InterSky wächst mit zwei ATR 72-600

FRIEDRICHSHAFEN - Die Regionalfluggesellschaft InterSky aus Friedrichshafen will zwei neue ATR 72-600 beschaffen und erwägt mit den 70-Sitzern auch neue Zubringerdienste nach München. Die beiden ATR 72-600 würden im Dezember 2012 und im März 2013 ausgeliefert, teilte InterSky am Montag mit. Die Entscheidung für die ATR sei nach längerer Evaluierung wegen deren hoher Zuverlässigkeit und sehr guten Wirtschaftlichkeit gefallen.

Das laut Listenpreis 23,5 Millionen Dollar teure Turbopropflugzeug sei sehr leise und verbrauche pro Passagier nur die halbe Treibstoffmenge einer klassischen Boeing 737. Damit sei die ATR so ökologisch wie ein Intercity aber doppelt so schnell.

Eine endgültige Routenauswahl sei noch nicht getroffen worden, InterSky interessiere sich aber für einen Zubringerdienst nach München. Dieser werde aber nur in Absprache mit einer großen Fluggesellschaft wie Lufthansa möglich, falls deren Langstreckenflüge erreicht werden könnten.

Außerdem wolle InterSky ihren Personalbestand vom kommenden Winter an schrittweise auf 200 Mitarbeiter verdoppeln. Die ersten Schulungen für die neuen Flugzeuge begännen bereits in wenigen Tagen.

InterSky wolle das "löchrig gewordene Netz des Linienflugverkehrs wieder flicken" und den Regionalverkehr ausbauen, so das Unternehmen. Internationale Airlines müssten sich wegen des Kostendrucks zunehmend auf die Hauptstrecken zwischen den großen Drehkreuzen konzentrieren, während Niedrigpreisairlines nur Strecken mit sehr hohem Aufkommen abseits der großen Flughäfen bedienten. Zubringer zu den großen Flughäfen seien aber für Geschäftsreisende aus der Region von übergeordneter Wichtigkeit.

InterSky gehört seit einem halben Jahr zur Intro-Gruppe des Nürnberger Luftfahrtunternehmers Hans-Rudolf Wöhrl. Die Bodensee-Airline wird jetzt von Intro-Manager Peter Oncken geleitet, der bereits die Neuorganisationen der dba und LTU für Intro stemmte.