Erstes Quartal
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Probleme an A380-Flügeln bremsen Gewinnwachstum bei EADS

Gallois Enders
Louis Gallois (li.) und Tom Enders, © Airbus S.A.S.

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PARIS - Die Risse in Teilen der A380-Flügel bremsen den Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS. Während das eigentliche Geschäft mit Flugzeugen, Hubschraubern und Weltraumraketen im ersten Quartal wieder ordentlich Gewinn abwarf, kosteten die Probleme an den Tragflächen von mehr als 70 der doppelstöckigen A380-Jets den Airbus-Mutterkonzern einen überraschend großen Teil seines Profits.

Im Gesamtjahr will EADS die Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe jedoch auffangen: Am Gewinnziel für 2012 hielt der scheidende Finanzvorstand Hans Peter Ring am Mittwoch ausdrücklich fest.

Die EADS-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachrichten. In der ersten Handelsstunde legte das Papier um 1,69 Prozent auf 29,52 Euro zu und war damit stärkster Wert im französischen Leitindex CAC 40. Analyst Markus Turnwald von der DZ Bank lobte die Entwicklung des operativen Gewinns. Die Kosten für die Flügelreparatur habe er allerdings geringer eingeschätzt.

Nach einem Verlust von 12 Millionen Euro ein Jahr zuvor verdiente der Airbus-Mutterkonzern von Januar bis März 133 Millionen Euro. Dies war allerdings nur gut halb so viel wie von Analysten erwartet. Der Umsatz legte hingegen dank gestiegener Flugzeugverkäufe und höherer Preise um 16 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro zu.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Firmenwertabschreibungen und außerordentlichen Posten wuchs um 79 Prozent auf 343 Millionen Euro, verfehlte jedoch die Erwartungen der Analysten. Der Auftragseingang sprang um 92 Prozent auf 12 Milliarden Euro - vor allem dank der Bestellungen für den neuen Airbus-Kassenschlager A320neo, der Ende 2015 erstmals ausgeliefert werden soll.

Jetzt müssen allerdings erst einmal alle 71 A380-Jets, die bis Ende März rund um die Welt im Dienst waren, zurück in die Werkshallen. Grund sind Haarrisse in den Befestigungsklammern, die die Außenhaut der Tragflächen an den Flügelrippen befestigen. Dafür stellte der Konzern 158 Millionen Euro zurück - allerdings ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange. Mit jeder A380, die ausgeliefert wird, kommt vorerst ein weiterer Reparaturfall auf den Konzern zu, wie Finanzchef Ring einräumte. Erst Ende des Jahres werden die neuen Klammern auch in die neu produzierten A380 eingebaut.

Den neuem Langstreckenflieger A350 will Airbus unterdessen weiterhin spätestens im Juni 2014 erstmals ausliefern. Die Entwicklung des Flugzeugs, dessen Rumpf zu großen Teilen aus Karbonfaser besteht, sei allerdings weiterhin "sehr anspruchsvoll", sagte Ring. Analysten halten eine erneute Verschiebung des Zeitplans für möglich.

Produktionsrekord bleibt Ziel


Die Reparaturen bremsen auch die Produktion des weltgrößten Passagierfliegers. Statt im Schnitt 2,7 Maschinen dürften je Monat nun nur 2,3 Exemplare der A380 fertig werden. Trotzdem peilt Airbus einen neuen Produktionsrekord an: 570 Flugzeuge, davon 30 A380, sollen in diesem Jahr fertig werden. Der Umsatz soll um "deutlich über sechs Prozent" steigen, der Gewinn soll trotz der Sonderbelastungen den Vorjahreswert von 1,27 Euro je Aktie übertreffen. Dies entspricht einem Überschuss von gut einer Milliarde Euro.

Eine neue Gewinnprognose stellte Ring erst für die zweite Jahreshälfte in Aussicht, wenn das neue Management unter der Führung des bisherigen Airbus-Chefs Tom Enders im Amt ist. Finanzchef Ring und Vorstandschef Louis Gallois gehen dann in den Ruhestand.

Im ersten Quartal zeigte die Entwicklung auch in den übrigen Konzernsparten nach oben. Eurocopter verbuchte dank der Auslieferung von Super-Puma-Hubschraubern einen Umsatzsprung um fast die Hälfte und konnte den operativen Gewinn mehr als verdoppeln.

Auch die Raumfahrtsparte Astrium verdiente besser. Die Rüstungssparte Cassidian, die unter den Kürzungen in den europäischen Verteidigungsbudgets leidet, konnte ihren Gewinn bei höherem Umsatz immerhin stabil halten. Hier drückten Kosten für den Geschäftsumbau aufs Ergebnis.
© dpa-AFX | 16.05.2012 07:37


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#5976
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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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