Tausende Passagiere gestrandet
Älter als 7 Tage

Spanair stellt Flugbetrieb wegen finanzieller Probleme ein

Spanair
McDonnell Douglas MD-87 der Spanair in Frankfurt am Main, © world-of-aviation.de, Bjoern Schmitt Aviation Photography

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BARCELONA - Die spanische Fluggesellschaft Spanair steht vor der Pleite. Das Unternehmen mit Sitz in Barcelona kündigte am Freitagabend an, dass es wegen finanzieller Probleme den Flugbetrieb einstellen müsse. Alle Flüge wurden ab Freitagabend 22.00 Uhr gestrichen. Rund 22 000 Passagiere sollen nach spanischen Medienberichten an diesem Wochenende von der Maßnahme betroffenen sein.

Das Unternehmen wird wegen seiner starken Verluste und hohen Schulden voraussichtlich in den nächsten Tagen einen Insolvenzantrag stellen, wie die spanische Nachrichtenagentur EFE unter Berufung auf Luftfahrtkreise berichtete.

In einer Erklärung begründet Spanair die Entscheidung, "sie sei mangels  einer finanziellen Prognose für die kommenden Monate aus Vorsicht und zur Sicherheit getroffen worden".

Spanair befindet sich in einer finanziell prekären Lage, nachdem Qatar Airways bekanntgegeben hatte, dass die Fluggesellschaft nicht beim katalanischen Unternehmen einsteigen wolle. Auch die Regionalregierung Kataloniens wollte Spanair nicht weiter mit Finanzspritzen zu helfen.

Die Entscheidung über die sofortige Einstellung der Flüge wurde am Freitagabend auf einer kurzfristigen Sitzung des Verwaltungsrats getroffen.

Spanische Regierung leitet Verfahren ein

Spanair drohen wegen der Einstellung des Betriebs hohe Strafen. Verkehrsministerin Ana Pastor kündigte am Samstag vor der Presse an, dass die Regierung ein Verfahren gegen die Arline eingeleitet habe. Spanair könnte demnach zur Zahlung von Geldbußen im Umfang von insgesamt neun Millionen Euro verurteilt werden. Nach Angaben von Pastor sollen an diesem Wochenende und am Montag insgesamt 647 Flüge ausfallen.

Pastor beschuldigte Spanair, das Unternehmen habe gegen die Verpflichtung verstoßen, eine kontinuierliche Dienstleistung zu garantieren. Außerdem habe Spanair die Rechte der Passagiere nicht respektiert. Für beide Verstöße könnte der Fluggesellschaft eine Geldstrafe von je 4,5 Millionen Euro auferlegt werden. Zudem könnte die Lizenz entzogen werden, sagte die Verkehrsministerin.

Die spanischen Gewerkschaften forderten, dass die von starken Verlusten und hohen Schulden gebeutelte Airline mit Blick auf die schwierige Situation der Mitarbeiter so schnell wie möglich ein Konkursverfahren einleitet.

Die 1986 gegründete Fluggesellschaft hatte 2010 einen Verlust von 115 Millionen Euro eingeflogen. Im Jahr 2009 hatte sie ein Minus von 186 Millionen Euro verbucht. 2011 hatte die frühere Tochter der skandinavischen Luftfahrtgesellschaft SAS insgesamt 12,5 Millionen Passagiere befördert. Spanair beschäftigt direkt und indirekt mehr als 4000 Mitarbeiter.

Die überwiegend im Inland tätige Airline wurde nach dem schweren Unfall einer McDonell MD82 im August 2008 am Flughafen von Madrid von spanischen Aktionären, darunter der Region Katalonien vom damaligen Mehrheitseigner SAS Scandinavian Airlines übernommen. Beim Absturz der Maschine kurz nach dem Start nach Gran Canaria starben 154 von 172 Menschen an Bord.
© aero.at, dpa | Abb.: world-of-aviation.de, Bjoern Schmitt Aviation Photography | 28.01.2012 00:26

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Beitrag vom 31.01.2012 - 12:21 Uhr
@ LHeat:

Firefox mit AdBlock Plus wirkt wahre Wunder! ;-)
Beitrag vom 30.01.2012 - 09:10 Uhr
Off topic @ Lufthanseat

Werbung? Hier? Bei mir kommt keine. Je nach Browser gibt`s Einstellungen und im Internet Tools die Abhilfe schaffen. Pop-up Blocker des Browsers, no Script bei Firefox... Im Anfang muss man recht häufig Seiten verbieten, aber glücklicherweise sind das immer die Selben verdächtigen. Einfach mal danach schauen.
Beitrag vom 30.01.2012 - 08:40 Uhr
Liebes aero.de-Team,

ein Kompliment vor ab, ich liebe Eure Seite, sie ist sogar die Startseite meines Browsers.

ABER: Manchmal muss man sich auch von etwas trennen, was man liebt! Mittlerweile ist Eure Seite so überfrachtet mit Werbung, das es KEINEN Spass mehr macht, daruaf zu lesen! War doch früher nur Werbung hinter markierten Wörtern im Text und etwas am Rand, so kommen jetzt die Balken quer, von oben, und das schlimmste, es dauert, und dauert und dauert. Nicht einmal das Impressum kann man mehr öffnen, ohne minutenlang zu wachsen. Es macht keine Freude mehr. Nein, im Gegenteil, ich ärgere mich zunehmend über die Unverschämtheit, einen mit so viel blöder Werbung zuzuballern. Bekommt Ihr dafür so viel Geld? Macht doch die Seite auf Wunsch Zahlungspflichtig! Gerne würde ich einen Obulus zahlen, um mir diesen Mist nicht länger antun zu müssen. Zugegeben, ich möchte nicht auf die Informationen Eurer Seite verzichten, werde es aber tun, wenn sich an Eurer Werbepolitik nichts ändert!

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