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AUA, Niki und VIE fordern von Politik klare Luftfahrtstrategie

OS 777 am Flughafen Wien
Austrian Boeing 777 am Flughafen Wien, © Ingo Lang

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WIEN - In ungewohnter Einigkeit forderten die Vorstände von Austrian Airlines, Flyniki und dem Flughafen Wien auf einer Podiumsdiskussion der österreichischen Hotelvereinigung eine klar ausgerichtete Strategie in der Luftfahrtpolitik, anderfalls käme die gesamte Ostregion Österreichs ins Hintertreffen. Unter den jetzigen politischen Rahmenbedingungen würden Experten dem Flughafen Wien keine Chance geben, sich als europäischer Hub zu behaupten.

Als zentrale Ursache dafür nannten Dr. Christoph Herbst, Vorstandsvorsitzender des Flughafen Wien, Austrian-Vorstand Dr. Andreas Bierwirth und Flyniki-Geschäftsführer Otmar Lenz das Fehlen einer klaren Strategie. Vermisst werde eine Standortpolitik und ein geordnetes Luftfahrtverkehrskonzept. Hier sei die Politik gefordert - darin waren sich alle Diskutanten einig.

Neue Parallelpiste für den VIE
"Der verschleppte Bau der 3. Piste ist das augenscheinlichste Resultat dieser politischen Versäumnisse", hielt Michaela Reitterer, Vorsitzende der Österreichischen Hoteliervereinigung in Wien, beim Travel Industry Club im Le Meridien fest. Der Antrag für den Bau der dritten Piste wurde bereits 2007 gestellt.

"Ende des Jahres sollten der Bescheid kommen, gegen den aber wieder berufen werden kann", so Herbst zu den wenig ermutigenden Aussichten. München würde bereits an seiner dritten Piste bauen und drohe damit Wien den Rang abzulaufen. Das wäre weniger für den Flughafen als vielmehr für Wien und die gesamte Ostregion fatal.

"50 % der Wien-Gäste kommen mit dem Flugzeug. Im Vorjahr sind um 11,2 % mehr Gäste gekommen - und dieses Wachstum wird so weitergehen. Darauf verzichten zu müssen, weil wir nicht ausreichend Kapazitäten haben, wäre ein herber Rückschlag", so Reitterer.

Wenn hier weiter Zeit verloren wird, drohe Wien und Österreich der Verlust des größten Assets im internationalen Standortwettbewerb: die Drehscheibenfunktion in CEE. "Der Flughafen ist bestens vorbereitet.Was er jetzt braucht, ist die Rückendeckung der Politik", so Reitterer.

Ein Versprechen zum Bau der 3. Piste konnte Herbst nicht abgeben, stellte aber einen Qualitätssprung durch den Skylink und eine bessere Zusammenarbeit in der Systempartnerschaft mit Austrian Airlines und NIKI in Aussicht.

Promises, promises
Die Forderung der Branche dürfte der Politik nicht neu ein. So verwies Verkehrsministerin Doris Bures schon im letzten Herbst auf dem 9. Luftfahrtsymposium des österreichischen Luftfahrtverbands auf die zahlreichen Konjunkturpakete der Bundesregierung zum Thema Mobilität, mit Schwerpunkt moderne Infrastruktur, Forschung und Entwicklung. "Wir unternehmen alles, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken", so Bures. Die Ministerin hob auch die große Bedeutung des Wiener Flughafens für den Wirtschaftsstandort hervor. Dazu kündigte Bures eine "Roadmap-Luftfahrt" für die Luftverkehrspolitik an, in enger Abstimmung mit der Branche.

© aero.at | Abb.: Ingo Lang, edition Wien | 27.05.2011 14:56

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Beitrag vom 30.05.2011 - 07:47 Uhr
Cooler Kommentar.
Nur ist weder die AUA am Boden, noch lebt der Airport von den Billigfliegern, schon gar nicht von Ryanair (Fliegt nach BTS).

Ob die Parallelpiste das Gelbe vom Ei ist, bleibe dahingestellt. Tatsache ist, dass VIE sich nur dann als Hub behaupten kann, wenn der Airport ein ökonomisches Transfervolumen verläßlich bewältigen kann. Mit 20 Mio Paxe im Jahr und 8 Transferwellen kann er das, noch, mit 30 Mio nicht mehr. Mehr als 72 Bewegungen/h sind im derzeitigen System nicht drinnen.

Die Pistenkapazität ist aber nur ein kleiner Teil des Problems. Was AUA, Niki und Airport fordern, ist Planungssicherheit, die auf einem verläßlichen Entwicklungskonzept für den Standort seht. Mit anderen Worten, die erwarten eine Politik mit Gestaltungswillen. Was sie vorfinden, ist eine von Parteiinteressen gesteuerte Verkehrsverwaltung, die seit x-Legislaturperioden nur mehr reagiert. Das Ergebnis: Ein perpetuiertes, dem Wettbewerb im Umfeld angepasstes Flickwerk. Beispiel: Baut München aus, zieht Wien nach. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist eine bedarfsorientierte Standortentwicklung. Und das anzumahnen, ist kein Größenwahn a la Austria, sondern eine vitale Notwendigkeit.


A propos cooler Kommentar: wir Ösis haben immer das Gefühl, dass die ganze Welt auf uns wartet mit dem Ausbau von Abfertigungsgebäuden, neuen Pisten und dergleichen. Mittlerweile sind wir im Jahr 2011, da sollten die Flughäfen schon einigermassen auf dem neuesten Stand sein - siehe FRA, ZRH & MUC - und nicht erst in der Planung!!! Und die Fantasie mit den 30 Mio. Paxe können wir uns sowieso abschminken, das geht dann total an der Realität vorbei. Wir müssen einfach am Boden bleiben.


30.Mai 2011 / 11.55
 http://austrianaviation.net/news-regional/news-detail-mainnews/datum/2011/05/30/gibt-aua-osteuropa-kompetenz-ab.html

Dieser Beitrag wurde am 30.05.2011 11:55 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 29.05.2011 - 00:50 Uhr
Es kann ja nicht sein, dass einfach von Wien aus planlos in der Welt rumgeflogen wird und dabei kein müder Cent verdient wird. Zu allererst mal ein anständiges Resultat vorweisen, dann schau'mer weiter. Der Chef heisst halt nun mal LH, ohne zu murren.
Planlos rumgeflogen wird hier sicher nicht, ohne marktgerechte Infrastruktur ist ein 'anständiges Resultat' aber illusorisch. Die Lufthansa braucht den Hub nicht, aber der Standort die Lufthansa. Und die braucht entsprechende Rahmenbedingungen, damit sie hier was verdienen kann. Das Gleiche gilt natürlich für Air Berlin und Niki. Und 70 andere Airlines, die hier ihr Geschäft machen wollen.

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Beitrag vom 28.05.2011 - 17:41 Uhr
Cooler Kommentar.
Nur ist weder die AUA am Boden, noch lebt der Airport von den Billigfliegern, schon gar nicht von Ryanair (Fliegt nach BTS).

Ob die Parallelpiste das Gelbe vom Ei ist, bleibe dahingestellt. Tatsache ist, dass VIE sich nur dann als Hub behaupten kann, wenn der Airport ein ökonomisches Transfervolumen verläßlich bewältigen kann. Mit 20 Mio Paxe im Jahr und 8 Transferwellen kann er das, noch, mit 30 Mio nicht mehr. Mehr als 72 Bewegungen/h sind im derzeitigen System nicht drinnen.

Die Pistenkapazität ist aber nur ein kleiner Teil des Problems. Was AUA, Niki und Airport fordern, ist Planungssicherheit, die auf einem verläßlichen Entwicklungskonzept für den Standort seht. Mit anderen Worten, die erwarten eine Politik mit Gestaltungswillen. Was sie vorfinden, ist eine von Parteiinteressen gesteuerte Verkehrsverwaltung, die seit x-Legislaturperioden nur mehr reagiert. Das Ergebnis: Ein perpetuiertes, dem Wettbewerb im Umfeld angepasstes Flickwerk. Beispiel: Baut München aus, zieht Wien nach. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist eine bedarfsorientierte Standortentwicklung. Und das anzumahnen, ist kein Größenwahn a la Austria, sondern eine vitale Notwendigkeit.


Gott sei Dank haben nicht alle die gleichen Meinungen ! Es kann ja nicht sein, dass einfach von Wien aus planlos in der Welt rumgeflogen wird und dabei kein müder Cent verdient wird. Zu allererst mal ein anständiges Resultat vorweisen, dann schau'mer weiter. Der Chef heisst halt nun mal LH, ohne zu murren.


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