UFO fährt die Krallen aus
Älter als 7 Tage

Lufthansa-Flugbegleiter legen Arbeit am Freitag komplett nieder

Lufthansa in Frankfurt
Lufthansa in Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Mit unvermindertem Schub steuert die Lufthansa auf einen bundesweiten Streik ihrer Flugbegleiter zu. Nach zwei Streikwellen mit zusammen mehr als 500 Flugausfällen deutete am Mittwoch nichts auf eine Annäherung mit der Gewerkschaft Ufo hin, die für Freitag zu einem flächendeckenden 24-Stunden-Streik aufgerufen hat. Ein neues Angebot an die streikenden Flugbegleiter sei nicht geplant, sagte ein Unternehmenssprecher.

Das verhandelbare Angebot liege vor, die Gewerkschaft Ufo müsse nur wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Bei der zweiten Streikwelle der Lufthansa-Flugbegleiter am Dienstag in Berlin, Frankfurt und München waren mehr als 300 Flüge ausgefallen, 43.000 Passagiere mussten umgebucht werden oder konnten gar nicht fliegen. Für den Freitag plant Konkurrent Air Berlin bereits den Einsatz größerer Jets, Lufthansa könnte möglicherweise Maschinen der Töchter AUA und Swiss einsetzen. Die Deutsche Bahn stellt sich auf mehrere tausend zusätzliche Fahrgäste ein und will notfalls zusätzliche Züge auf die Schiene bringen.

Arbeitsniederlegungen soll es am Freitag nach Worten von Gewerkschaftschef Nicoley Baublies an allen Lufthansa-Standorten geben. Er rechne damit, dass am Freitag mindestens die Hälfte aller Flüge gestrichen werde, falls Lufthansa sich nicht vorher zu einer Schlichtung bereitfinde. Danach seien zunächst keine weiteren Streiks geplant, sondern eine Denkpause, kündigte der Gewerkschafter an. Er forderte die Lufthansa erneut auf, in einer Schlichtung über alle relevanten Themen zu reden. Das hat das Unternehmen bislang mit dem Hinweis abgelehnt, dass Ufo auch tariflich nicht relevante Themen behandeln wolle.

Der Dienstag wirkt noch nach


Mit Verzögerungen und Ausfällen mussten Passagiere auch am Mittwoch noch rechnen, weil die Ausfälle vom Dienstag noch nachwirkten. Auf ihrer Internetseite veröffentlichte die Lufthansa am Mittwochmorgen eine Liste mit 27 gestrichenen Flügen von und nach Frankfurt und München, die für Mittwoch und Donnerstag geplant waren. Diese Ausfälle seien Folgen des Streiks vom Dienstag, sagte der Sprecher des Flughafens München. "Der Flugplan passt noch nicht. Einige Flugzeuge und Crews sind nicht da, wo sie sein sollen."

In München wurde der Streik um Mitternacht beendet. Der Flughafen hatte 500 Feldbetten für gestrandete Passagiere aufstellen lassen. Fast 400 Reisende, die in der Nacht nicht weiterreisen konnten, suchten auf den Liegen ein wenig Schlaf. Auf dem zweitgrößten deutschen Flughafen mussten mehr als 100 Flüge annulliert werden, in Frankfurt waren es über 200. In München strandeten insgesamt fast 1.200 Passagiere.

Insgesamt hielt sich das Chaos aber in Grenzen, wenn auch die Streiks an den beiden Drehkreuzen weltweite Folgen hatten. Die Lufthansa konnte nach Angaben eines Sprechers die Hälfte der betroffenen Fluggäste per SMS informieren und sagte Flüge früher ab. In der Folge stabilisierte sich der Betrieb am Mittwoch schneller. Lufthansa hatte einige Maschinen bereits am Montagabend im Ausland stehen lassen und konnte sie nun in der Nacht zum Mittwoch mit ausgeruhten Crews wieder in Richtung ihrer deutschen Drehkreuze einsetzen.

Ufo fordert fünf Prozent mehr Lohn, das Ende der Leiharbeit und Schutz gegen die Auslagerung von Jobs. Lufthansa bietet 3,5 Prozent Lohnerhöhung, plant aber eine konzerninterne Billigtochter und will die Gehaltsstufen abflachen.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 05.09.2012 06:51


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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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