verlust um 15 Millionen Euro vergrößert, sagte Franz. Ein Jahr zuvor hatte die Lufthansa unter dem Pilotenstreik und einem harten Winter gelitten. Fluggesellschaften und Reiseveranstalter erwirtschaften ihre Gewinne vor allem in der Hauptreisezeit im Sommer.

Für das laufende Jahr erwartet die Lufthansa weiterhin, dass sie Umsatz und operativen Gewinn steigern kann. Franz hatte die im März ausgegebenen Ziele am Dienstag bekräftigt. Im vergangenen Jahr hatte die Fluggesellschaft bei einem Umsatz von 27,3 Milliarden Euro operativ 876 Millionen Euro verdient. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen dank eines Steuereffekts sogar einen Gewinn von 1,1 Milliarden Euro.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 04.05.2011 19:33

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Beitrag vom 06.05.2011 - 01:42 Uhr
Die Überschrift "Lufthansa fliegt wegen Finanzgeschäften tief in die Verlustzone" ist nicht korrekt : Kursabsicherungen für Treibstoff sind normale normale operative Handlungen einer Fluggesellschaft; damit ist die LH noch kein Finanzcasino. In diesem Fall erforderte der IFRS-Standard 39 für den gleichen Sachverhalt den Ausweis eines Verlustes in der GuV der gleichzeitig eine Erhöhung des Eigenkapitals gegenüberstand.


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