Aktienkauf
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Etihad Airways tastet sich an Aer Lingus heran

Aer Lingus A320
Aer Lingus A320, © Ingo Lang

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DUBLIN - Etihad Airways hat eine kleines Aktienpaket an Aer Lingus erworben. Die Beteiligung liege bei 2,987 Prozent, teilte die Airline aus Abu Dhabi am Dienstag mit. Der Aktienkauf soll Etihad die Türen für eine strategische Partnerschaft mit dem irischen Flag Carrier öffnen. "Etihad Airways ist der Ansicht, dass eine mögliche Partnerschaft wirtschaftliche Vorteile für beide Airlines erzielen würde", schreibt die Golfairline in einer Mitteilung.

Der Aktienkauf schürt Marktspekulationen, nach denen Etihad auch den 25 Prozent-Anteil der irischen Regierung an Aer Lingus übernehmen könnte. Nach einem Bericht der "Financial Times" gab es schon im Oktober 2011 Gespräche zwischen Etihad und irischen Regierungsvertretern über Aer Lingus.

Der Verkauf des Pakets soll Irland mindestens 132 Millionen Euro - dies entspricht in etwa einem Euro je Aktie - in die klamme Staatskasse spülen. Mittlerweile könnte die Rechnung aufgehen: der Aktienkurs von Aer Lingus hat sich von seinem Tief im vergangenen August von 0,53 Euro auf zuletzt 0,95 Euro erholt.

Etihad Airways Vorstandschef Paul Hogan will mit Zukäufen die Position der Golfairline in Europa stärken. Ein Aufbau einer signifikanten Minderheitsbeteiligung an Aer Lingus könnte dem selben Schema folgen wie der erst im Januar vollzogene Einstieg bei Air Berlin.

Auch an der zweitgrößten deutschen Airline hielt Etihad zunächst einen Anteil von knapp unter 3,0 Prozent, den das Unternehmen dann über eine Kapitalerhöhung auf 29,2 Prozent aufstockte.

Air Berlin und Etihad arbeiten seither intensiv an der Verflechtung ihrer Netze. Mit einer großzügigen Kreditlinie unterstützt Hogan zudem den Sanierungskurs von Air Berlin-Chef Hartmut Mehdorn.

Eine ähnliche Perspektive dürfte auch für Aer Lingus bestehen. Die im Gegensatz zu Air Berlin nicht an eine Allianz gebundene Airline kündigte am Dienstag zumindest schon einmal an, Verhandlungen mit Etihad über Codeshare-Abkommen jetzt zu vertiefen.

Etihad Airways fliegt bislang zehn Mal in der Woche von ihrem Hub in Abu Dhabi nach Dublin. Aer Lingus ist nach mehreren Verlustjahren wirtschaftlich angeschlagen, konnte im vergangenen Jahr unter ihrem deutschen Vorstandschef Christoph Müller aber erneut einen operativen Gewinn von etwa 50 Millionen Euro verbuchen.
© aero.de | Abb.: Gerhard Vysocan | 02.05.2012 09:05


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