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Verbot von Flüssigkeiten an Bord über 2013 hinaus

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London Heathrow Terminal 5, © British Airways

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BRÜSSEL - Flugpassagiere in der EU dürfen auf unbestimmte Zeit keine Wasserflaschen, Shampoo oder Deo mit an Bord nehmen. Das seit sechs Jahren geltende Verbot für Flüssigkeiten im Handgepäck könne aus Sicherheitsgründen nicht im April 2013 gelockert werden. Das teilte die EU-Kommission am Mittwoch nach Vorlage eines Berichts in Brüssel mit. Der Termin soll verschoben werden, ein neues Datum nennt die EU-Behörde nicht.

Stattdessen empfiehlt Brüssel, von Januar 2014 Erleichterungen für Duty-Free-Einkäufe von Transferpassagieren einzuführen. Erst auf Basis der Erfahrungen mit den neuen Scannern, die an Flughäfen Flaschen und Behälter durchleuchten sollen, könne dann über das Ende des Verbots entschieden werden.

Seit längerem warnen die EU-Staaten, dass Europas Flughäfen noch nicht mit den nötigen Scannern für Taschen und Rucksäcke ausgerüstet sind. Die EU-Kommission kündigte für Herbst einen Vorschlag an, wie das Verbot phasenweise und "zum frühstmöglichen Termin" aufgehoben werden könne. Aus Kommissionskreisen verlautete, dies sei nach zwei Jahren denkbar. Das Europaparlament muss dem zustimmen.

Derzeit dürfen Reisende im Handgepäck nur Flüssigkeiten in Behältern mit maximal 100 Millilitern ins Flugzeug mitnehmen. Diese müssen in durchsichtigen Plastikbeuteln stecken. Damit will die EU verhindern, dass Kriminelle Explosivstoffe in Flugzeuge schmuggeln.

Die 27 EU-Staaten hatten das Verbot 2006 als Reaktion auf versuchte Terroranschläge mit Flüssigsprengstoff in Flugzeugen beschlossen. In den USA sind ähnliche Regeln in Kraft. Das Verbot sollte in Europa ursprünglich schon 2011 gelockert werden. "Die Überprüfung der EU-Kommission hat ergeben, dass die Aufhebung des Verbots im April 2013 (...) ein beträchtliches betriebliches Risiko darstellen würde", schrieb die Behörde.

In einem Punkt sind aber Fortschritte absehbar: Von Januar 2014 sollen es Transferpassagiere aus Nicht-EU-Ländern leichter haben. Die EU-Kommission empfiehlt, dass diese Reisenden ihre Einkäufe aus dem Duty-Free dann behalten dürfen. Wer Alkohol oder Parfüm in einem Nicht-EU-Land gekauft hat, könnte die verschweißte Tüte beim Umsteigen in Europa mit auf seinen Anschlussflug nehmen. Heutzutage konfiszieren Zollbeamte die oft teuren Produkte.

Wer einen Direktflug nimmt, kann dagegen nach wie vor Alkohol und Kosmetika im Duty-Free einkaufen und - in einer Plastiktüte inklusive Kassenbon - mit an Bord des Flugzeuges nehmen.

Flughafenbetreiber begrüßten die Empfehlung der EU-Kommission. Der Verband Europäischer Fluglinien AEA erklärte, die Beibehaltung des Verbots sei aus Sicherheitsgründen richtig. Tests hätten ergeben, dass die verfügbaren Detektoren bestimmte Flüssigkeiten nicht erkannten, häufig Fehlalarm auslösten und somit die Wartezeit bei Kontrollen erhöhten.

Der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, sagte der dpa, die Flughäfen hätten seit langem vor chaotischen Verhältnissen an den Kontrollstellen für Passagiere gewarnt. "Wir sind sehr froh, dass die EU-Kommission jetzt die Macht des Faktischen akzeptiert und endlich vom unrealistischen Zeitplan für eine vollständige Aufhebung der Flüssigkeitsbeschränkungen Abstand nimmt."
© dpa | 18.07.2012 14:20

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Beitrag vom 20.07.2012 - 09:42 Uhr
Also ich leg immer alles an Flüssigkeiten in den aufgegebenen Koffer, und damit tangiert einen dieses ganze Theater nicht mal mehr peripher.
Beitrag vom 20.07.2012 - 09:23 Uhr
@flyguy_hh, scrat982,

Eure Angaben passen doch besser als meine - wenn auch nicht ganz siehe LH:
 http://www.lufthansa.com/de/de/Handgepaeck
Vielleicht reicht's für einen 103 ex ES in 7 Plastikröhrchen - damit der Flug nicht ganz so dröge wird!

(Hätte ich dran denken sollen: Ich hatte mal eine Flasche vor der Gepäckkontrolle gekauft und konnte sie dann gleich im letzten Mülleimer vor der Kontrolle ungeöffnet versenken. Das nennt man wohl "Eigene Dummheit"!)
Beitrag vom 20.07.2012 - 00:05 Uhr
Also nach meinem Wissen darf man max 1l in Gefäßen mit max.je 100ml mitnehmen. Ich verstehe wenig bis nichts von Sprengstoffen, dafür aber ein bischen was von Flugzeugen.

Ich würde mal schätzen, dass 1l bzw rund 1kg Sprengstoff ausreicht um ein fatales Ergebnis zu erzielen. Ob der Sprengstoff in 10 gleiche oder unterschiedliche Behältnisse eingepackt ist oder in dem Gefrierbeutel zusammengerührt wird ist wohl relativ unerheblich.
Die Plastetüte wird die Explosion nicht "aufhalten"!

In wie fern man jetzt also auf dem Wege mehr Sicherheit erreicht mit so einem Firlefanz sei mal dahingestellt.

Der nächste näht sich aus irgendeinem Zeug ne Unterhose und dann? Fliegen wir demnächst alle nackig inner Gegend rum !?

Es ist wohl eher so, dass es auf politischer Ebene einfacher ist so zu tun als hätte man unheimlich was für die Sicherheit getan, als zuzugeben, dass man die Bevölkerung nicht vor jeglicher erdenklicher Bedrohung durch irgendwelche Spinner beschützen kann.

Ein gutes hat die SAche trotzdem... Noch 5l Altöl im Keller ? Einfach mal mit zum Flughafen nehmen! Wird einem dort dann von den freundlichen Herrschaften abgenommen, darf man ja nicht mitnehemen in den Flieger.

Hab ich jetzt Sprengstoff und Flugzeug oder Fliegen geschrieben? In einem Kommentar? Naja, dann auch nen schönen Abend an die Damen und Herren vom BND, CIA usw.... da geht doch jetzt bestimmt irgendwo ein rotes Lämpchen an...





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