Regierung prüft Anteilsverkauf
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Ryanair verliert Interesse an Aer Lingus-Übernahme

Aer Lingus A320
Aer Lingus A320, © Ingo Lang

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DUBLIN - Die irische Regierung stellt ihren bislang eisern verteidigten Anteil von 25,0 Prozent an Aer Lingus zur Disposition. Im Zuge von Privatisierungen werde auch ein Verkauf der Aer Lingus-Beteiligung erwogen, bestätigte der irische Verkehrsminister Leo Varadkar in der vergangenen Woche. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. In der Vergangenheit hatte Ryanair mehrfach versucht, Aer Lingus zu schlucken, war aber stets am Widerstand der Regierung gescheitert.

Ryanair ist mit 29,8 Prozent der größte Einzelaktionär von Aer Lingus. Inzwischen hat Ryanair-Chef Michael O`Leary seinen Appetit auf den lokalen Wettbewerber aber wohl verloren.

Ryanair werde kein Gebot für den Staatsanteil abgeben, wenn dies weiterhin nicht erwünscht sei, ließ O`Leary in einer Stellungnahme zu den Signalen aus Dublin verbreiten. Vielmehr würde Ryanair sogar den Einstieg einer "finanziell starken Airline oder eines Investors begrüßen, der den Shareholder Value wieder herstellt, den der Aer Lingus Vorstand in den vergangenen fünf Jahren zerstört hat".

Eine Minderheitsbeteiligung einer größeren Verbundairline an Aer Lingus mit Ryanair im Kreis der Aktionäre ist allerdings ein sehr unwahrscheinliches Szenario.

O`Leary deutete aber Bereitschaft an, sich auch ganz bei Aer Lingus zurückzuziehen. "Soweit eine finanziell starke Airline oder ein Investor den Regierungsanteil übernimmt (...), schließt Ryanair Verhandlungen über einen anschließenden Verkauf seines Anteils von knapp 30 Prozent nicht aus", ist der Stellungnahme zu entnehmen.

Die Regierung in Dublin will über die Privatisierung von Staatsbeteiligungen 2,0 Milliarden Euro erlösen, um das Defizit des klammen Euro-Staats zu verringern.

Als potenzieller Käufer für Aer Lingus wird die IAG Group um British Airways und Iberia gehandelt. Die bislang bündnislose Aer Lingus könnte in der IAG Group mit Slots in London Heathrow und New York JFK den Transatlantikverkehr der onworld-Allianz verstärken.
© aero.de | Abb.: Allgäu Airport Memmingen | 12.09.2011 10:17


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