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Fliegt der A320-Nachfolger mit Wasserstoff?

Airbus A320 und CSeries
Airbus A320 und CSeries, © Airbus

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TOULOUSE - Klotzen, nicht kleckern: Nach diesem Motto will Frankreich seine Luft- und Raumfahrtindustrie mit Milliardenhilfen unterstützen, um die Folgen der Corona-Krise zu lindern und um zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen. Geplant ist ein Milliardenprogramm zur Erforschung neuer Wasserstoffantriebe – auch bei Airbus.

Inklusive der Hilfen für Air France wollen die Franzosen deshalb 15 Milliarden Euro in ihren Luftfahrtsektor pumpen. Mit 300.000 direkten und indirekten Arbeitsplätzen, davon allein 35.000 in Forschung und Entwicklung, 1.300 Unternehmen und 58 Mrd. Euro Jahresumsatz ist der Luftfahrtsektor für Frankreich strategisch wichtig.

Er trägt jährlich zu einem Handelsbilanzüberschuss von 34 Milliarden Euro bei und sorgte in den letzten fünf Jahren für die Neueinstellung von 58.000 Beschäftigten.

Das unter den französischen Ministerien für Finanzen, Verkehr, Umwelt und Technologie, Wirtschaft und Verteidigung abgesprochene Hilfsprogramm wurde bereits am 9. Juni präsentiert.

Es stellt die Entwicklung hybridelektrischer Antriebe und reiner Wasserstoffantriebe für Luftfahrzeuge in den Mittelpunkt, sodass die Corona-Nothilfe zugleich auch als strategisches Forschungsprogramm und nicht nur ein Strohfeuer sein soll.

Ultraeffizienter Jet-Zweistrahler

Zu den seitens der Regierung angekündigten Plänen für neue Flugzeuge gehört auch ein Nachfolger des Airbus A320. Erste Grafiken zeigen einen Zweistrahler in A320-Auslegung, aber mit auffallend breitem Rumpfquerschnitt und besonders schmalen Flügeln.

Er soll zwischen den Jahren 2033 und 2035 in Dienst gestellt und in zwei Varianten entwickelt werden: einmal als ultraeffizienter Jet-Zweistrahler mit 30 Prozent geringerem Verbrauch und als Variante mit Wasserstoffantrieb.

Für Testflüge schon ab 2026 bis 2028 wollen die Franzosen einen Demonstrator entwickeln. Außerdem ist ein neues Regionalflugzeug geplant, mit hybrid-elektrischem Antrieb auf Wasserstoffbasis, das ab 2030 lieferbar sein soll. Ihm soll ebenfalls ein Demonstrator vorausfliegen (ca. 2028).

Nachfolger des Erfolgsmodells Écureuil

Als Dritten im Bunde planen die Franzosen auch einen neuen Hubschrauber. Der Nachfolger des Erfolgsmodells Écureuil soll zunächst als Hybridversion elektrisch und später auch rein mit Wasserstoff fliegen. Ein Demonstrator ist für 2029 geplant, er soll 40 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als sein Vorgänger.

Außerdem gibt es Pläne für einen "grünen" Business Jet und für eine radikale Reform der Flugsicherung, die zu umweltfreundlicheren Flugrouten und Flugprofilen führen soll.

Airbus, Safran, Dassault und Thales sollen sich außerdem an einem Fonds der Staatsbank Bpifrance beteiligen, der strukturell kleinere und mittlere Betriebe gezielt unterstüzt.
© FLUGREVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Airbus | 24.08.2020 09:29

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Beitrag vom 25.08.2020 - 01:17 Uhr
Bei Fährschiffen ist es ja auch so, das sie immer wieder zum Tanken in ihren Fährhafen zurück kommen.
Meistens gibt es dort auch Wind für Windräder um Strom zu erzeugen, im Mittelmeer dazu noch viel Sonne. Somit ist der Transport von Wasserstoff nicht das grosse Problem. Ich denke da ins besondere an der Messina Enge, zwischen Sizilien und Kalabrien, aber auch an den Englischen Kanal.
Aber Wasserstoff als Flugzeug Abtrieb, viel zu viele Logistische Probleme!
Aber unheimlich gut als Aufhänger für Politiker und anderen Profil-Süchtigen.
Hier in diesem Forum gehts aber um Flugzeuge, nicht um Schiffe...
Beitrag vom 24.08.2020 - 17:31 Uhr
Bei Fährschiffen ist es ja auch so, das sie immer wieder zum Tanken in ihren Fährhafen zurück kommen.
Meistens gibt es dort auch Wind für Windräder um Strom zu erzeugen, im Mittelmeer dazu noch viel Sonne. Somit ist der Transport von Wasserstoff nicht das grosse Problem. Ich denke da ins besondere an der Messina Enge, zwischen Sizilien und Kalabrien, aber auch an den Englischen Kanal.
Aber Wasserstoff als Flugzeug Abtrieb, viel zu viele Logistische Probleme!
Aber unheimlich gut als Aufhänger für Politiker und anderen Profil-Süchtigen.

Dieser Beitrag wurde am 24.08.2020 20:01 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 24.08.2020 - 17:21 Uhr

Eigentlich drängt sich jedes andere Fortbewegungsmittel außer einem Fahrrad eher als Erprobungs-Mobil für H2 auf...

Aber wenn das Flugzeug vermehrt und ohne Gegenrede im ÖRR, bei FFF, Instinkion Rebellian sowie in den Gaztten als der größte Klimaschädiger bezeichnet wird, muss man sich nicht wundern wenn bei den 3% (wegen mir auch 4% wegen des Wasserdampfes in der Höhe) angefangen wird, die aber die schwierigsten überhaupt sind.

Herr, lass Hirn regnen oder vielleicht besser: Subventionen nur dort wo mindestens 15 % Treibhausgase reduziert werden können - als Anfang. Nein, Kleinvieh macht auch Mist: Wenig macht immer nur wenig und viel macht viel.


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