Ungeklärte Geruchsereignisse
Älter als 7 Tage

Lufthansa untersucht Kabinenluft in einem Praxistest

Lufthansa Airbus A380
Lufthansa Airbus A380, © Lufthansa

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FRANKFURT - Nach den jüngsten Vorfällen mit möglicherweise kontaminierter Kabinenluft untersucht die Lufthansa das Phänomen grundsätzlich. Ab November werde auf einer nach Singapur eingesetzten Airbus A380 ein Messkoffer mitgeführt, erklärte Lufthansa-Chefpilot Werner Knorr am Freitag in Frankfurt. Auf dieser Strecke mit besonders hohen Belastungen der Triebwerke sei bislang gehäuft von verdächtigen Gerüchen berichtet worden.

Der Messkoffer ist vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik entwickelt worden, um die bislang ungeklärten Geruchsereignisse festhalten und auswerten zu können.

Neben der verbesserten Sensorik bemühe man sich gemeinsam mit dem Triebwerkhersteller Rolls Royce um eine zusätzliche Filtertechnik, um kritische Stoffe aufzuhalten, erläuterte der Chefpilot, der selbst eine A 380 fliegt. Langfristig müsse die Lufterzeugung für die Kabine technisch von den Triebwerken abgekoppelt werden.

Bislang wird bei allen Verkehrsflugzeugen mit Ausnahme der Boeing 787 die Luft für die Kabine an den Triebwerken abgenommen. Das werde sich erst in Jahrzehnten ändern, weil die jetzt bestellten Flugzeugtypen noch nach dem hergebrachten Schema konstruiert seien.

Derzeit würden wegen der bekanntgewordenen Zwischenfälle etwa vier Mal so viele Verdachtsfälle gemeldet wie üblich, berichtete Knorr. Lufthansa nehme das Problem sehr ernst. Unter anderem ist ein Zwischenfall in einem Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings beim Landeanflug auf Köln letztlich ungeklärt geblieben. Pilot und Copilot hatten im Dezember 2010 während der Landung die Sauerstoffmasken aufgezogen, nachdem sie einen scharfen Brandgeruch wahrgenommen hatten und ihnen übel geworden war. Die Maschine landete sicher und wird nach einer umfassenden Untersuchung längst wieder eingesetzt.

Der betroffene Kapitän äußerte sich erstmals öffentlich zu dem Vorgang. Er habe sich zwar geschwächt gefühlt, berichtete der 36 Jahre alte Germanwings-Pilot. "Ich war aber Herr meiner Sinne und Handlungen. Alles was ich getan habe, habe ich bewusst getan." Er sei in der Lage gewesen, alle anstehenden Arbeiten und Handgriffe auszuführen. Zudem habe er den Behörden sämtliche Informationen über den Vorfall gegeben. Germanwings habe nichts vertuscht, betonte der Airline-Chef Thomas Winkelmann erneut.
© dpa-AFX | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 26.10.2012 17:39

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Beitrag vom 01.11.2012 - 18:47 Uhr
Ein frischer Vorfall zum Thema:

Qantas A388 near Sydney on Oct 31st 2012, strong smell

 http://avherald.com/h?article=4584a147&opt=0

Interessant lesen sich die Kommentare eines (wahrscheinlichen) Mitglieds der Cabincrew und die eines Passagiers.
Natürlich ist der Spielraum zum Interpretieren groß. Deswegen fange ich damit nicht an, sonst krieg ich wieder n negatives Kommentar zu meinen "Posts" über etwaige technische Unwissenheit.... ;-)
Möchte das Thema ja auch nur am Leben erhalten....

PAX:

....I was a passenger on board this flight. I did not notice the smell so I think it was noticed in some parts of the plane especially the cockpit...

Crew:

We were debriefed by the captain after landing. He has experienced it before and mentioned Rolls Royce are aware of this issue. I have also experienced this before, however not as strong as it was on this flight. The odour is produced by the engines when used at a greater capacity i.e on take off and landing. However not when in cruise as the engines are at a constant and the amount of thrust required for take off and landing is more than what is needed during the cruise phase. Hence why the odour was at its strongest during take off and landing and dissipated during cruise.
The emergency vehicles and paramedics that met the aircraft were a precaution. It's better to be safe than sorry in this industry.


Ich möchte nur noch mal anmerken, das dass Problem ein allgemeines ist und bei allen Herstellern auftritt. Das Problem tritt auch nicht an nur an einzelnen A/C-Typen auf. An den Brenner´n kann man das ebenfalls nicht wirklich festmachen. Ob CFM, RR, EA, etc. ... bei allen Kombinationen kommt das Problem meines Wissens vor.

Hier würden mich die zukünftigen Erfahrungen von der 787 interessieren, da hier ja ein neues Konzept bei der Frischluftversorgung verfolgt wird.
Sollte sich auch bei der 787 das Problem ergeben, halte ich persönlich am ansaugen kontaminierter Umgebungsluft um das A/C fest. Ob am Boden oder in der Luft.

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Beitrag vom 30.10.2012 - 14:57 Uhr
Klar sind die Herstellerunterlagen bestimmt detailierter und umfangreicher als die Unterlagen für die Flight Crews.
Beim Auto muss ich mich schließlich auch mit der Bedienungsanleitung begnügen. Die Jungs bei Mercedes haben da sicher mehr an Unterlagen. Macht aber irgendwie auch Sinn.
FCOM ist durchaus etwas dünn, was die technischen Details betrifft. Aber das was drin steht, sollte immerhin stimmen, wenn auch nur ziemlich oberflächlich.
Für die technisch interessierte Hausfrau ausreichend, für die Crews offensichtlich ebenfalls.
Beitrag vom 29.10.2012 - 10:10 Uhr
Das Cockpit wird zwar vorrangig von Pack 1 gespeist, aber auch anteilig über das Main Distribution Manifold vom Pack 2. Wäre ja auch dumm, beim Ausfall von Pack 1, das Cockpit nicht mehr mit Luft zu versorgen.
Man glaubt es kaum, aber diese Fluggerät darf auch fliegen, nach MEL, wenn Pack 1 ausgefallen ist. ;-).
Ist dann halt etwas im FL restricted.

@ Flugzeugschrauber: Darf ich es so verstehen, dass das sich auf den Boeing Flieger bezieht? Ansonsten käme ich etwas ins Schwitzen.

Für alle die es interessiert: Bei smartcockpit punkt com gibt es die entsprechenden FCOM Dateien zum freien Download. Es gibt da offensichtlich auch ein paar kleine Unterschiede zwischen A320 und A340.

Bezieht sich auf die Boeing 737 und deine vorherige Antwort.

FCOM zeigt leider nicht die Systeme in ihren Einzelheiten. Verlasse mich da lieber auf die Originalunterlagen
des Herstellers.



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