Dave Calhoun
Älter als 7 Tage

Dickes Pflichtenheft für neuen Boeing-Chef

David Calhoun
David Calhoun, © Boeing

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CHICAGO - Der neue Boeing-Chef Dave Calhoun muss nicht nur die 737-Krise lösen. Der Konzern macht die vereinbarte Bonuszahlung von sieben Millionen US-Dollar davon abhängig, ob der Manager bis Ende 2023 auch die anderen großen Baustellen des Konzerns in den Griff bekommt.

Auf der Liste: der modernisierte Großraumjet 777X, das Tankflugzeug KC-46 und das Raumschiff "Starliner".

So muss Calhoun die behördliche Zulassung der 777X erreichen und den Jet erfolgreich bei Fluggesellschaften in den Liniendienst bringen, wie aus einer Boeing-Mitteilung aus der Nacht zum Dienstag hervorgeht. Airlines weltweit haben den Flieger bestellt, darunter Lufthansa.

Die 777X soll dank neuer Triebwerke und einer verbesserten Aerodynamik deutlich weniger Kerosin verbrauchen als die Vorgängerin Boeing 777. Technikprobleme hatten den Hersteller gezwungen, den Zeitplan für Erstflug und Auslieferung des Modells zu verschieben.

Auch das Raumschiff "Starliner" ist bereits geflogen - doch der unbemannte Testflug Ende 2019 musste nach einem missglückten Start abgebrochen werden. Zudem muss Calhoun Probleme bei der Produktion des militärischen Tankflugzeugs KC-46 abstellen.

Neben Verzögerungen und Milliarden-Mehrkosten gab es Ärger wegen technischer Mängel und Fremdkörpern in den Maschinen, die offenbar Arbeiter bei der Produktion zurückließen. Das Fremdkörper-Problem hatte Boeing auch beim Langstreckenjet 787 "Dreamliner" und bei der 737 MAX.

Mit dem modernisierten Mittelstreckenjet hat sich Boeing in eine gewaltige Krise manövriert. Nach zwei Abstürzen mit 346 Toten darf der bis dahin meistgefragte Boeing-Typ seit Mitte März 2019 weltweit nicht mehr abheben.

Der Hersteller hat auch die Produktion gestoppt, die Wiederzulassung verzögert sich. Das Management erwartet, dass die MAX erst ab Mitte 2020 wieder abheben darf.

Die Kosten für das 737-MAX-Desaster hat der Konzern zuletzt auf 18 Milliarden Dollar beziffert. Der bisherige Chef Dennis Muilenburg musste Ende 2019 gehen. Calhoun wird daran gemessen, dass er den Flugzeugtyp absehbar und sicher wieder in die Luft bekommt.

Indes würde der Manager auch ohne Bonus noch gut bezahlt: Ihm stehen eine jährliche Vergütung von 10,9 Millionen Dollar und zusätzlich Aktien im Wert von 10 Millionen Dollar zu, die er nach drei Jahren erhält.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Boeing | 25.02.2020 09:45

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Beitrag vom 25.02.2020 - 20:32 Uhr
Dieses Pflichtenheft hat Calhoun doch - vielleicht mit anderen Terminen - Dennis M. vorgelegt. Ok, der Starliner sollte einen erfolkgreichen Flug abliefern. Das verlief aber etwas anders...
Gibt es für diese Selbstverständlichkeiten extra Geld? Dennis hätte es ohne Sonderzahlung schaffen sollen?
Der Unordnung halber hat Keller es nun wieder an Calhoun - den CEO - geschickt. Calhoun soll mehr Geld bekommen, weenn er sein Job macht (?).
Also nichts Neues für den Aufsichtsarat und den CEO....
Beitrag vom 25.02.2020 - 13:36 Uhr
Also, um das Gehalt von David Calhoun braucht sich eigentlich niemand Sorgen zu machen, seit seinen Zeiten bei General Electric, also seit rund zwanzig Jahren, arbeitet er in den Einkommens-Regionen des Top-Managements. Selbst wenn er seinen Bonus nicht bekommen sollte hat er genug Geld, um sich die nächsten achtzig Jahre seines Lebens irgendwo in der Südsee am Palmenstrand ganz bequem in die Hängematte zu legen. Das ist also eigentlich kein Punkt.
Eben, deswegen macht sich in dem Artikel auch niemand Sorgen um die Vergütungssituation des CEO.
Doch. Es ist davon die Rede, dass Calhoun seinen Bonus von 7 Millionen Dollar nur bekäme, wenn er sein "dickes Pflichtenheft" erfülle. Wenn man das einfach so liest könnte man schon denken: Schlimm, schlimm, der arme Kerl.
Da muss man aber schon eine blühende Fantasie haben um aus 10Mio und Aktienpaket Mitleid abzuleiten. Sagt der Artikel auch nicht mit einem Wort, eher im Gegenteil.
Dass die 737 MAX derzeit nicht die einzige Baustelle von Boeing ist, weiß man auch. Aber die 737 MAX ist DIE zentrale Baustelle. Boeing MUSS sie wieder in die Luft bekommen. Im Augenblick gehen ja auch alle davon aus, dass dies erfolgreich geschehen wird. Nur wie bereits mehrfach erwähnt: Die Timeline "Mitte 2020" kommt derzeit einzig von Boeing, sie wurde bisher weder von der FAA noch von einer anderen Behörde bestätigt. Nach den Erfahrungen, die man im letzten Jahr mit derartigen Pressemitteilungen von Boeing machen musste und nach der scharfen öffentlichen Kritik der FAA im November 2019 daran kann man auf diese Statements von Boeing nicht mehr viel geben. Einige Airlines haben die MAX vorsichtshalber ja auch schon bis in den Herbst aus ihrem Flugplan genommen. Über einen konkretisierten Termin der Wiederzulassung der 737 MAX zu reden macht deshalb erst wieder Sinn, wenn eine entsprechende amtliche Verlautbarung der FAA erfolgte.
Eben, deswegen redet ja auch keiner von einem konkreten Termin.
Doch: Boeing. Und seither geistert die Timeline "Mitte 2020" oder gar konkretisiert "Juni 2020" zumindest in Deutschland durch sämtliche Massenmedien, die zum Thema 737 MAX berichten. Da macht es Sinn darauf hinzuweisen, dass diese Timeline keine amtliche ist, manche Airlines bereits mit einem noch wesentlich längeren Zeitrahmen bis zur Wiederzulassung planen und bereits 2019 einschlägige Erfahrungen mit Timelines gemacht worden sind, die analog von Boeing öffentlich bekannt gegeben wurden.
Ok, unsauber formuliert. Der Artikel gibt keinen konkreten Termin her(Mitte des Jahres ist nicht konkret und dort steht auch nicht "das wird so sein" sondern "man erwartet es". ), den interpretieren Sie hinein. Haben Sie eine Quelle wo Boeing den Zeitpunkt Juni 2020 seit Vorstandswechsel konkret verkündet hat oder waren das nur Interpretationen der Presse?
Das letzte offizielle Statement dazu ist vom 21. Januar
 https://boeing.mediaroom.com/2020-01-21-Boeing-Statement-on-737-MAX-Return-to-Service

Dieser Beitrag wurde am 25.02.2020 13:38 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 25.02.2020 - 12:31 Uhr
Also, um das Gehalt von David Calhoun braucht sich eigentlich niemand Sorgen zu machen, seit seinen Zeiten bei General Electric, also seit rund zwanzig Jahren, arbeitet er in den Einkommens-Regionen des Top-Managements. Selbst wenn er seinen Bonus nicht bekommen sollte hat er genug Geld, um sich die nächsten achtzig Jahre seines Lebens irgendwo in der Südsee am Palmenstrand ganz bequem in die Hängematte zu legen. Das ist also eigentlich kein Punkt.
Eben, deswegen macht sich in dem Artikel auch niemand Sorgen um die Vergütungssituation des CEO.
Doch. Es ist davon die Rede, dass Calhoun seinen Bonus von 7 Millionen Dollar nur bekäme, wenn er sein "dickes Pflichtenheft" erfülle. Wenn man das einfach so liest könnte man schon denken: Schlimm, schlimm, der arme Kerl.
Dass die 737 MAX derzeit nicht die einzige Baustelle von Boeing ist, weiß man auch. Aber die 737 MAX ist DIE zentrale Baustelle. Boeing MUSS sie wieder in die Luft bekommen. Im Augenblick gehen ja auch alle davon aus, dass dies erfolgreich geschehen wird. Nur wie bereits mehrfach erwähnt: Die Timeline "Mitte 2020" kommt derzeit einzig von Boeing, sie wurde bisher weder von der FAA noch von einer anderen Behörde bestätigt. Nach den Erfahrungen, die man im letzten Jahr mit derartigen Pressemitteilungen von Boeing machen musste und nach der scharfen öffentlichen Kritik der FAA im November 2019 daran kann man auf diese Statements von Boeing nicht mehr viel geben. Einige Airlines haben die MAX vorsichtshalber ja auch schon bis in den Herbst aus ihrem Flugplan genommen. Über einen konkretisierten Termin der Wiederzulassung der 737 MAX zu reden macht deshalb erst wieder Sinn, wenn eine entsprechende amtliche Verlautbarung der FAA erfolgte.
Eben, deswegen redet ja auch keiner von einem konkreten Termin.
Doch: Boeing. Und seither geistert die Timeline "Mitte 2020" oder gar konkretisiert "Juni 2020" zumindest in Deutschland durch sämtliche Massenmedien, die zum Thema 737 MAX berichten. Da macht es Sinn darauf hinzuweisen, dass diese Timeline keine amtliche ist, manche Airlines bereits mit einem noch wesentlich längeren Zeitrahmen bis zur Wiederzulassung planen und bereits 2019 einschlägige Erfahrungen mit Timelines gemacht worden sind, die analog von Boeing öffentlich bekannt gegeben wurden.
Und dann kann sich Boeing um seine anderen Baustellen kümmern.
Na dann.
Na dann.

Dieser Beitrag wurde am 25.02.2020 12:32 Uhr bearbeitet.


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