Flughafen Nürnberg verabschiedet Sparpaket

NÜRNBERG - Der Aufsichtsrat des Flughafens Nürnberg hat in seiner heutigen Sitzung über die künftige Ausrichtung des Airports beraten. Am Ende wurde ambitionierten Restrukturierungsplan beschlossen, welcher "die künftige Kostenstruktur nach dem realistisch erwartbaren Marktvolumen" ausrichten wird, teilte der Flughafen mit. Dabei sollen gezielte Sparmaßnahmen im Personal- und Sachkostenbereich umgesetzt werden.

Flughafen-Geschäftsführer Karl-Heinz Krüger kündigte aber an, dass auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werde. Stattdessen sollen die Ziele durch eine konsequenten Nutzung der Fluktuation und durch Vereinbarungen mit den Tarifpartnern erreicht werden. Entsprechende Verhandlungen stünden bevor, heißt es in einer Mitteilung des Flughafens.

Die Entscheidung für das Sparpaket sei auf Grundlage der aktuellen Marktsituation gefallen. Insgesamt sollen die Kosten für den Betrieb des Flughafens um sechs Millionen Euro zu gesenkt werden, um diese an die zu erwartende Verkehrs- und Umsatzentwicklung anzupassen.

Weitere Schwerpunkte des Sparpakets seien die Optimierung der internen Prozesse. Künftig sollen unter anderem verstärkt eigene Personalressourcen für die Übernahme von bisher fremd vergebenen Leistungen bereitgestellt werden.

Durch das Maßnahmenpaket will der Airport bis 2016 ein ausgeglichendes Betriebsergebnis erzielen. Insgesamt rechnet der Flughafen Nürnberg in der Region mit einem Marktvolumen von 4 bis 4,8 Millionen Passagieren.

Der Flughafen Nürnberg durchschreitet seit mehreren Jahren eine wirtschaftliche "Durststrecke". Drei Verlustjahre in Folge hätten das Eigenkapital des Betreibers auf eine Quote von 24,1 Prozent schrumpfen lassen - üblich seien in der Branche Quoten von 40 bis 50 Prozent. Der Schuldenberg summiere sich inzwischen auf 143,3 Millionen Euro, die Banken kassierten dafür jährlich rund acht Millionen Euro Zinsen, berichtete erst kürzlich die Stadt Nürnberg.

Der Flughafen Nürnberg hatte im vergangenen Jahr wieder die Marke von 4 Millionen Passagieren überschritten, konnte allerdings das Niveau vor der Wirtschaftskrise von 2008 noch nicht wieder erreichen. Der im Jahresabschluss ausgewiesene Fehlbetrag belief sich auf 3,1 Millionen Euro. Im Vorjahr stand allerdings noch ein Minus von 4,8 Millionen Euro unter der Bilanz.