Welcome Aviation Group: Licht am Ende des Tunnels

INNSBRUCK - Im Gespräch mit der 'Tiroler Tageszeitung' zeigt sich der neue Welcome-Chef Oliver Ladurner zuversichtlich, dass die Restrukturierung gelingt. Mit ACMI-Diensten für Austrian, einem neuen Ambulanzflieger und einer neuen Linie Bozen-Wien will die Gruppe 2013 wieder in die Gewinnzone fliegen.

"Es ist ein sportliches, sehr ehrgeiziges Ziel, aber nicht unerreichbar", meinte Ladurner zur "TT". Ladurner will den Turnaround ohne Partner und Kapitalaufstockung schaffen.

Wie berichtet, stellte die im Dezember 2010 von der Welcome Aviation Group übernommene Air Alps im Januar 2012 überraschend den Flugbetrieb ein, aus Solvenzgründen, wie es hieß. Nach einem Wechsel an der Firmenspitze und folgender Restrukturierung der gesamten Gruppe gelang es zunächst die Flugrechte auf der Stammstrecke von Bozen nach Rom zu sichern. Die Strecke wird werktäglich dreimal mit 30-sitzigen Dornier 328 Turboprops geflogen.

Nach Einstellung ihrer Liniendienste ab Graz und Innsbruck im letzten Sommer nahm nun auch die AirAlps Schwester Welcome Air wieder Linienflüge auf. Im Autrag von Austrian Airlines fliegt Welcome, vorläufig über den Sommer, einen Teil der AUA-Inlandszubringer von Linz, Salzburg und Klagenfurt nach Wien. Laut Ladurner seien noch weitere Kurzstrecken im Nachbarschaftsverkehr in Planung.

Derzeit verhandle die Airline auch über Verkehrsrechte von Bozen nach Wien. Die Strecke könne ab Sommerflugplan 2013 in Betrieb gehen, ihre Bedienung sei aber nur mit Südtiroler Subventionen möglich, erklärte Ladurner der 'TT'. Kolportiert wird auch ein starkes Interesse der Südtiroler an einer Frankfurt-Verbindung.

Zulegen will das Unternehmen auch im Ambulanzgeschäft. So soll ein grösserer Flieger für Sammeltransporte angeschafft und das Langstreckenangebot ausgeweitet werden.

Eigentümer der Welcome Aviation Group ist die Schweizer Remi Holding. Die Gruppe hat derzeit neun Flugzeuge im Einsatz und erwartet für heuer einen  Umsatz von 40 Mio EUR. Das Unternehmen beschäftigt 136 Mitarbeiter.