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UFO: Lufthansa droht mit Stellenabbau in der Kabine

Lufthansa in Frankfurt
Lufthansa in Frankfurt, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Die Lufthansa hat nach Darstellung der Gewerkschaft UFO in den Tarifverhandlungen für die Flugbegleiter mit einem bislang nicht bekannten Stellenabbau gedroht. "Angeblich gibt es bei der Lufthansa Passage wegen nicht erreichter Wachstumsziele bereits jetzt zu viele Leute", sagte Gewerkschaftschef Nicoley Baublies am Donnerstag in Frankfurt. Gemeinsam mit dem Vorgehen beim Ausbau der Germanwings ergebe sich damit "ein ganz neues Erpressungspotenzial".

Dies stelle die laufende Schlichtung für die rund 18 000 Lufthansa-Flugbegleiter in Frage, meinte der Gewerkschafter. Die Unternehmensführung um Chef Christoph Franz suche offenbar die Konfrontation mit der Belegschaft in der Kabine wie auch am Boden.

UFO hatte vor wenigen Wochen den ersten Flugbegleiter-Streik in der Lufthansa-Geschichte gestartet, bei dem mehr als 1000 Flüge ausfielen. Nun habe sich die Geschäftsgrundlage massiv geändert, sagte Baublies. Ob die Schlichtung unter Leitung des Wirtschaftsexperten Bert Rürup wie geplant an diesem Wochenende weitergehen könne, sei offen.

Es müsse UFO nun vorrangig darum gehen, Entlassungen zu verhindern und Nachteile zu vermeiden für die Kollegen, die in die Billigtochter abgeschoben werden sollten. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass rund 1.200 Flugbegleiter der Lufthansa für das neue Direktflugangebot in die mit schlechteren Tarifbedingungen ausgestattete Germanwings wechseln müssten.

Die Lufthansa hat allerdings versprochen, dass niemand persönliche Nachteile zu erwarten habe. Einzelheiten zu Geramnwings sollten am Donnerstag in Frankfurt vorgestellt werden.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 11.10.2012 10:55

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Beitrag vom 11.10.2012 - 12:52 Uhr
Was heißt hier Drohung? Lufthansa gibt aus bekannten (wirtschaftlichen) Gründen ihr dezentrales Geschäft auf und verlagert rund dreißig Flugzeuge in eine eigenständige Tochter namens Germanwings. Fakt. Natürlich ist das mit Stellenabbau verbunden, zwangsläufig. Oder soll Germanwings künftig 'Lufthansa-Leiharbeiter' beschäftigen?

Der Umbau mag die betroffenen Mitarbeiter hart treffen, wie in jedem anderen kommerziellen Unternehmen, das die Produktion anpassen muss. Statt Kündigung nach Sozialplan haben sie aber immerhin die Möglichkeit zu wechseln, wenn auch zu 'angepassten' Konditionen. Alternativ können sie auch ihre Abfertigung in Anspruch nehmen und sich woanders einen Job suchen, falls sie dabei besser wegkommen. Industrieweit ist das ein alltägliches Prozedere. Jobgarantien auf Lebenszeit sind heute eine Illusion, die gibts nicht mal mehr beim Staat. Es sei denn, man akzeptiert 'griechische Verhältnisse'.

Da von einer Drohung 'mit erpresserischem Potential' zu sprechen, ist schlichtweg präpotent, bzw. taktische Ignoranz der wirtschaftlichen Realitäten, mit Null Aussicht auf Erfolg.

Dieser Beitrag wurde am 11.10.2012 13:30 Uhr bearbeitet.


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