MÜNCHEN - Germanwings droht das Markenaus. Die Maschinen würden bald womöglich nur noch im Auftrag der Lufthansa und mit dem Kranich-Logo weiterfliegen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag) ohne Angabe von Quellen. Vergangene Woche hatte Lufthansa-Passage-Chef Carsten Spohr in einem Brief an die Mitarbeiter angekündigt, dass Germanwings in weiten Teilen mit dem Lufthansa-Geschäft zusammengelegt werden soll.
Unter welcher Marke dies geschieht, ließ er aber offen. Bei der Lufthansa war am Donnerstag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Die geplante Zusammenlegung mit Germanwings betrifft das dezentrale Europageschäft der Lufthansa. Das sind alle innereuropäischen Flüge, die nicht die Drehkreuze München und Frankfurt berühren. Der "SZ" zufolge soll dieser Zusammenschluss Anfang kommenden Jahres umgesetzt sein. Für eine Zusammenführung unter dem Dach der Lufthansa spreche, dass die Hauptmarke des Konzerns sonst an vielen Flughäfen nicht mehr vertreten wäre.
Die Lufthansa schreibt im Europaverkehr seit Jahren rote Zahlen. Konzernchef Christoph Franz will dies ändern: Im Jahr 2013 soll die Gewinnschwelle erreicht sein. Bereits seit Jahren steht der Vorschlag im Raum, die dezentralen Flüge ganz an Germanwings abzugeben.
Inzwischen hat die einstige Billigfluggesellschaft von der Lufthansa das Vielfliegerprogramm und Firmenverträge übernommen, die Piloten haben annähernd den gleichen Tarifvertrag. Laut "SZ" sind die Kosten des Billigfliegers unter dem Strich dadurch sogar gestiegen. Im vergangenen Jahr verbuchte die Lufthansa-Tochter einen operativen Verlust von 52 Millionen Euro.
Mit einer Flotte von 30 Maschinen ist Germanwings weitaus kleiner als die Konkurrenten Ryanair und Easyjet , die seit Jahren den deutschen Markt aufmischen. Durch eine Zusammenlegung mit der Lufthansa könnte die gemeinsame Flotte laut "SZ" auf 80 Maschinen wachsen.
Die Sparziele einer fusionierten Gesellschaft sind ambitioniert. Die Stückkosten der Lufthansa liegen im europäischen Direktverkehr nach Informationen aus Branchenkreisen laut "SZ" bei etwa zehn Cent pro angebotenem Sitzkilometer und sollen auf etwa acht Cent sinken. Ryanair kommt auf etwa 5,5 Cent, Easyjet auf sechs Cent. Germanwings liegt dem Bericht zufolge bei etwa sieben Cent.
Offen ist auch, wie die vielen zum Lufthansa-Verbund gehörenden Fluggesellschaften besser in den Gesamtkonzern integriert werden sollen. Die aktuelle Struktur ist im Konzernvorstand fest verankert: Stefan Lauer ist dort für Austrian Airlines (AUA), Swiss und Brussels Airlines zuständig, während Spohr die Marke Lufthansa kontrolliert.
"Eigentlich kann man das nicht zwischen zwei Vorständen aufteilen", sagte ein Insider der Zeitung. Dies würde bedeuten, dass Personalvorstand Lauer einen großen Teil seiner Zuständigkeiten abgeben müsste. Zuletzt hatte Lauer Erfolge zu vermelden: Die chronisch defizitäre AUA, deren Aufsichtsrat er führt, setzte nach monatelangen Diskussionen am Dienstagabend beim Betriebsrat deutliche Abstriche bei den Gehältern von Piloten und Flugbegleitern durch.
Update 11.52 Uhr: Lufthansa weist Bericht zurückLufthansa hat den Bericht über das angebliche Ende der Marke Germanwings dementiert. Es gebe dazu keinerlei Planungen oder Beschlüsse, erklärte ein Sprecher am Donnerstag in Frankfurt. Vielmehr seien die Aufgaben in den dezentralen Verkehren gerade neu geordnet und Germanwings an einigen Standorten sogar gestärkt worden.
© dpa-AFX | Abb.: Germanwings | 26.04.2012 11:20
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Beitrag vom 28.04.2012 - 11:27 Uhr
Ja, das Statussymbol hat jeder gern wenn es die Firma zahlt. Und es mag ja ein paar Firmen geben, die dafür noch was lockermachen wollen (oder können). Aber mit den paar Leuten füllt man nicht hunderte innerdeutsche Flugzeuge Tag für Tag.
Und wenn mein Ticket von HAM nach FRA die Firma bezahlt und ich mir aussuchen kann, ob ich mit AB oder LH fliegen will, nehme ich die LH. Und warum? Nicht, weil LH auf dem Flieger draufsteht, sondern weil ich bei AB was für meinen Drink zahlen soll, und zwar aus der eigenen Tasche. Es gab Zeiten, als bei AB auf innerdeutschen Flügen ein warmes Essen gereicht wurde und zwar ohne Aufpreis. Hat also bei den Statussymbolträgern die Firma bezahlt. Wenn es das noch gäbe, hätte wohl AB heute Großraumgerät auf dieser Strecke im Einsatz.
Und ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, wo es bei LH noch das Gate-Buffet gab. Da konnte man täglich erleben, was so alles in eine Manager-Tasche reinpasste an kleinen Snacks, Schokolade, Süßigkeiten Obst usw. Da konnte man einen schönen Einblick erhalten von der "Oberklasse".
Dieser Beitrag wurde am 28.04.2012 11:32 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.04.2012 - 00:46 Uhr
@Nogger:
Das Statussymbol ist dem beruflich reisenden Passagier nach wie vor extrem wichtig und wenn du meinst, dass es "Geschäftsleuten" egal wäre, welches Produkt sie wählen, dann irrst du dich. Eine Senator Karte und ein Sitz in der Business Class sind nicht umsonst Kriterien, die sich grosse Umternehmensberatungen und auch viele mittelständische Unternehmen gerne ein paar Euro kosten lassen, um adäquates Personal auf einem umkämpften Arbeitsmarktarkt zu akquirieren. Wenn es nicht das eigene Geld ist, dass ausgegeben wird, dann muss auch nicht gespart werden. Sonst hätte eine Air Berlin doch nicht die Route HAM-FRA einstellen müssen, wenn es den Leuten nur ums Sparen ginge. Die Gäste der Business Class bezahlen die Tickets auf der Kurzstrecke doch nicht aus ihrer eigenen Tasche.
Der von dir angebrachte Einkauf (mitm Porsche in Nadelstreifen) bei Aldi und Lidl, sofern jener von den Business Gästen denn wirklich stattfindet, wird hingegen schon vom eigenen Geld bezahlt und steht daher auf einem anderen Blatt.
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Beitrag vom 27.04.2012 - 22:31 Uhr
Dann lasst doch mal die GWI und die LH täglich 5 mal zwischen Hamburg-München und täglich 5 mal zwischen Frankfurt-Berlin hin- und herfliegen. Jeder mit seinem Produkt und jeweils zu den gleichen Tageszeiten.
Wer fliegt denn da wirklich noch mit der teureren LH wegen 45 Minuten? Kein Mensch.
Auch die Geschäftsleute haben das Sparen für sich entdeckt (oder entdecken müssen) und schämen sich schon lange nicht mehr dafür. Und am Abend kaufen die Herren im Nadelstreifenanzug genauso bei Aldi und Lidl usw., kann schließlich jeder sehen wenn er dort ist. Die Zeiten der Eitelkeiten sind längst vorbei. Die Gesellschaft hat sich angepasst.
Die Ausflottung der B737 Flotte (auch wenn´s für manche Boeing Fans jetzt etwas bitter ist) dürfte ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung sein, aber die ganzen neuen Kurzstrecken-Airbusse müssen auch erst mal bezahlt sein, bevor der verringerte Spritverbrauch in die positive Richtung ausschlägt. Für die ausgemusterten Bobbies dürfte wohl kaum noch was reinkommen, jetzt gehen auch schon die ersten 737-300 nach Nordamerika zum Scrappen.
Dieser Beitrag wurde am 27.04.2012 22:50 Uhr bearbeitet.
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Und wenn mein Ticket von HAM nach FRA die Firma bezahlt und ich mir aussuchen kann, ob ich mit AB oder LH fliegen will, nehme ich die LH. Und warum? Nicht, weil LH auf dem Flieger draufsteht, sondern weil ich bei AB was für meinen Drink zahlen soll, und zwar aus der eigenen Tasche. Es gab Zeiten, als bei AB auf innerdeutschen Flügen ein warmes Essen gereicht wurde und zwar ohne Aufpreis. Hat also bei den Statussymbolträgern die Firma bezahlt. Wenn es das noch gäbe, hätte wohl AB heute Großraumgerät auf dieser Strecke im Einsatz.
Und ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, wo es bei LH noch das Gate-Buffet gab. Da konnte man täglich erleben, was so alles in eine Manager-Tasche reinpasste an kleinen Snacks, Schokolade, Süßigkeiten Obst usw. Da konnte man einen schönen Einblick erhalten von der "Oberklasse".
Dieser Beitrag wurde am 28.04.2012 11:32 Uhr bearbeitet.
Das Statussymbol ist dem beruflich reisenden Passagier nach wie vor extrem wichtig und wenn du meinst, dass es "Geschäftsleuten" egal wäre, welches Produkt sie wählen, dann irrst du dich. Eine Senator Karte und ein Sitz in der Business Class sind nicht umsonst Kriterien, die sich grosse Umternehmensberatungen und auch viele mittelständische Unternehmen gerne ein paar Euro kosten lassen, um adäquates Personal auf einem umkämpften Arbeitsmarktarkt zu akquirieren. Wenn es nicht das eigene Geld ist, dass ausgegeben wird, dann muss auch nicht gespart werden. Sonst hätte eine Air Berlin doch nicht die Route HAM-FRA einstellen müssen, wenn es den Leuten nur ums Sparen ginge. Die Gäste der Business Class bezahlen die Tickets auf der Kurzstrecke doch nicht aus ihrer eigenen Tasche.
Der von dir angebrachte Einkauf (mitm Porsche in Nadelstreifen) bei Aldi und Lidl, sofern jener von den Business Gästen denn wirklich stattfindet, wird hingegen schon vom eigenen Geld bezahlt und steht daher auf einem anderen Blatt.
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Wer fliegt denn da wirklich noch mit der teureren LH wegen 45 Minuten? Kein Mensch.
Auch die Geschäftsleute haben das Sparen für sich entdeckt (oder entdecken müssen) und schämen sich schon lange nicht mehr dafür. Und am Abend kaufen die Herren im Nadelstreifenanzug genauso bei Aldi und Lidl usw., kann schließlich jeder sehen wenn er dort ist. Die Zeiten der Eitelkeiten sind längst vorbei. Die Gesellschaft hat sich angepasst.
Die Ausflottung der B737 Flotte (auch wenn´s für manche Boeing Fans jetzt etwas bitter ist) dürfte ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung sein, aber die ganzen neuen Kurzstrecken-Airbusse müssen auch erst mal bezahlt sein, bevor der verringerte Spritverbrauch in die positive Richtung ausschlägt. Für die ausgemusterten Bobbies dürfte wohl kaum noch was reinkommen, jetzt gehen auch schon die ersten 737-300 nach Nordamerika zum Scrappen.
Dieser Beitrag wurde am 27.04.2012 22:50 Uhr bearbeitet.