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Noch in diesem Jahr sollen zwischen Frankfurt und Hamburg die ersten Passagierflugzeuge der Lufthansa mit Biotreibstoff-Beimischung fliegen. Eine baldige Umstellung in großem Stil sei aber unrealistisch, sagte Steele: Biotreibstoff ist zur Zeit noch doppelt so teuer wie Kerosin und steht nicht in den nötigen Mengen zur Verfügung.
Die Luftfahrt verwendet im Jahr rund 230 Milliarden Liter Kerosin. Bis 2020 hält die IATA einen Biosprit-Anteil von sechs Prozent für realistisch.
Steele betonte, dass Flugzeuge - anders als Autos - keinen Treibstoff aus Nutzpflanzen verwenden. Biodiesel würde in der Höhe gefrieren, und Ethanol liefert nicht die nötige Energiedichte. Der Treibstoff für Flugzeuge könnte aus Algen, Jathropa-Sträuchern, Wildgräsern oder sogar städtischem Abfall entstehen. In London und Sydney laufen nach Angaben der IATA entsprechende Tests.
Die Luftfahrtindustrie verursache im Jahr etwa 649 Millionen Tonnen CO2-Emissionen, sagte Steele, knapp zwei Prozent des gesamten Ausstoßes. Durch effizienteren Energieverbrauch hätten die Airlines seit 2004 rund 3,3 Milliarden Tonnen eingespart. Der Handel mit Verschmutzungszertifikaten sei im Prinzip ein gutes Instrument, um den CO2 Ausstoß langfristig zu senken.
Doch bringe der Alleingang der EU, die die Luftfahrt ab 1. Januar 2012 zum Kauf von Verschmutzungszertifikaten verpflichtet, nichts. Das Problem brauche eine globale Lösung. IATA-Generalsekretär Giovanni Bisignani bezeichnete die EU-Pläne als illegal. US-Airlines haben vor dem europäischen Gerichtshof bereits geklagt.
© dpa, aero.de | Abb.: IATA | 08.06.2011 08:25
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