Airline bestreikt Gewerkschaften
Älter als 7 Tage

Schiedsgericht zwingt Qantas zur Wiederaufnahme des Flugverkehrs


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Qantas A380
Qantas-A380 vor der Skyline Sydneys, © Sydney Airport

Destinationen
182 in 44 Ländern
Mitarbeiter
32 500
Flüge pro Woche
6 750
Flotte
252 Maschinen
Passagiere 2011
44,5 Millionen
Gewinn 2011
552 Mio. australische Dollar (418 Mio. Euro)

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SYDNEY - Mit einem beispiellosen Flugstopp ihrer gesamten Flotte hat die australische Airline Qantas am Wochenende tausende Passagiere ins Chaos gestürzt. Ein unabhängiges Schiedsgericht ordnete am frühen Montagmorgen (Ortszeit) allerdings an, den Flugverkehr wieder aufzunehmen. Aus Verärgerung über einen monatelangen Arbeitskampf mit Piloten, Ingenieuren und Bodenpersonal hatte Qantas am Samstag ohne Vorwarnung und mit sofortiger Wirkung den gesamten Flugverkehr eingestellt. Tausende Passagiere waren am Wochenende gestrandet.

Die Schiedsstelle verordnete der Fluglinie und den Gewerkschaften einen 21-tägigen Waffenstillstand. Man hoffe, dass in dieser Zeit die Verhandlungen wieder aufgenommen werden können, teilte Fair Work Australia mit. Die Gewerkschaften wurden angewiesen, keine weiteren Störaktionen zu unternehmen.

68.000 Passagiere betroffen

Weltweit waren 108 Maschinen an 22 Flughäfen betroffen. Am Wochenende seien 447 Flüge gestrichen worden, mit insgesamt 68.000 Passagieren, teilte die Airline mit. Sie beziffert den Verlust auf 20 Millionen australische Dollar - rund 15 Millionen Euro - täglich. Qantas-Tochterunternehmen wie der Billigflieger Jetstar waren nicht betroffen. Konkurrenten wie Virgin Australia boten Sondertarife für gestrandete Qantas-Passagiere und kündigten Sonderflüge an.

"Ich entschuldige mich bei allen Kunden", sagte Qantas-Chef Alan Joyce. Aber er habe keine andere Wahl gehabt. Die Airline versprach Hotel- und Flugumbuchungen und Wiedergutmachung.

Zwei Flüge in Frankfurt annulliert

Auf dem größten deutschen Flughafen in Frankfurt wurden am Sonntag zwei Qantas-Flüge annulliert, wie ein Flughafensprecher sagte. Dabei gehe es um die Verbindung Sidney-Singapur-Frankfurt und zurück. Die ursprünglich für den Morgen eingeplante Maschine sei aber gar nicht erst gekommen, bei der zweiten sollte dies genauso sein. "Die Passagiere werden von Qantas hier vor Ort versorgt und umgebucht oder in Hotels untergebracht", sagte der Sprecher.

Die Gewerkschaften hatten eine Auszeit für 90 Tage angeboten, doch wollte Qantas das zuerst nicht akzeptieren. Nach Angaben von Joyce könnten die Maschinen innerhalb von sechs Stunden wieder startklar sein, wenn die Gewerkschaften einlenken.

"Die Australier wollen, dass dieser Disput beigelegt wird, und ich auch", sagte Regierungschefin Julia Gillard in Perth. Dort ging das Gipfeltreffen der Commonwealth-Länder zu Ende. 17 Delegationen waren mit Qantas angereist und mussten sich um neue Flüge bemühen.

Streit zieht sich seit Monaten hin

Der Streit zwischen Qantas und den drei Gewerkschaften zieht sich seit Monaten hin. Die Gewerkschaften wehren sich gegen Pläne der Airline, einen Teil des Geschäfts ins billigere Ausland zu verlegen. Außerdem verlangen sie höhere Löhne. Mit Warnstreiks haben die Mitarbeiter bereits 600 Flüge verhindert und 70.000 Passagiere zu langen Wartezeiten gezwungen.

Der Sprecher der Qantas-Piloten, Richard Woodward, warf seinem Arbeitgeber vor, die Passagiere als Geiseln zu nehmen. "Das ist Erpressung der Regierung und Erpressung des Volkes", sagte er in einem Rundfunkinterview.
© dpa-AFX | Abb.: Sydney Airport | 30.10.2011 09:39

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Beitrag vom 01.11.2011 - 23:54 Uhr
@staggerwing:

Gehen Sie mal davon aus, dass die meisten Angestellten heutzutage, über Gewinnbeteiligungen, in Form von vergünstigtem Aktienerwerb, am jeweiligen Arbeitgeber beteiligt sind. Somit liegt ein Mitspracherecht vor.

Jeder Angestellte, sollte sich Gedanken über die Geschäftspolitik seines Arbeitgebers machen!
Schliesslich will man ja noch ein paar Tage in der Firma arbeiten und sich ansonsten lieber rechtzeitig woanders bewerben, bevor man entlassen wird. Nicht umsonst wird die Geschäftspolitik in grossen Deutschen Unternehmen den Angestellten gegenüber kommuniziert, damit diese sich mit Zielen und Herausforderungen des Arbeitgebers auseinandersetzen können.

Zu guter Letzt: Herr Joyce ist ja auch nur ein Angestellter, oder etwa nicht:)?!

Beitrag vom 01.11.2011 - 23:22 Uhr
ich bin selbstständig ua als unternehmensberater, und inhaber einiger weiterer geschäfte . .
schau dir mal die löhne Qantas im Verhältnis zu anderen international vergleichbaren Airlines an . .
da kann einem echt schlecht werden
nachtrag . . wir reden hier von angestellten . . was geht die die geschäftspolitik an ?
die bekommen gehalt dafür das sie ihren job machen . .
wenn sie mitsprechen wollen sollen sie sich aktien des unternehmens kaufen . .

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Beitrag vom 01.11.2011 - 18:57 Uhr
Naja vorbei würde ich die Zeit nicht nennen, aber es ist Zeit zum Umdenken.

Am Beispiel Airbus ist einiges ziemlich offensichtlich.
Was die IGMetall dort gefordert hat wäre letztlich eine Knebelung der Geschäftsführung gleich gewesen.

Beschäftigungsgarantie,
Reduktion der Leiharbeit,
Mitspracherecht bei der Fremdvergabe, zudem sind die annehmenden Betriebe auch IGM organisiert, was also bedeutet, man handelt mit sich selber die Verträge aus.

Wäre all das so unterschrieben worden, hätte Airbus auf Marktschwankung, weder durch Rückholung der Fremdvergebenen Aufträge, noch durch Anpassung der Beschäftigungsstärke (hart: Entlassung der Leiharbeiter und evtl betriebsbedingte Kündigungen) reagieren können.

Somit konnte Airbus das nicht unterschreiben, Letzteres will Airbus sicher auch gar nicht, denn diese Fachkräfte fehlen danach ja wieder. Somit muss man sich vorher Möglichkeiten offen lassen, was ja letztlich auch geschehen ist, was aber auch viel früher schon so, laut HH Abendblatt, vorgelegt wurde.

Was aber dazwischen passierte, nämlich, dass Airbus dann auch völlig unrealistische Forderungen aufstellt, ist doch klar. Wenn die eine Partei immer fordert und fordert, wird die andere sicher nicht untätig zusehen.
Da muss sich dringend was ändern, beide Parteien (Arbeitnehmer und Arbeitgeber) müssen mehr zusammenarbeiten und in solche Verhandlungen von vorn herein mit realistischeren Forderungen/Vorstellungen herein gehen.
Denn dadurch, dass der Betriebsrat/IGM wochenlang dringend benötigte Überstunden nicht genehmigt hat, sind nun alle Programme im Jahresplan in Verzug geraten, was wieder von den Beschäftigten zwischen den Feiertagen ausgebügelt werden muss, während sich der Betriebsrat und die IGM unterm Weihnachtsbaum die Wampe voll haut. Sicher kann man auch argumentieren, wenn man Überstunden braucht, kann man auch Personal aufbauen, nur ist dieses wahrscheinlich, gerade in der Branche, schwer zu finden.
Man muss viel näher zusammenarbeiten und vor allem viel schneller zu Lösungen kommen, denn darin zeigt sich wahre Stärke.

In meinem kleinen Betrieb ist das ganze anders gelöst, hier werden organisierte AN nach Tarif bezahlt, nicht organisierte bekommen noch Menge freiwillige Boni, der Chef und einige gewählte Vertreter besprechen viele Dinge und beide Seiten unterstützen sich. (Ist sicher den Gewerkschaften gegenüber nicht fair, aber was solls.)
Ein wahres Schlaraffenland für beide Seiten, wenn der Chef Wochenendbereitschaft braucht, bekommt er sie (meistens), aber dafür gibt es dann in weniger ausgelasteten Zeiten auch entsprechende "Rückvergütungen"
Wir bekommen auch Weihnachts- und Urlaubsgeld, Erfolgsbeteiligungen usw. usw. Das geht auch ohne Gewerkschaften, wenn alle Seiten einander respektieren und sich zuhören.


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