Corona-Krise
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Bundesregierung prüft Einstieg bei Lufthansa

Lufthansa in Frankfurt
Lufthansa, © Lufthansa

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FRANKFURT - Die Bundesregierung will Airlines durch die Corona-Krise helfen. Lufthansa kann Darlehen von der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau beantragen, um mit den Folgen der Pandemie fertig zu werden, sagte eine mit Details vertraute Person der Nachrichtenagentur "Bloomberg".

Als letztes Mittel könnte die Regierung im Rahmen eines Rettungsplans auch eine Beteiligung an der Fluggesellschaft erwerben, sagte der Insider weiter.

Ein Lufthansa-Sprecher sagte, das Unternehmen strebe Hilfen in Heimatländern an, zu denen auch Österreich, die Schweiz und Belgien gehören. Er nannte jedoch keine Einzelheiten.

Der Luftfahrtkoordinator der Bundesregierung, Thomas Jarzombek, stellte Airlines am Wochenende "Liquiditätshilfen" in Aussicht.

Damit die Lufthansa die Krise übersteht, sollen nicht nur die Aktionäre auf die Dividende für 2019 verzichten. Das Unternehmen hat sich auch neue Kredite in Höhe von 600 Millionen Euro gesichert. Damit verfüge der Konzern über flüssige Mittel von rund 4,3 Milliarden Euro, hieß es. Hinzu kämen ungenutzte Kreditlinien von rund 800 Millionen Euro.

Um die Kasse weiter zu füllen, will Lufthansa auch Flugzeugfinanzierungen nutzen. 86 Prozent der rund 780 Flugzeuge starken Flotte befänden sich im Eigentum der Lufthansa, davon seien knapp 90 Prozent unbelastet von Krediten. Das entspreche einem Buchwert von 10 Milliarden Euro.

Airlinechef Carsten Spohr hatte sich am Freitag sicher gezeigt, dass die Lufthansa die schwierige Situation finanziell "auf jeden Fall länger" durchstehen könnte als andere Airlines.
© Bloomberg News, dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lufthansa | 16.03.2020 08:00

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Beitrag vom 26.03.2020 - 23:37 Uhr
Wofür ist nochmal das Rating einer AG, die ihre Investitionen und sonstigen Verpflichtungen seit Jahren aus dem Cashflow bezahlen kann, wichtig? Und wofür genau müsste eine solche AG ihren Aktienkurs pflegen, wenn eine feindliche Übernahme durch ein maßgeschneidertes, nationales Recht faktisch ausgeschlossen ist?
Beitrag vom 17.03.2020 - 13:02 Uhr
@contrail55 Sehr gut formuliert. Es hat alles immer wenigstens zwei Seiten.
Beitrag vom 17.03.2020 - 11:51 Uhr
Die Frage habe ich mir auch gestellt und ein wenig recherchiert. Ich bin kein BWLer und in diesem Feld Laie.

In der Bilanz spielen eine Reihe von Faktoren eine bedeutende Rolle, die nicht mittelbar mit dem operativem Ergebnis zu tun haben. Das geht soweit, dass man zwar einen operativen Gewinn haben kann, aber dennoch eine negative Bilanz. Genauso umgekehrt. Stichwort Abschreibungen, Verlustvorträge, usw. Wie in dem GB und der Bilanzpräsentation gezeigt, wurde die LHG Dividende aus dem operativen Gewinn berechnet. Hier ist das Kerngeschäft und hier wird verdient, oder aktuell verbrannt. Wenn dort etwas verdient wird, wird ausgeschüttet. An die Aktionäre, die Belegschaft und in Investitionen. Ob der Anteil mit 13% Ausschüttung hoch zu bewerten ist, weiß ich nicht. Aber da spielt eine Menge mit rein. So ist eine hohe Dividendenrendite ja auch ein Zeichen solider Bilanzen und das macht am Kapitalmarkt attraktiv. Die Anleihen, mit denen sich LH Geld besorgt sind günstiger als zB damals AB, Stichwort Rating.
Man könnte also, ganz allgemein, sagen, dass wenn man eine hohe Rendite anbietet, dann geht das Geld zu den Aktionären und nicht in die Investition/Rücklagen. Allerdings bietet das auch wieder Chancen für Kapitalbeschaffung und hier spart man entsprechend. Hier gilt es eine gute Balance zu finden. Ob die erreicht ist kann ich, und wohl viele andere hier, nicht bewerten. Man kann aber recherchieren und kommt auf Infos zu dieser Situation.
Aktuell ist Ryan in Europa der Primus, hohe Liquidität, hohe Rücklagen und Assets, wenig Leasing. Zweiter ist die LHG, dann IAG und Easy. Danach wird es kritisch durch hohes Leasing und wenig Liquidität und Rücklagen.
Ich denke wir sind uns einig, dass die aktuelle Situation so niemand auf dem Schirm hatte und wenn man in die Aktionärsversammlung ginge mit der Ansage "Wir investieren so lange nicht bis wir Rücklagen für 5 Monate Null Betrieb zurückgelegt haben." würde dieser Vorstand wohl vom Hof gejagt. Wie @gordon es schon vermerkt hat, die Rücklagen sind gestiegen aus der Erfahrung 9/11, Aschewolke und Bankenkrise. Aber nicht für einen Totalausfall über Wochen, evtl. Monate.
Es wird hier bemängelt, dass man nicht schnell und umfassend genug auf die Situation in China reagiert hat und nicht antizipiert hat was kommen könnte. Siehe auch Trump. Jetzt hat aber die Regierung zeitig einen Runden Tisch einberufen mit Industrievertretern. Da saß auch LH dabei. Wenn an diesem Tisch der Gedanke der Eskalation weitergesponnen wurde, dann muss man irgendwann in den Gesprächen die Frage stellen "Was kommt vom Staat als Unterstützung?" Mehr scheint da nicht passiert zu sein und ich würde diese Frage auch als vorrausschauendes Management bezeichnen. Man schaut weiter als bis übermorgen und nennt die Worst-Case Szenarien beim Namen.
Klar, jeder darf dazu seine/ihre Meinung haben, aber wenn wir uns hier darüber unterhalten sollten wir bei den Fakten bleiben, soweit sie bekannt sind. Daher happy googeling
Ich habe angefangen mit -auswirkung dividende bilanz- und war eine Weile beschäftigt :-) im Handelsblatt gibt es einen guten Artikel über die finanzielle Situation der Airlines in Europa, usw...

Bleiben Sie alle gesund

Dieser Beitrag wurde am 17.03.2020 11:55 Uhr bearbeitet.


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