Touristikjahr 2019
Älter als 7 Tage

Trotz Cook-Pleite: Reisebranche wächst leicht

TUIfly in Hamburg
TUIfly in Hamburg, © HAM, Symbolbild
HAMBURG - Die deutsche Reisebranche ist trotz eines turbulenten Jahres leicht gewachsen. Der Umsatz mit Pauschal- und Bausteinreisen stieg im abgelaufenen Touristikjahr (bis 31. Oktober 2019) nach ersten Berechnungen um zwei Prozent, wie der Deutsche Reiseverband (DRV) am Dienstag auf seiner Jahrestagung in Hamburg mitteilte.

Endgültige Zahlen soll es im Februar geben. Die Tourismusbranche hatte in diesem Jahr mit den Insolvenzen von Thomas Cook und der Fluggesellschaft Germania zu kämpfen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, boomt auch der Deutschland-Tourismus weiter und peilt das zehnte Rekordjahr in Folge an.

Die vorläufigen DRV-Daten basieren auf Auswertungen des Marktforschungsunternehmens TDA. Erfasst wurden Urlaube, die in klassischen Reisebüros, auf Webseiten der Reiseveranstalter und auf Online-Portalen mit Pauschalreiseschwerpunkt gebucht wurden.

Stornierungen wegen der Insolvenz von Thomas Cook dürften die finalen Zahlen nur noch wenig beeinflussen, schätzt der DRV. Die deutsche Thomas Cook hatte am 25. September 2019 Insolvenzantrag gestellt. Am 9. Oktober wurden zunächst alle Reisen bis Jahresende abgesagt, später auch für das gesamte kommende Jahr. Viele Kunden buchten zeitnah neuen Urlaub. Das hatte bei den übrigen Veranstaltern und in Reisebüros noch einmal kräftig für Umsatz gesorgt.

Zu dem leichten Jahresplus haben laut DRV unter anderem Fernreisen und Kreuzfahrten beigetragen. Der Verband schätzt den Marktanteil der Kreuzfahrten am Gesamtmarkt in Deutschland auf 15 Prozent, mit einem Umsatzplus von 9 Prozent. In der vergangenen Sommersaison war vor allem die Türkei als Reiseziel gefragt. Das Geschäft in Spanien, beliebtestes Auslandsreiseziel, war dagegen rückläufig.

In Deutschland stieg die Zahl der Gästeübernachtungen den ersten zehn Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent auf 432,3 Millionen. Im Gesamtjahr 2018 waren es früheren Angaben zufolge 477,6 Millionen. Allein im Oktober zählten Hotels und Pensionen 45,7 Millionen Übernachtungen. Das war ein Anstieg um 5,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bei den Gästen aus dem Ausland gab es ein Plus von 2,6 Prozent auf 7,7 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Reisenden aus dem Inland nahm im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,5 Prozent auf 38,0 Millionen zu.

Die Branche profitiert seit längerem davon, dass Deutschland-Reisen im Trend liegen. Die Wiesbadener Statistiker berücksichtigen bei ihren Berechnungen Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Betten.
© dpa | 11.12.2019 06:21

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Beitrag vom 12.12.2019 - 22:37 Uhr
Der Bürger steht nunmal für die Fehler der von ihm gewählten Politiker gerade.

Man konnte sich einfach nicht vorstellen das eine Branchengröße pleite geht und hat die Deckungssumme zu niedrig angesetzt. Die Kosten pro Sicherungsschein sind für die Großen der Branche außerdem extrem niedrig angesetzt worden von der Versicherung.Die hatte den gleichen Irrglauben.
Beitrag vom 11.12.2019 - 10:31 Uhr
Das Kunden ihr Geld zurück bekommen finde ich natürlich in Ordnung

Nunja, das zahlt ja letzteendlich auch wieder der Bürger, unabhängig davon, ob er je eine Reise bei TC gebucht hat, oder nicht. Außerdem zahlt sich somit natürlich auch der Betroffene selbst einen Teil seines verlorenen Geldes zurück. So in Ordnung finde ich das nicht unbedingt. Mal wieder stehen die Bürger für das Versagen der Regierung gerade.
Beitrag vom 11.12.2019 - 10:12 Uhr
Noch besser ist das hier... da freuen wir Steuerzahler uns aber... "Bund hilft Thomas-Cook-Pauschalurlaubern"  https://www.tagesschau.de/wirtschaft/thomas-cook-bundesregierung-entschaedigung-101.html

Es ist schon sehr erstaunlich wie die Bundesregierung einer Airline die offensichtlich Pleite ist unter die Arme greift.. Das Kunden ihr Geld zurück bekommen finde ich natürlich in Ordnung. Wo aber war die Regierung bei der Pleite von Air Berlin, Germania, Small Planet...? ( abgesehen von 150 Millionen für AB von denen der Kunde damals nichts gesehen hat)
In Zukunft werden noch andere große Firmen finanzielle Probleme bekommen. Ich hoffe der Staat hilft dann auch in solchem Ausmaß.
Die Condor wird so wie sie jetzt ist nicht überleben. Sie wird entweder eine kleine Charter Airline nur für Mittelstrecke, oder schließt sich Lufthansa an die ja einen neue Low Cost Airline aufmachen will.


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