FRANKFURT - Die Lufthansa hat im streikbelasteten Sommer dank guter Geschäfte mit Flugzeugwartung und Bordverpflegung einen überraschenden Gewinnsprung hingelegt. Obwohl das Fluggeschäft unter dem Flugbegleiter-Streik und hohen Treibstoffkosten zu leiden hatten, stand für Juli bis September unter dem Strich ein Gewinn von 642 Millionen Euro und damit 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Konzern am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.
Dazu trugen auch Bewertungseffekte bei Treibstoffgeschäften bei. Der operative Gewinn stieg um sechs Prozent auf 648 Millionen Euro, der Umsatz legte im gleichen Maß auf 8,3 Milliarden Euro zu. Damit verdiente die Lufthansa deutlich mehr als von Analysten erwartet.
In den ersten neun Monaten zog der Umsatz der Lufthansa-Gruppe um 6,1 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro an. Der operative Gewinn ging um 96 Millionen Euro auf 628 Millionen Euro zurück. Für diese Ergebnisentwicklung seien vor allem die gegenüber dem Vorjahr um 21,2 höheren Aufwendungen für Treibstoffe verantwortlich, erklärte Lufthansa.
Passage, Swiss und Logistik mit Rückgängen, Austrian im AufwindDer teure Sprit drückt die Gewinne der Konzernairlines. Lufthansa Passage habe von Januar bis September mit 64 Millionen Euro operativem Gewinn nur halb soviel verdient wie im Vorjahr. Bei Swiss sei der betriebliche Überschuss im selben Zeitraum um 33,2 Prozent auf 163 Millionen Euro gesunken. Im Geschäft mit Luftfracht brachen die Gewinne um 61,8 Prozent auf 66 Millionen ein.
Die einem harten Sanierungskurs unterworfene Austrian Airlines befreite sich hingegen aus der Verlustzone und kann 73 Millionen Euro operativen Gewinn nach Frankfurt melden. Im Vorjahr hatte Austrian nach neun Monaten noch einen Fehlbetrag von 34 Millionen Euro ausgewiesen. Unter dem Strich erzielten die Lufthansa Airlines so mit 345 Millionen Euro nur 2,5 Prozent weniger operativen Gewinn als ein Jahr zuvor.
Als größter Gewinnbringer erwies sich die Technik - Lufthansa verdiente mit den Dienstleistungen ihrer Wartungstochter 265 Millionen Euro. Auch bei den SkyChefs lief es gut. Die Cateringsparte erwirtschaftete in den ersten neun Monaten 73 Millionen Euro operativen Gewinn.
Das Konzernergebnis nach drei Quartalen gibt Lufthansa mit 474 Millionen Euro an und bestätigte das Ziel eines mittleren dreistelligen Millionengewinns für das laufende Jahr.
Dennoch zieht der Vorstand die Zügel stärker an: Weil die Aussichten für Passagier- und Frachtgeschäft nicht besser werden, sollen Streckennetz und Kapazität der Kernmarke Lufthansa überprüft werden. Das laufende Sparprogramm "SCORE" dürfte in diesem Jahr mit höchstens 100 Millionen Euro belasten. "Wir haben nicht die Ertragskraft, die wir brauchen", sagte Vorstandschef Christoph Franz mit Blick auf die Zahlen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: aero.de | 31.10.2012 08:29
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Beitrag vom 01.11.2012 - 11:20 Uhr
LHT und LSG bieten offensichtlich Produkte und Dienstleistungen zu einem Preis/Qualität an die weltweit konkurrenzfähig bzw. überlegen ist; dies ist offensichtlich bei der LH-Passage nicht so : Die angesichts des Fxkostenblockes benötigten Preise lassen sich offensichtlich nicht durchsetzen sonst würden da nicht rote Zahlen geschrieben. Der overhead der LH Passage ist sicherlich nun im Visier.
Aktuelle Vergleiche mit AUA bzw. Swiss müssen die Sonderentwicklungen im Blick behalten; gerade die AUA hat noch lange nicht das andere Ufer erreicht. Die Entwicklung bei Swiss ist wohl so daß man sie jetzt am besten an zur Freude der Eidgenossen an irgendeinen Scheich verkaufen sollte ( wohl aber nicht sollen darf ).
Beitrag vom 01.11.2012 - 09:45 Uhr
Wie schonmal in einem anderen Beitrag geschrieben fahren bei der DLH die Bereiche den Gewinn ein deren Tarife um einiges geringer sind als bei der LH, also LHT und LSG, je nach Konjunktur auch die LCAG. Das zieht sich nach den Tarifen ja auch im AT Bereich weiter durch, da fängt man als ATler an, während man bei der Mutter noch 1-2 Tarifstufen vor sich hat. Hier ist es wirklich so, dass der Fisch vom Kopf stinkt, die Damen und Herren bei der LH ruhe nsich schon lange auf den Sparbemühungen der Töchter aus und stiegern ihre Gehälter bzw. vermeiden möglichst, dass sie einbußen haben. Und bei der Verteilung der Gelder bleibt für dich Töchter ja auch nichts übrig, den wenn interessiert es ob der Schrauber in HAM oder der Koch in BER streikt, da bleibt kein Flieger stehen und da bereichten auch keine Medien. Das sollten sich die DAmen und Herren in ihren Uniformen auch mal überlegen hier geht es um einen Gesamtkonzern und irgendwann wächst auch auf diese Kollege die Wut bei ihrem ganzen gejammer auf hohem Niveau. Ich persönlich bin hier für Tarifeinheit aber das muss wohl die Politik bzw. die Tarifparteien klären.
Des weiteren Glückwunsch an die beiden Einheiten, dass sie diese Gewinne erreichen und die beiden agieren nicht grade auf einfachen Märkten, die Araber und Südostasiaten stellen auch hier starken Wettbewerb der mit Kostenvorteilen operiert und fahren vor allem im MRO Bereich die Kapazitäten hoch.
Dieser Beitrag wurde am 01.11.2012 11:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 31.10.2012 - 23:36 Uhr
"Technik-und-Catering-fangen-maues-Airlinegeschaeft-auf"
Aber wenn's dann darum geht die Technik Mitarbeiter daran auch mal teilhaben zu lassen ist der Sparstrumpf mal wieder zugeschnürt und die Kollegen in der Tarifgruppe 4D sind die Idioten.
Great Place to work geht definitiv anders!!
Kommentare (7) Zur Startseite
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Aktuelle Vergleiche mit AUA bzw. Swiss müssen die Sonderentwicklungen im Blick behalten; gerade die AUA hat noch lange nicht das andere Ufer erreicht. Die Entwicklung bei Swiss ist wohl so daß man sie jetzt am besten an zur Freude der Eidgenossen an irgendeinen Scheich verkaufen sollte ( wohl aber nicht sollen darf ).
Des weiteren Glückwunsch an die beiden Einheiten, dass sie diese Gewinne erreichen und die beiden agieren nicht grade auf einfachen Märkten, die Araber und Südostasiaten stellen auch hier starken Wettbewerb der mit Kostenvorteilen operiert und fahren vor allem im MRO Bereich die Kapazitäten hoch.
Dieser Beitrag wurde am 01.11.2012 11:24 Uhr bearbeitet.
Aber wenn's dann darum geht die Technik Mitarbeiter daran auch mal teilhaben zu lassen ist der Sparstrumpf mal wieder zugeschnürt und die Kollegen in der Tarifgruppe 4D sind die Idioten.
Great Place to work geht definitiv anders!!